Dune, der Wüstenplanet, ist gezeichnet von Intrigen, Rebellion und Krieg. Eure Aufgabe: Findet die Geheimnisse rund um die Häuser Harkonnen und Atreides heraus. Begebt euch dazu unter Schmuggler und Arbeiter, Verräter und Rebellen, Agenten und Soldaten. Doch was werdet ihr mit den Geheimnissen machen, die ihr aufdeckt?
Dune: Geheimnisse der Häuser ist weniger ein Spiel, als vielmehr ein interaktives Buch. Das muss man wissen, bevor man sich auf dieses "Spiel" einlässt. Denn dann entfesselt es auch seine Sogwirkung. Aber der Reihe nach:
Zunächst wählt jeder einen Charakter. Die übrigen Charkatere werden auf die "Unterstützer" Seite gedreht. Hier ist jedoch kein Rollenspiel zu erwarten. Vielmehr geben uns die Charaktere zu Beginn verschiedene Ressourcen, welche wir für manche Entscheidungen benötigen. Das war´s (vorerst) an Rollenspieltiefe.
Wir wählen 1 von 3 Kapiteln aus (plus einen gut gemachten Prolog), dessen Geschichte wir erleben wollen. Das Hauptspiel besteht dann darin, dass einer der Spieler die Geschichte der ausgewählten Karte vorliest und die übrigen Spieler sich unterdessen alle vielleicht mal benötigten Details der Geschichte notieren. Anschließend wird diskutiert, welchem Hinweis nun weiter gefolgt werden soll. Jede aufgedeckte Karte kostet uns eine Zeiteinheit, ist diese auf Null, endet das aktuelle Kapitel und damit die Partie.
Brettspiel oder Rollenspiel?
Dabei ergeben sich zwei Clous: Zum einen können wir das Spiel nicht verlieren. Wir können mehr oder weniger Informationen erhalten haben, es gibt aber kein "Game Over".
Zum anderen ist es unmöglichen, allen Hinweisen nachzugehen. Der Großteil der Karten bleibt uns daher verborgen. Erst wenn wir das Kapitel erneut spielen, können wir uns für andere Hinweiskarten entscheiden, um auch diese Storyschnipsel zu erfahren. Dune: Geheimnisse der Häuser gelingt es hierbei, dass wir tatsächlich darüber diskutieren, wie wir unsere wertvollste Ressource "Zeit" einsetzen. Es fühlt sich hierbei aber nicht so an, als würden wir uns selber Spielinhalt vorenthalten. Vielmehr entscheiden wir uns bewusst auf Grund unserer Notizen und Überlegungen dafür, welche Hinweisspur wir forcieren wollen und blenden die für uns augenscheinlich "unwichtigeren" Nebenschauplätze aus. Insgesamt kommt diese Design-Entscheidung dem Wiederspielwert sehr entgegen.
Und ein bisschen Rollenspiel gibt es dann doch noch: Einige Karten dürfen wir nur aufdecken, wenn wir einen Konsequenz-Marker ziehen. Hier haben wir eine Chance von zunächst 3/5, dass unsere verdeckten Operationen entdeckt werden, wodurch unsere Belohnung am Ende des Spiels sinkt. Hierbei handelt es sich um Erfahrungspunkte, welche wir zum Aufleveln unserer Charaktere verwenden dürfen. Aber auch hier hält sich das Rollenspiel im Rahmen: Die meisten Level-Ups gewähren uns einmalig weitere Ressourcen, das war´s.
Begleitet wird Dune: Geheimnisse der Häuser noch über eine Onlineanwendung, in denen wir über bestimmte Hinweiskarten kurze Videoschnippsel oder weitere Hinweise freischalten können, die wiederum weitere Details für uns enthalten.