"Nur wenige ahnen, dass unsere Sprache von Wald- und Wiesentieren beherrscht wird. [...] Dieses Spiel führt seine Spieler in das Revier der Rehe, Säue und Kühe und wirft erschreckende Erkenntnisse über den Grad der Unterwanderung unserer Gesellschaft durch unsere tierischen Artgenossen auf."
Aha. Machtgeile Viecher also, die sich unserer Sprache bemächtigt haben wollen. Wie genau das aussieht, erfährt der geneigte Leser in dieser... REHzension.
REHgeln
Zu Beginn erhält jeder Spieler drei Karten, die man so hält, dass man immer nur die oberste sehen kann. Auf jeder dieser Karten stehen vier Begriffe, in die sich immer ein Waldtier, eben ein Reh, eine Kuh, eine Sau oder in einem Fall ein Bär, eingeschlichen hat.
Ist man am Zug, sagt einem der linke Nachbar "oben", "Mitte" oder "unten". Jetzt gilt es, aus den zwei oberen, mittleren oder unteren Begriffen einen zu erklären. Dafür hat man allerdings nur sechs Wörter zur Verfügung, wobei die ersten zwei Vorgegeben sind: "Diese/s/r Reh/Kuh/Sau/Bär...".
Ein Beispiel: Wenn ich den Begriff "KUHpfer" erklären muss, wäre eine Möglichkeit: "Diese Kuh ist rot und wertvoll."
Mehr gibt's nicht. Damit müssen dann die anderen Spieler den Begriff erraten – und jeder hat nur einen Versuch. Zur Vollständigkeit: Aus irgendwelchen Gründen besagt die Anleitung, dass der erste Rater mit der Hand auf die Karte schlagen muss, die der Erklärer vorher verdeckt in die Tischmitte legt (ja, diese Regel ist völlig sinnlos).
Wie dem auch sei, wer den Begriff errät, darf die Karte vor sich ablegen. Der Erklärer darf, wenn sein Begriff erraten wird, zwei neue Karten auf die Hand nehmen. Am Ende, das eingeläutet wird, wenn nur noch eine bzw. keine Karte mehr zum Nachziehen da ist, zählen alle Karten – die abgelegten und die auf der Hand – als Siegpunkte. Wer die meisten davon hat, ist das Oberwaldtier oder so ähnlich.