Thalassa, die Perle des Imperiums, so wurde die Hauptstadt der Seemeister genannt, und keine andere Metropole auf Midgard konnte und kann es an Pracht und Herrlichkeit mit ihr aufnehmen. Doch mit ihren Herren ging auch Thalassa im Krieg der Magier unter und wurde ein Opfer der Wut von Dämonen und des Tobens der Elemente.
Thalassa und der Bettlerkönig ist das neueste Quellenbuch vom
Verlag für F&SF Spiele für das Rollenspiel MIDGARD. Wie der Titel vielleicht schon vermuten lässt, steht die Region rund um die Stadt Thalassa im Fokus der Betrachtungen. Doch zunächst werfen wir einen genaueren Blick auf das Buch an sich. Wir haben es hier mit einem soliden Hardcover zu tun. Ein ansprechendes Titelbild zeigt eine verlassen scheinende Stadt, zerstörte Bauwerke sind ebenso zu erkennen wie drei geflügelte weibliche Wesen. Vom Cover bekommt man den Eindruck, dass es in den finsteren Gassen Thalassas nicht ganz geheuer ist. 200 Seiten umfasst das Buch inklusive Index, die Bindung ist gut, ebenfalls macht das Layout des Inneren einen guten Eindruck auf mich. Alle Grafiken im Buchinneren sind Schwarz-Weiß und passen thematisch sehr gut zum Quellenbuch. Die Qualität der Zeichnungen ist auch durchweg als gut zu bezeichnen. Die dem Buch beiliegende farbige Karte von Nyktoros mit dem Süden Chryseias ist sehr schön gestaltet worden. Diese Karte gibt es auch als Download auf der Internetseite des Verlages.
Inhaltlich unterteilt sich das Buch in neun großen Bereiche:
- Zum Geleit
- Zu Füßen des Nyktoros
- Die Ruinen von Thalassa
- Das Ziegenviertel
- Schiffersruh
- Das Rabennest
- Der Knochenhügel
- Das Fahrende Volk
- Anhänge
Der erste Abschnitt
Zum Geleit bietet einen kurzen Überblick über den weiteren Inhalt des Buches, weiterhin wird erläutert, wie die Gebäude- und Personenbeschreibungen zu lesen sind. Hier werden besonders die benutzten Abkürzungen beschrieben und zur Übersicht aufgeführt. Mit dem eigentlichen Quellmaterial geht es dann bei
Zu Füßen des Nyktoros los. Geschildert wird zunächst die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt Thalassa. Daran im Anschluss folgt eine Betrachtung der Halbinsel Nyktoros mit seinen Besonderheiten. Die Informationen finden auf 22 Seiten Platz und dienen als grobe Richtschnur für das Leben in der Region. Die Region hat eine kulturelle Ausrichtung, welche sich am ehesten mit der Antike vergleichen lässt. Parallelen zum antiken Griechenland sind sehr wahrscheinlich gewollt.
Mehr zur Stadt Thalassa erfährt man in dem Kapitel
Die Ruinen von Thalassa, insbesondere über die soziale und politische Lage in der Stadt. Außerdem wird beschrieben, was es mit dem Bettlerkönig auf sich hat. Eine Stadt wie Thalassa zieht auch Geheimbünde und andere nicht in der Öffentlichkeit operierende Organisationen an. Selbst die Kinder von Thalassa haben sich organisiert und so streifen eine Vielzahl von Banden durch die Stadt im ständigen Kampf um Überleben verstrickt.
Die genauen Details über Thalassa erfährt man in den anschließenden vier Kapiteln. Diese tragen die Namen der vier Stadtteile der Stadt. Jedes dieser vier Kapitel beinhaltet eine Übersichtskarte. Diese Übersichtskarte zeigt die wichtigsten Orte dieses Stadtteils. Jeder dieser Orte wird im weiteren Verlauf des Kapitels dann näher erläutert. Hier tauchen auch die wichtigen Persönlichkeiten der Stadt samt relevanter Spielwerte auf. Die wichtigsten Gebäude sind sogar mit einem Grundrissplan in dem Buch verewigt und bieten sich als Kulisse für die ein oder andere Geschichte an.
Das Ziegenviertel macht den Anfang, hierbei handelt es sich um den sogenannten bürgerlichen Teil der Stadt. Der Stadtteil
Schiffersruh beschreibt die Gegend rund um den alten Hafen, wo Fischer und Kaufleute ihrem Tagewerk nach gehen.
Das Rabennest liegt im Norden der Stadt und ist die Heimat der Bettler, hier sind die Zerstörungen der Stadt immer noch präsent.
Der Knochenhügel ist der alte Tempelberg der Stadt. Hier stehen die alten, teils zerfallenen Tempelanlagen der Stadt. Zwielichtige Gestalten gehen auf dem Knochenhügel um und so wird dieser Ort von den meisten Bewohnern der Stadt gemieden.
Ein weiteres Kapitel trägt den Titel
Das Fahrende Volk. Auf zehn Seiten erfährt man näheres zu den reisenden Sippen des Landes, welche meist im Winter ihr Quartier im Schutze der Ruinen aufschlagen. Die
Anhänge des Buches geben unter anderem Aufschluss über bedeutende Personen von Thalassa. Außerdem findet man hier noch ein Bestiarium mit neuen Kreaturen und ein Thaumaturgium mit magischen Gegenständen und Artefakten. Verschiedene Register über Personen, Orte und Schlagworte beschließen dann dieses Quellenbuch.