KRIMI total-Spiele sind ja schon bekannt und wir haben schon mehrere Spiele von Jörg Meißner rezensiert – KRIMI total - Im Schatten der Premiere, KRIMI total - Der Duft des Mordes und KRIMI total - Die zweifelhafte Welt der Märchen.

Das Prinzip ist das gleiche: Es treffen sich 8-9 Spieler, wenn möglich in Verkleidung. Die Spieler erhalten ihre Rollenbeschreibung im Vorhinein und wissen, ob sie der Mörder des rätselhaften Falles sind oder nicht.
Vor Ort wird in 5 Runden gespielt, wobei die Spieler in jeder Runde neue Informationen erhalten. Die 3. Runde ist eine Gerüchterunde, wobei die natürlich wahr oder falsch sein können.
Die Spieler dürfen Informationen über sich verschweigen, aber müssen wahrheitsgemäß antworten, wenn sie gefragt werden. Das Wissen über andere Spieler plaudert man sowieso gerne freiwillig aus, um diese Anzuklagen. ;-)
Der Mörder darf lügen, aber das Problem ist, dass er sich keinen Strick drehen sollte.
Am Ende des Spiels tippt jeder Spieler, wer der Mörder ist.

Hier im Fall KRIMI total – Die Party der Intrigen tauchen wir in die Welt der Jungen, Reichen und Schönen ein. Auf dem Anwesen des Immobilienmakler und Managers Christian Schlüter feiern die Geschwister Eva Fröhlich (Model) und Clara Fröhlich (Buchautorin), des weiteren Johannes Adam (Schauspieler), Lukas Hofmeier (Profiboxer), Julia Licht (Designerin), Philipp von Wolfhagen (Pop-Star), Lucienne d'Schaumburg (frz. Ausstauschschülerin) und das Opfer Leon von Hohenstein (Manager).

Mitten im im größten Partyspaß wird Leon tot aufgefunden. Und hier taucht auch der/die Inspektor/in Karl(a) Fischer jr. auf, um den Fall zu lösen bzw. die Spieler mit neuen Informationen zu versorgen.
(Diese Rolle kann optional dazu gespielt werden.)
Und jetzt nach dem schlimmen Todesfall sitzen die Verdächtigen mit dem/der Inspektor/in zusammen und es kommen Fragen auf:
Wer war zu welchem Zeitpunkt wo? Wer hat warum dieses oder jenes gemacht? Welche Geheimnisse wurden belauscht, erfahren und natürlich auch gleich ausgeplaudert?
Aber darüber darf ich leider nichts verraten. ;-)

Der Nachteil an den KRIMI total-Spielen ist, dass man sie leider nur einmal Spielen kann. Der Vorteil ist, man erlebt unvergessliche 3-4 Stunden voll Kommunikation, Spielspaß und Grübelei und das alles meist bei einem guten Essen und Ambiente.
Das Tolle ist, dass man kein Spielefreak sein muss, um diese Art von Spiel zu mögen. Wie im Satz vorhin erwähnt, steht die Kommunikation im Vordergrund, daher sollte man auch nicht schüchtern sein. Aber gerade in einer Gruppe von Freunden lässt man sich gerne in seine Rolle fallen und lebt mal gerne auch andere oder für sich untypische Charakterseiten aus.
Aber natürlich sind wir alle auf der Suche nach dem oder den Mörder/n.

Ich persönlich habe schon mehrere Krimirollenspiele gespielt und auch selbst geschrieben und gebe zu, dass mir KRIMI total – Die Party der Intrigen von diesem Verlag am besten gefallen hat.
Man kommt Stück für Stück auf sämtliche Hintergründe drauf und versucht geschickt herauszufinden, warum der- oder diejenige der Mörder sein können. Wer geschickt bestimmte Infos herausfiltert, verkleinert den Kreis der Verdächtigen. Das Problem ist trotzdem, dass niemand weiß, wie lange der Todesvorgang von statten ging. Und schon steht man wieder am Anfang...
(Und nein, wir haben den Mörder nicht gefunden. ;-))

Von der Verkleidung her ist es nicht das anspruchsvollste Krimirollenspiel und war für mich auch weniger reizvoll - Gegenwärtiges und Teures der High Society. Da findet jeder etwas in seinem Schrank - ob Anzug, ein Kleid, ein Partyoutfit.
Der Inhalt des Spiels war dafür umso interessanter und spannender.

Das Spielmaterial hat sich, im Gegensatz zum ersten Spiel, verbessert. Statt in Kuverts, sind alle Rollenbeschreibungen und Hinweise in Hefte verpackt. Es wurde auf dickerem und beschichtetem Papier gedruckt, womit man das Spiel auch gut weitergeben und es wieder gespielt werden kann. Einzig die Gerüchte, die Anklage und die Lösung des Falls sind noch im herkömmlichen Kuverts versteckt.
Die Spielschachtel ist auch für mich schon ein kleines Markenzeichen des Verlags, da alle Spiele in den typischen Videokassettenhüllen verpackt sind.