Auf die Nüsse

Vielen Leuten steht ein glückliches Lächeln ins Gesicht geschrieben, wenn sie ein Eichhörnchen erspähen. Zu süß sind sie mit ihrem buschigen Schwanz und den kleinen Knopfaugen, als dass man sich ihrem Charme erwehren könnte. Dass die putzigen Nager gerne Nüsse speisen, ist kein Geheimnis. Dass es dabei bisweilen ganz schön biestig zugehen kann, ist hingegen weniger verbreitet.

Spielaufbau

Das Spielbrett ist in drei Zeilen unterteilt. Die oberste ist die 4er Zeile, bestehend aus einem Segment, darunter die 3er Zeile, bestehend aus drei Segmenten und ganz unten die 2er Zeile, bestehend aus fünf Segmenten.
Darunter befindet sich noch eine Leiste mit Zahlen von 2 bis 12, also alle möglichen Würfelergebnisse, wenn man zwei sechsseitige Würfel rollen lässt.
Die Nuss-Karten werden gemischt und acht davon beiseite gelegt. Vier weitere werden noch unter die Zählleiste gelegt, eine unter jedes Segment der 2er Zeile außer dem mittleren. Die übrigen dienen als Nachziehstapel.

Jagd auf die Nüsse!

Wer am Zug ist, würfelt alle drei Würfel. Das Ergebnis des grünen ist verpflichtend, von den beiden beigen darf man sich einen Aussuchen, dessen Ergebnis man zum grünen addiert. Im Anschluss wird einer der eigenen kleinen Nager auf die entsprechende Stelle der Zählleiste gestellt.
Nun ist es an der Zeit, eine dieser großen, schwierigen Entscheidungen im Leben zu tätigen: nochmal würfeln oder nicht?
Das Risiko eines nochmaligen Wurfs ist folgendes: Wenn bei keinem der zwei möglichen Würfelergebnisse (zwei mögliche, weil man sich ja aussuchen kann, welchen beigen Würfel man addiert) ein Zählleisten-Feld herauskommt, auf dem noch kein Eichhörnchen sitzt, muss man alle seine Spielfiguren von der Zählleiste wieder in den Vorrat nehmen und der Zug endet.
Sollte man sich dagegen entscheiden, weiterzumachen, endet der Zug zwar auch, allerdings mit einem durchaus befriedigenden Zusatzeffekt: Alle eigenen Eichhörnchen wandern von ihrem Standort auf der Zählleiste in das jeweils darüberliegende Segment.

"Ist ja alles schön und gut, aber was haben wir jetzt eigentlich davon?" Nun, das Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Nusskarten in seinen Nusslagern unterzubringen. Jetzt ist es so, dass man, um eine Nuss zu ergattern, in einem Segment jeweils die Zahl an eigenen Eichhörnchen haben muss, die mit der Nummer der jeweiligen Zeile übereinstimmt (2, 3 und 4). Am Ende jedes Zuges wird also gecheckt, ob irgendein Spieler in irgendeinem Segment genug Spielfiguren hat, um sich eine der begehrten Früchte zu holen. Ist dies der Fall, gibt der Besitzer so viele seiner Figuren wie durch die Zeile vorgegeben wieder in den Vorrat und nimmt sich dafür eine Nuss. Alle Eichhörnchen der anderen Spieler werden dagegen in das nächst höhere Segment weitergezogen bis zum maximal vierten, wo sie solange verharren, bis drei weitere ihrer Farbe dort ankommen und der Spieler somit dann die vier Eichhörnchen in der 4er Zeile gegen eine Nuss tauschen kann.
Die eingetauschten Nüsse werden sofort aus dem Nachziehstapel ersetzt.

Außerdem gibt es da noch David, den diebischen Waschbär. Dessen Aktion erhält man, wenn man im mittleren Segment der 2er oder 3er Zeile seine Eichhörnchen eintauscht. In diesem Fall darf man zusätzlich zum normalen Nuss-Ziehen noch eine weitere Nuss von einem Spieler stehlen. Allerdings nicht ganz uneingeschränkt, da a) kein Spieler zweimal hintereinander das Opfer eines Diebstahls sein und b) nur aus nicht komplett gefüllten Nusslagern gestohlen werden darf.

Ein Nusslager ist übrigens dann voll, wenn so viele Nüsse darin lagern, wie auf der Nusslager-Karte angegeben ist. Dabei darf in einem Nusslager aber auch immer nur eine der vier Nusssorten lagern! Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel der Nuss-Karten aufgebraucht ist. Die am Anfang aussortierten acht Karten werden noch an die Spieler verteilt, wobei jeder eine pro vier Spielfiguren in der 4er Zeile erhält.

Es folgt die Schlusswertung, bei der jedes gefüllte Nusslager den aufgedruckten Wert und jede weitere Nuss einen Punkt zählt.

Spieletester

02.12.2012

Fazit

Gewissermaßen bricht Auf die Nüsse Erwartungen. Die ziemlich kindliche Grafik lässt ein ebenso kindliches Spiel erwarten, letztlich steckt aber doch ein taktisches Spielprinzip dahinter. Wenn man das Spiel mit Statistikern und/oder Mathematikern spielt, werden aus den 30 Minuten gerne auch mal 60. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil die Nuss-Hatz tatsächlich recht unterhaltsam ist. Aber auch für familiäre Runden eignet sich das Spiel, da man sich herrlich darüber ärgern kann, wenn der Plan mal nicht aufgeht – und das ist, bei allen statistischen Annahmen, schließlich und endlich Glückssache. Der Inhalt der Box ist zwar nicht opulent, aber zweckdienlich und nett anzuschauen, mir persönlich allerdings zu sehr auf Party getunt. Die Optik geht dadurch in eine andere Richtung als das Spielgefühl. Außerdem passen die Hecken bisweilen nicht gut in die Halterung (die braucht man aber sowieso nur zu besseren optischen Trennung der Segmente). Aber gut, das sind jetzt keine dramatischen Kritikpunkte. Also, ob Taktikspiel mit starken Glückskomponenten oder Glücksspiel mit großem Tatkikanteil (das Verhältnis dürfte tatsächlich ca. 50:50 sein): Auf die Nüsse ist ein solides Spiel, das zwar nicht begeistern, aber zumindest doch erfreuen kann.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Amigo
Grafiker: Loic Billiau
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan, 1 Regelheft, 1 David, der diebische Waschbär, 3 Würfel, 6 Heckenteile, 32 Nusslager-Karten (8 je Motiv), 60 Nuss-Karten (12 je Sorte und 12 Joker), 60 Eichhörnchen-Spielfiguren (15 je Farbe)

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7160 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.