Why First?

Üblicherweise will man ein Wettrennen gewinnen; oder man hat den Ehrgeiz nicht Letzter zu werden. In Why First? ist das Ziel ein etwas anderes: Man will Zweiter werden! Nur so bekommt man nämlich Siegpunkte. Und am Ende, nach fünf Rennen, gewinnt der Spieler mit den zweitmeisten Siegpunkten. Verrückt!

Jeder Spieler hat eine Farbe gewählt und wird durch eine entsprechende Spielfigur verkörpert. Das heißt aber nicht, dass man nur mit der eigenen Spielfigur fahren dürfte. Aber alles der Reihe nach:
Fünf Handkarten hat man am Beginn des Rennens. Jeder Spieler sucht sich eine Karte aus die er ausspielen möchte und dann decken alle gleichzeitig auf. Gezogen wird in absteigender Folge der gespielten Kartenwerte; egal ob positiv oder negativ. Es gibt nämlich Karten von +5 bis -4, wobei die einzelnen Werte noch Tiebreaker-Zahlen aufgedruckt haben. Liegen beispielsweise die Karten +2 (Tiebreaker: 5), +1, -2 (Tiebreaker: 2) und -4 aus, so wird zuerst die -4 ausgeführt, dann die +2 (5), anschließend -2 (2) und am Ende die +1. Wie gesagt darf man mit seiner Karte eine beliebige Figur auf dem Parcours bewegen. Sind alle Handkarten gespielt, wird gewertet. Der Spieler dessen Figur an zweiter Stelle liegt bekommt die Punkte seines Standortes gutgeschrieben.

Sind auf diese Weise fünf Rennen vonstattengegangen, steht der Sieger fest: es ist der Spieler mit den zweitmeisten(!) Punkten auf seinem Konto!

Spieletester

06.02.2013

Fazit

Leider kann das Spiel in vielen Bereichen nicht mit der lustigen Idee mithalten: Schon der erste Blick auf die wellig kaschierte Schachtel (der Überzug klebt bei weitem nicht vollflächig) irritiert. Das Spielbrett ist die Innenseite der aufklappbaren Schachtel. Als Spielfiguren dienen Pappstreifen, die vor dem Spiel zurechtgebogen und geklebt werden wollen; sie sind riesig für das kleine Spielfeld. Die Spielkarten sind eigentlich nur Kärtchen mit scharfen Ecken. Hat man die mäßig gut übersetzte Anleitung gemeistert und ins Spiel gefunden, merkt man schnell wie wenig Einfluss man auf das Spiel hat. Wird meiner Spielfigur zum Beispiel am Beginn eine "-4" zugeteilt, kann ich die vorderen Plätze eigentlich schon vergessen (außer mir wurden viele hohe Plus-Karten ausgeteilt; aber alles auf die eigene Figur spielen? Dann habe ich keinen Einfluss auf die anderen!). Wo bleibt da der Spaß am Spiel?! Ein weiteres Manko von Why first?: keiner merkt sich wer welche Farbe hat, ständig ist die Frage "Wem gehört Rot? Wer hat die gelbe Figur? ...". Überflüssige Fragen, wenn noch dazu der Spielstand abgefragt wird "Wer hat wie viele Punkte?". Es passiert einem immer wieder, dass man den Königsmacher spielen könnte oder gar muss; speziell wenn wenige Spieler am Tisch sitzen. Bei dieser Gelegenheit sollen noch die speziellen Regeln für bestimmte Spielerzahlen erwähnt sein: zu zweit gibt es einen imaginären dritten Spieler (das klappt ganz gut, aber eine wirkliche Herausforderung ist dieser nicht), zu sechst gewinnt am Ende wie gewohnt der Zweitplatzierte aber in den einzelnen Rennen gibt es nur für Platz drei Punkte. Einzig trickreiches Element: Herrscht Gleichstand auf dem ersten Platz, so bekommt die Figur auf dem nächsten Rang die Punkte. Üblicherweise gibt es Pluspunkte, bei ganz sonderbarer Kartenverteilung kann der Zweitplatzierte auch Minuspunkte bekommen. Aber das reißt Why first? auch nicht heraus, der Spielspaß ist unterdurchschnittlich.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Runadrake
Autor: Simon Havard
Grafiker: Simon Havard
Zubehör:

1 Spielbrett auf der Schachtelinnenseite, 32 Bewegungskarten, 6 Figuren, 1 Anleitung zusätzlich benötigt man: Papier und Bleistift; vor der ersten Partie: Klebstoff für den Zusammenbau der Figuren

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