Klassiker für Familienspieler werden von den Verlagen gern neu aufgelegt und in diesem Zuge vorwiegend grafisch dem aktuellen Geschmack der Spieler angepasst. So z.B. auch das vorliegende Spiel welches schon 1989, damals noch unter dem Titel Mitternachtsparty, bei Ravensburger erschien, dann nicht nur den Namen sondern auch den Verlag wechselte und nun zum vierten Mal für die Tische der Spieler neu aufbereitet wurde.
Dankenswerter Weise hat
Amigo an
Hugo: Das Schlossgespenst noch einmal ordentlich Hand angelegt und es nicht nur grafisch überarbeitet, sondern den Staub weggepustet und auch die Spinnenweben in Hugos Keller beseitigt. Das grundlegende Spielprinzip ist allerdings gleich geblieben. Im Schloss wird ein rauschendes Fest mit vielen Gästen gefeiert, doch die ausgelassene Stimmung schlägt schnell in Panik um, als sich Punkt Mitternacht die Tür zum Keller öffnet und Hugo das Schlossgespenst auf der Treppe erscheint. Gemächlich schwebt es diese empor, um anschließend die Gäste auf der Galerie vor sich her zu treiben. Nur durch einen beherzten Sprung in einen der angrenzenden Räume können sich diese vorübergehend vor dem Gespenst in Sicherheit bringen. Werden von Hugo allerdings Gäste einge- bzw. überholt, müssen sich diese auf die Kellertreppe stellen und erhalten Minuspunkte. Der Spieler, der nach einer bestimmten Zeit die meisten Minuspunkten hat, verliert das Spiel.
Im Vergleich zu den ursprünglichen Regeln von
Mitternachtsparty wurden einige Neuerungen eingeführt. So gibt es nun endlich auch in diesem Spiel von
Michael Kramer die Kramersche Punkte-Leiste, im Spiel auch liebevoll Gruselpfad genannt. Außerdem können sich Figuren in den einzelnen Räumen nicht mehr sicher fühlen, denn es ist möglich, dass sie kurze Zeit später durch andere Figuren wieder herausgedrängt werden. Hugo dreht auch nicht mehr nur drei sondern insgesamt fünf Runden und legt dabei rundenweise ein zunehmendes Tempo an den Tag. So zieht er z.B. während der letzten Runde immer über sieben Felder am Stück. Da heißt es für alle Mitspieler verdammt gut aufpassen.
Amigo hat aber auch ein Einsehen mit Spielern die das Spiel von früher kennen und hat
Hugo: Das Schlossgespenst einen beidseitig bedruckten Spielplan spendiert. So findet sich auf der einen Seite die altbekannte Version, auf den ersten Blick an der fehlenden, umlaufenden Punkteleiste zu erkennen, und auf der anderen Seite die aktualisierte Spielversion. Sehr löblich wie ich finde!