Mit der durch die Betitelung und dem Outfit assoziierten Nähe zu Zombie Würfel stellt sich unser Autor kunstvoll selbst ein Bein. Automatisch werden Kenner beider Titel beginnen, die Marsianer mit der Zombiewürfelei zu vergleichen und dabei zu folgender Conclusio kommen: Der Alienangriff fühlt sich zwar keineswegs wie eine ungeschickte Anbiederung an die Zombieapokalypse an, doch „fehlt“ den Marsianern der „Drei Explosionen – alles ist verloren“-Moment.

Aber genau hier liegt der Hund begraben: Mars Würfel verfolgt von Grund auf eine völlig andere Idee. Jacksons Zombiewürfelei war ein beinhartes Zockerspiel, Mars Würfel verfolgt die Idee „Sicher ich mir mit sechs Lasern meinen Wurf, verbrauche damit aber auch gleich die halben Würfel, oder riskier ich es, erst mal die vier Kühe zu nehmen und die Panzer erst nachher abzuwehren?“; ein völlig anderer Ansatzpunkt also. Man muss hier wirklich bewusst verdrängen, dass man Ihrwisstschonwas gespielt hat, man vergleicht sonst unweigerlich Äpfel mit Birnen. Diesem Problem hätte man natürlich entgehen können, indem man das Ding im normalen Quader und unter einem Titel wie Invasion From Mars unters Volk gebracht hätte.

Wenn man nach einer gewissen Anlaufzeit diesem Vergleich entgeht, stellt sich heraus, dass Mars Würfel ein unterhaltsames Würfelspiel ist. Das Risiko- und Zockerelement sieht hier eben völlig anders aus und somit ist auch Mars Würfel eine spaßige Sache. Ich rate aber allen Zombie Würfel-Kennern dringend, Mars Würfel mindestens zweimal zu spielen. Erst wenn man die Zombies geistig verdrängt hat, entfaltet dieses Spiel sein Potential.


Das englische Original ist bei GMT Games erschienen.