Nach dem überzeugenden Auftritt von
Siberia im Jahre 2011 hat dlp-Verlagschef Reiner Stockhausen die Jagd nach Rohstoffen von der sibirischen Tundra des Brettspiels in ein eiskaltes Kartenspiel projiziert. Bei
Siberia - Das Kartenspiel wurde das Spielgeschehen um den Abbau von Öl, Kohle, Erdgas und Edelmetallen sowie deren gewinnbringender Verkauf an den Börsen dieser Welt in 120 Karten verpackt. Wie beim großen Bruder gilt es auch hier, seine Investoren, Arbeiter und Verkäufer geschickt einzusetzen, um am Ende das meiste Geld gescheffelt zu haben.
Reduziert um die Personen des Managers und des Logistikleiters finden sich beim kleinen Bruder neben den Rohstoffkarten jeweils Aktionskarten für Arbeiter, Verkäufer und Investoren. Zu Spielbeginn werden acht Rohstoffe neben die Förderturmkarte gelegt und die ersten drei Karten aufgedeckt. Anders als beim Brettspiel, bei dem die Rohstoffe der einzelnen Gebiete von Beginn an bekannt sind, werden sie hier erst nach und nach offen gelegt. Nachdem jeder Spieler jeweils eine Arbeiterkarte und fünf Aktionskarten bekommen hat, beginnt der Startspieler und führt zwei Aktionen durch. Danach geht es reihum im Uhrzeigersinn weiter, bis nach Aufdecken der letzten Rohstoffkarte die Schlussrunde eingeläutet wird.
Liegen in der Auslage noch drei und mehr verdeckte Karten, muss der Spieler am Zug als erstes eine beliebige Karte aufdecken. Seine zweite Aktion bezieht sich dann auf das Ausspielen von Aktionskarten. Alternativ kann er darauf verzichten und stattdessen bis zu zwei Karten vom Nachziehstapel nehmen - das Handkartenlimit beträgt hierbei acht Karten. Anders als bei vielen anderen Kartenspielen dürfen hier keine überzähligen Karten auf der Hand angehäuft werden, nur um dann aus einer größeren Auswahl unpassende Karten abzuwerfen.
Die Aktionskarten zeigen immer zwei Elemente: jeweils eine Person in der Mitte und einen Rohstoff in den Ecken. Die Grafiken der Symbole sind den Plättchen aus dem Brettspiel nachempfunden und verdeutlichen auch hier die jeweilige Doppelfunktion, denn sie sind sowohl für eine Rohstoffaktion als auch für eine Personenaktion verwendbar. Um eine Aktion durchzuführen, werden immer zwei Karten mit gleichen Symbolen benötigt, ersatzweise zwei beliebige für eine einzelne. Liegt ein Investor aus, muss lediglich eine Karte gespielt werden, oder eben ersatzweise zwei beliebige. An die Dauerkarten der Investoren, Arbeiter und Verkäufer kommen die Spieler jeweils durch das Ausspielen von zwei Karten mit dem entsprechenden Symbol. Die so erworbene Karte wird offen vor sich abgelegt. Während die Investoren das Bezahlen mit Karten verbilligen, bestimmen die ausliegenden Arbeiter die Menge an Rohstoffen, die ein Spieler abbauen darf. Durch ausliegende Verkäufer können Rohstoffe am Ende des Spieles zu einem höheren Preis veräußert werden. Um an die Rohstoffe der Auslage zu kommen - der aufmerksame Leser wird es sich denken - spielt man zwei entsprechende Aktionskarten aus und darf dann so viele Rohstoffe gleichen Typs abbauen, wie eigene Arbeiterkarten ausliegen. Immer beginnend beim Förderturm nimmt sich der Spieler die entsprechende Anzahl an Rohstoffkarten und legt verdeckt neue vom Nachziehstapel nach.
Nach der Schlussrunde zählen die Spieler die Werte ihrer Rohstoff- und Personenkarten zusammen. Verkäufer modifizieren sowohl die Werte entsprechender Rohstoffarten als auch der Personenkarten selbst. Wer jetzt den höchsten Gesamtwert angehäuft hat, gewinnt.