Der Wind weht sanft durch die Kirschbäume. Im Hof des Dojos stehen sich zwei Männer gegenüber. Krieger, Helden, namenlose Meister ihrer Kunst! Beide wissen, dass nur einer diesen wunderschönen spätsommerlichen Abend überleben kann. Beide wissen, dass einer zum letzten Mal die Sonne, erhaben, golden und schön, über den Reisfeldern untergehen sehen wird... Es ist keine Frage der Entscheidung! Es hat sich bereits entschieden! Und jetzt... beginnt es!
Heia!
In der Standardvariante von 8 Masters' Revenge schlüpfen zwei Spieler in die Rollen von zwei Meistern der Kampfkunst. Und sie kämpfen, bis nur noch einer steht!
Dazu hat jeder sein Spielerbrett, auf dem sich neben einer Abbildung des Kämpfers auch mehrere vertikal angeordnete Angriffs- und Verteidigungszonen befinden.
Im Laufe einer Partie spielen die Kontrahenten abwechselnd in Zügen Attacken von ihrer Hand aus oder stocken selbige wieder auf. Ein Angriff kann erfolgreich sein oder eben auch nicht, bei ersterem macht er in den meisten Fällen Schaden und das ist genau das, was wir wollen: dem Gegner auf die Glocke geben. Natürlich kann man auch abblocken und kontern, muss dafür aber wieder diverse Voraussetzungen erfüllen. Einige Karten üben außerdem besondere Effekte aus, mit denen man dem Gegner zusätzlich zu Leibe rücken kann. Ganz ähnliche Effekte haben die Kämpfer selbst, jene sind aber nur anwendbar, wenn der Krieger in Rage ist.
Das Spiel ist klarerweise gelaufen, wenn einer der beiden Kontrahenten keine Lebenspunkte mehr hat.
Der Grund, warum ich das Ganze jetzt so oberflächlich runterreiße, ist nicht etwa Faulheit, sondern die Tatsache, dass hinter jedem Schritt tausende Rechenprozesse und Nachschlageaktionen stehen, die schon mit dem Spiel vor sich schwer vorstellbar und verwirrend sind. Eine ausführlichere Beschreibung hier wäre deshalb völlig sinnlos. Nur eins noch: So actionreich, wie das oben klingen mag, ist es leider nicht...
Huhahoaaaa!
Ein kurzes Wort zu den Varianten für andere Spieleranzahlen: Beim Spiel zu viert ist es immer nur möglich, den linken Nachbar anzugreifen. Ich meine, ganz ehrlich, mal abgesehen von der fehlenden Interaktion in der Gemeinschaft – was gibt denn das für ein Bild!? Vier Großmeister des Kampfes stehen im Kreis Brust an Rücken und dögeln immer nur den Vordermann? Ich mag ja nicht kleinlich sein, aber das ist doch echt selten dämlich. Da hilft dann auch die Teamvariante nicht.
Der Solitärmodus ist im Gegensatz dazu noch am ehesten das, was ich als Stärke des Spiels durchzulassen bereit bin. Zwar leidet er wie alle anderen Varianten auch an der Langatmigkeit des Systems, davon abgesehen funktioniert er aber gut – und da auch im regulären Spielgeschehen kaum Miteinander stattfindet, ist der Unterschied dazu (vom Feeling her) gar nicht so groß. Im Zweifelsfall macht es mehr Spaß, sich selbst anzuschweigen als den Mitspieler.