Bohnanza gehört zu den meistverkauften Kartenspielen der Welt, in den ersten zehn Jahren seines Bestehens wechselten alleine 700.000 Stück den Besitzer. Hinzu kommen diverse Erweiterungen und Spin Offs. Der Erfolg ist eindeutig. Sollte man meinen. Denn nach dreizehn Jahren ist man der Gesinnung verfallen, dass
Bohnanza eine „Fun & Easy“-Version nötig hat. Na gut, sehen wir uns an was hier erfunden wurde.
Worum geht es prinzipiell bei
Bohnanza? Spieler erhalten Bohnenkarten auf die Hand, ganz wichtig ist, dass man die Reihenfolge der Karten auf seiner Hand nicht verändern darf! Kommt man an die Reihe, so muss man die vorderste und darf zusätzlich die zweite Karte aus der Hand ausspielen und auf seinen Feldern anbauen. Daran schließt eine Handelsphase an, in welcher Karten von einer allgemeinen Auslage angebaut und/oder mit Spielern gehandelt werden können. Dann zieht man Karten nach, die man hinten auf die Hand stecken muss. Klingt nicht so schwer? Wäre es auch nicht, gäbe es da nicht die streng limitierte Zahl an Feldern, die jeder Spieler besitzen darf. Muss man etwas anbauen und hat kein freies Feld, so muss man ein Feld ernten. Je nach Häufigkeit der angebauten Bohne gibt es mehr oder weniger (unter Umständen auch gar keinen) Gewinn daraus.
Vergleichen wir nun
Bohnanza mit
Bohnanza Fun & Easy: Rein äußerlich betrachtet fällt sofort auf, dass die Bohnen neu gestaltet wurden (wieder von
Björn Pertoft, der auch schon beim Original tätig war; der Wiedererkennungswert ist also vorhanden). Die Gartenbohne zum Beispiel, die bislang mit einer Spitzhacke das Cover zierte, ist nun ein Rockstar, der gerade dabei ist eine Gitarre zu zertrümmern. Die blaue Bohne, bislang als Cowboy tätig, ist nun Basketballspieler. Doch halt – was ist das? Eine neue Bohnensorte hat Einzug gehalten: die Stinkbohne; sie ist lediglich vier Mal enthalten. Neu? Naja, wer das
Bohnanza - Erweiterungs-Set kennt wird wissen, dass es auch dort schon eine Bohne gab, die nur vier Mal im Spiel war (die Ackerbohne).
Da die Kartenzahl pro Box vorgegeben ist, mussten andere Karten weichen – nämlich die Karten für das dritte Bohnenfeld. Sie werden nicht mehr benötigt, da jedem Spieler automatisch drei Felder zugestanden werden. Das bringt uns gleich zu den Neuerungen im Spielablauf. Wie gesagt hat jeder Spieler drei statt zwei Bohnenfeldern, auch in der Handelsphase gibt es drei statt zwei Karten. Doch oho: Wurden die Karten bislang erst nach dem Ausspielen von ein oder zwei Handkarten aufgedeckt, sind sie nun schon zu Beginn des Zuges bekannt. Und entscheidend anders: Die Pflicht ist gefallen, dass man alle Karten des Marktes einbauen muss. Wer nicht will, lässt einfach welche für den nachfolgenden Spieler liegen! Eine weitere Modifikation gibt es, die jedoch in die umgekehrte Richtung der zuvor genannten erfolgte – nämlich zweimal statt dreimal: Das Durchspielen des Kartenstapels.