MicroMacro: Crime City 2 – Full House spielt sich genau wie MicroMacro: Crime City.
Wer das Spielprinzip nicht kennt, kann dieses also bei unserem Test des ersten Teils nachlesen.
Folgend werde ich nur auf die Unterschiede eingehen.
Was genau ist der zweite Teil?
Für das Spielen von Full House wird weder das Originalspiel, noch die Kenntnis dessen vorausgesetzt. Es handelt sich hier lediglich um einen neuen Teil der Stadt mit neuen Fällen. Legt man den Plan an die Südseite des Originals an, wird die Stadt hier nahtlos weitergeführt. Abgesehen von der Befriedigung, dass das möglich ist, zieht man daraus aber (vorerst) keine Vorteile.
Herausstechende Highlights des neuen Stadtabschnitts sind das Hafen- und das Industrieviertel, ein Fußballplatz, ein Marktplatz und eine Hochbahn.
Die Fälle
Wieder sind 16 Fälle inkludiert, die mit entsprechenden Symbolen die Tauglichkeit für das Spiel mit Kindern angeben.
Während wir den ersten Teil in knapp 3 Stunden in einem Rutsch durchgespielt hatten, waren wir mit der Fortsetzung deutlich länger beschäftigt. Das liegt daran, dass die Fälle gefühlt viel verzweigter und damit komplexer sind. Das artet natürlich auch in viel mehr Sucharbeit aus, die die Augen entsprechend mehr anstrengt. Mehr als zwei bis drei Fälle haben wir daher kaum hintereinander gespielt. Was wie ein negativer Kritikpunkt klingt, macht das Spiel auf der anderen Seite deutlich langlebiger.
Durch die Verzweigung entsteht aber noch eine zusätzliche Schwierigkeit: Für uns war die zeitliche Abfolge der Ereignisse nicht immer ganz klar ersichtlich. Gerade wenn sich die Wege von Personen trennen, Personen hinzukommen oder in der Umgebung Dinge geschehen, die für den Fall relevant werden.
Profivariante für Super-Profis oder Hellseher
In der Profivariante wird darauf verzichtet, sich von den Fall-Karten durch Fragestellungen führen zu lassen und versucht, den Tathergang selbst herzuleiten und die damit einhergehenden Fragestellungen zu antizipieren. Im ersten Teil war das absolut kein Problem, wenn man nach ein paar Fällen das System heraußen hatte. Da liegt das Opfer, gilt es also herauszufinden, wer das Opfer ist, wie es ermordet wurde, warum die Tat verübt wurde, wer der Täter ist und wo sich dieser nun aufhält.
Dass das jetzt deutlich schwieriger ist, liegt nicht nur an der gestiegenen Komplexität der Fälle, sondern auch am Design selbiger.
So wird in einer Geschichte beispielsweise auf einen Feuerwehreinsatz hingewiesen, bei dem eine Katze aus einem Baum gerettet werden muss. Was genau wir jetzt herausfinden sollen, war für uns erst nach dem Durchsehen der Fragen klar, da die Geschichte dann eine plötzliche Wendung nimmt und es eigentlich um etwas anderes als die Katze geht.
Fazit
Mit MicroMacro: Crime City - Full House sind wir deutlich länger beschäftigt als mit dem Originalspiel.
Das liegt einerseits an komplexeren Fällen, andererseits auch an manchen Stellen an den für uns nicht immer sofort ganz eindeutigen Zusammenhängen im Ablauf einiger weniger Fälle (nur beim Spielen der Profivariante, wohlgemerkt).
Im Großen und Ganzen haben wir hier allerdings einfach mehr davon bekommen, was uns schon im ersten Teil serviert wurde.
Wer das schon durch hat, erhält hier würdigen Nachschlag. Vorkenntnis von MicroMacro: Crime City sind allerdings nicht erforderlich.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 15 bis 45 Minuten
Preis: 25.2 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Edition Spielwiese, Pegasus Spiele
Autor: Daniel Goll, Johannes Sich, Tobias Jochinke
Grafiker: Leon Peters, Vero Endemann
Genre: Deduktion, Detektiv Spiel, Kooperationsspiel, Suche
Zubehör:
1 Spielplan
16 Umschläge
120 Fallkarten
1 Lupe (+Sticker)