Werwölfe

Name: Werwölfe
Item: Werwölfe
Rating: 3.5
Author: Spieletest.at

Ein Schrei, danach Stille ... langsam gehen Stube für Stube die Lichter an, begleitet vom vereinzelten Bellen aufwachender Hunde. Mit der Zeit versammelt sich das ganze Dorf am Hauptplatz, um in Erfahrung zu bringen, was denn Vorgefallen ist. Die bittere Kunde eines weiteren Dorfbewohners, der den Bestien zum Opfer gefallen ist, macht die Runde. Jeder vom Dorf weiß, die Bestien sind längst unter ihnen... doch wer sind diejenigen, die des Nachts zu Monstern werden, am Tage aber als Dorfbewohner erscheinen?

Wolf im Schafspelz
"Werwölfe" ist ein kommunikatives Deduktionsspiel für eine größere Gruppe von Personen, wobei der Ablauf in eine Tages- und eine Nachtphase unterteilt ist. Bei Tag sind alle Spieler nach außen hin Dorfbewohner, doch finden sich unter diesen auch ein oder mehrere Werwölfe, die sich in der Nacht schweigend auf ein Opfer einigen, welches dann am Morgen eben nicht mehr erwacht. Klar, dass sich die Dorfbewohner das nicht gefallen lassen und am Ende jedes Tages, nach heftigen Beratschlagungen, per Mehrheitsentscheidung einen Dorfbewohner wählen, den sie für einen Werwolf halten. Schaffen die Dorfbewohner es, alle Werwölfe abzuwählen, bevor die Werwölfe ihrerseits so viele Dorfbewohner gefressen haben, dass zwischen Dorfbewohnern und Werwölfen zahlenmäßig Gleichstand besteht, dann gewinnen diese das Spiel - andernfalls die Werwölfe. Damit dieses Prinzip auf die Dauer nicht einebbt, gibt es eine Vielzahl an Sonderkarten wie zB die Seherin, die jede Nacht lautlos erfahren darf, ob der von ihr ausgewählte Dorfbewohner ein Werwolf ist, die Hexe, die mittels Zaubertrank einen Dorfbewohner ins Jenseits befördern und auch einmalig einen ins Diesseits zurückholen kann, der Bürgermeister, der bei Abwahl-Abstimmungen zwei Stimmen zur Verfügung hat, etc etc...

Kenne ich das nicht schon?
Jupp, die Konkurrenz von Werwölfe ist recht bekannt und nennt sich Die Werwölfe von Düsterwald. Was Werwölfe von den Düsterwald-Werwölfen aber unterscheidet ist - neben dem anderen Spiel-Verlag natürlich ;-) - die weitaus größere Zahl an Sondercharakteren, die Einführung von zusätzlichen Fraktionen wie den Vampiren und ein auf die jeweiligen Sondercharaktere zugeschnittener Stärkegrad, der sich auf jeder Karte abgedruckt befindet und einen Ausgleich zwischen den einzelnen Fraktionen ermöglichen soll (so sollte zwischen Dorfbewohner- und Werwölfe-Fraktion auch immer ein möglichst geringer Stärkeunterschied vorherrschen). Der wohl größte Unterschied ist aber, dass Werwölfe einerseits bereits ab 5 Spielern spielbar sein soll und die maximale Spieleranzahl 68 beträgt - beides ist mit dem Grundspiel der Düsterwald-Werwölfe nicht möglich und stellt daher einen wesentlichen Anreiz für die neuen Werwölfe dar.

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Spieletester

Bernhard Tischler

Bernhard Tischler
30.01.2011

7

Gesamt

Fazit

Die Werwölfe vom Pegasus Verlag stellen sich prinzipiell als Update der Düsterwald-Werwölfe dar, haben sie doch den Großteil der Figuren der Düsterwald-Werwölfe und dazu noch eine ganze Menge eigener mehr, wobei gerade das Stärke-Ausgleichs-System der Karten bei Anfängern gut ankommt und einen leichten und schnellen Einstieg ermöglicht. Wichtiger als das ist aber, dass die Anleitung bei Werwölfe wirklich äußerst ausführlich ist und auf 24 Seiten wirklich alles zum Thema behandelt, was man sich vorstellen kann: So werden nicht nur das Grundspiel und die Charaktere erklärt, sondern es werden auch Hinweise für den praktisch immens wichtigen Job des Spielleiters gegeben, zudem eine schier unüberblickbare Zahl an Varianten und Standardspielmöglichkeiten gegeben, sodass man problemlos schnell losstarten kann und jedesmal etwas Neues besitzt. Manche der neuen Charaktere sind zwar eher ein wenig Fehl am Platz für ernsthaftes Spielen (zB stimmt der Idiot einfach immer für den Tod eines Spielers... mehr kann er nicht, mehr tut er auch nicht und deswegen ist seine Rolle auch nicht wirklich von Interesse), aber im Großen und Ganzen ermöglichen sie dennoch eine größere Varianz, als das bisher der Fall war. Kommen wir aber zum wohl wesentlichsten Kaufgrund gegenüber den Düsterwald-Werwölfen, der Spieleranzahl. Nun, ich muss gestehen, ich konnte die Werwölfe nicht mit 68 Spielern testen, sehr wohl aber mit 5, 6 und 7 Spieler-Konstellationen... und ich kann getrost sagen, dass Werwölfe mit so wenig Spielern zwar technisch durchaus möglich wäre, es aber überhaupt Null Reiz hat. Gerade bei 5 Spielern ist das Spiel viel zu schnell vorüber und auch das wesentliche Element der Diskussion geht völlig unter... und nur eine Werwolfkarte einbinden, das kann man mit den Düsterwald-Werwölfen doch genauso, also handelt es sich bei der extra groß angeprießenen Mindestspieleranzahl wohl eher um ein vorgeschobenes Verkaufsargument, eine Seifenblase die schon vom Hinsehen aus platzen muss (und es in der Realität leider auch tut)! Abgesehen davon, sind die Vorteile gegenüber den Düsterwald-Werwölfen natürlich nicht zu leugnen, doch wird man nur aufgrund der neuen Charaktere nicht umsteigen müssen, auch wenn die Düsterwald-Werwölfe mit ihrer Erweiterung schon um ein gutes Drittel teurer sind. Wer also die Düsterwald-Werwölfe nicht kennt, dem kann ich aufgrund der vielen Verbesserungen auch ruhig dieses gleichartige Spiel nahelegen, das eben keine gravierenden Neuerungen enthält, dafür aber ein gutes Feintuning betreibt.

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Besucherkommentare

| 09.11.2014

Also wir haben das Spiel zu 5 gespielt. Dabei festgestellt, dass wenn man sich gut kennt, die Werwölfe zu zweit sein müssen, alleine hatte kein Werwolf ne Chance. Steht übrigens auch in den Regeln, dass wenn man sich gut kennt, die Werwölfe ein Vorteil brauchen. Wir haben aber niemanden sterben lassen in der Nacht. Und der Spielleiter hat mitgespielt. Das geht ganz gut. Wir haben, nachdem wir uns die Karten angeschaut haben, sie vor uns in einem engen Kreis gelegt. Die Hände haben wir alle unmittelbar davor gelegt. Ich habe dann gesagt, dass die Seherin erwachen soll. Diese sollte dann ganz leise, wir haben kurz alle ein bisschen Krach gemacht, eine Karte anschauen. Nach einer kurzen Zeit, sagte ich sie soll schlafen und die Wölfe erwachen und erkennen sich. Das wars. Alle wachen auf und die Diskussion beginnt mit der Wahl des Bürgermeisters. Dabei kamen wir schon manchmal gar nicht dazu einen zu wählen vor lauter Anklagen. Geschlafen haben wir nicht mehr, weil wir zu wenige waren. Ziel war es beide Werwölfe an einem Tag zu lynchen. Von welcher Truppe als erstes zwei Spieler starben, hatten verloren. Um dann das Spiel noch ein bisschen verwirrender zu machen, haben wir den Idioten dazu genommen, der bei uns normal anklagen durfte, aber bei der Wahl immer jemand anderen wählen sollte, als von einem anderen Vorgeschlagen. Somit konnten sich die Werwölfe besser schützen, weil man immer damit rechnen konnte, dass er auch einfach nur ein Idiot sein konnte. Hat super funktioniert. War eine heiße Diskussion in der die Werwölfe auch mal ohne Verluste gewonnen haben.

Pyrosify | 14.12.2011

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