Ein Puppenhaus, welches dem Wohnhaus von Herrn Zimmermann verdammt ähnlich sieht, zieht euch in seinen Bann. Eure Aufgabe in diesem Spiel ist es nun, den Bann des Puppenhauses, in dem ihr plözlich gefangen seid, zu brechen und wieder raus zu kommen.
Das Puppenhaus In diesem Escape Spiel befindet ihr euch also in einem zweistöckigen Puppenhaus und müsst in den einzelnen Räumen Rätsel lösen, um durch das Öffnen einer Tür weiterzukommen. Die Schachtel des Spiels verwandelt sich dazu in vier Räume plus Dachboden. Schon beim Aufbau wird euch bewusst, dass dies ein ganz besonderes Escape Abenteuer wird, denn das Setting sieht echt beeindruckend aus. Während ihr das Spiel vorbereitet, wollt ihr gewissenhaft alle Rätselteile an den richtigen Ort legen, damit auch ja alles funktioniert, ohne zu viel von den einzelnen Aufgaben mitzukriegen. Ihr wollt euch vorab ja nicht den Spaß nehmen. So steigt schon beim Aufbau eure Neugier auf die bevorstehenden Aufgaben enorm.
Die Räume Alles beginnt im Wohnzimmer. Spinnenweben und Staub verdrecken den Raum. Es scheint schon länger niemand hier gewesen zu sein, denn auch die Möbel sind zerbrochen und liegen am Boden. Unwohlsein kriecht in euch hinauf, bis ihr die unheimliche Stimme eines kleinen Mädchens hört - dann wollt ihr nur noch raus hier!
Es braucht drei unterschiedliche Symbole, um die passende Tür zu öffnen. Erst wenn ihr diese in der richtigen Reihenfolge am Lösungsrad eingebt, öffnet sich der Durchgang ins nächste Zimmer. Da ihr keine Ahnung habt, was ihr tun sollt, beginnt ihr einfach mal, die kaputten Möbelteile in die Hand zu nehmen und das zerbrochene Regal wieder aufzustellen.
Als ihr endlich durch die Tür in die Küche kommt, sieht die Situation allerdings nicht viel besser aus. Auch hier gibt es eine hilfesuchende Puppe, deren Körperteile irgendwie verdreht erscheinen. Das, was nach Tischlein-Deck-dich aussieht, ist ein kompliziertes Rätsel zur Speisenabfolge. Ein absurdes Ding, welches sich erst nach mehreren Hinweisen als Backblech herausstellt, ist auch noch da und muss genutzt werden, um die drei Symbole herausfinden zu können, mit welchen sich der Weg ins obere Stockwerk finden lässt.
Im oberen Stockwerk warten Schlafzimmer und Badezimmer mit nicht weniger happigen Rätseln auf euch. Doch auch wenn ihr die Puppe aus der Badewanne befreit habt, ist es immer noch nicht getan. Es kommt dann noch der Dachboden, den ihr nur mit einer Fallleiter erklimmen könnt. Dort findet dann so was wie das große Finale statt, in dem ihr verschiedenste Elemente aus dem ganzen Haus miteinander kombinieren müsst.
Die Rätsel
Die Rätsel sind größtenteils im klassichen Escape-Room-Stil. Für absolute Anfänger auf dem Gebiet ist das hier allerdings eine Nummer zu groß. Selbst für erfahrene Escape-Gamer sind diese Rätsel wahre Herausforderungen. Es gibt echte Neuerungen, auch technischer Art. Toll finde ich auch, dass manche Rätsel nicht nur mit Köpfchen zu lösen sind, sondern auch händisches Geschick notwendig ist.
Bei vielen der Rätsel ist es jedoch leider so, wie meiner Meinung nach in vielen der Escape-the-Room-Spiele für zu Hause, dass die genaue Lösung erst nach vielen Versuchen oder mit etwas Glück rauskommt. Wir hatten mehrfach die richtigen Komponenten, den richtigen Weg, der Ansatz war da, aber die Lösung war dennoch falsch. Weil es halt doch irgendwie anders zur Lösung kam. Das ist teilweise frustrierend. Gut gelöst ist beim Puppenhaus jedoch die Sache mit den Hinweisen. Es gibt von
ThinkFun eine Homepage mit ausführlichem Hinweis-Guide zu jedem einzelnen Spiel. Dieser ist, nach Raum 1, zu unserem besten Freund und Begleiter geworden. Ohne den hätte mir das Spiel keinen Spaß gemacht. Es ist aber für das Spiel-Feeling nicht gerade förderlich, wenn man die ganze Zeit am Smartphone hängt.
Sehr stark ist auch, dass wirklich 3D gespielt wird. Das ganze Haus, die Räume und alle Ecken der Zimmer werden einbezogen. Das ist aber gleichzeitig ein Hindernis, da nicht alle Winkel des Hauses gut einzusehen sind, man braucht Platz, um das Haus zu drehen und zu wenden und um alle Spieler*innen mal reinschauen zu lassen. Es lässt sich das Rätseln hier nicht so gut aufteilen, wie in anderen Spielen.
Die Story
Jeder Raum wird mit einer eigenen Seite im Storyheft eingeleitet. Die Texte bieten immer schon kleine Hinweise darauf, was mit den Gegenständen im Raum anzufangen ist. Es ist eigentlich eine heftige Story, in der Herr Zimmermann am Ende natürlich von der guten Sorte ist. Eines steht fest, wenn ihr die Rätsel alle löst, kommt ihr raus aus dem Haus und Herr Zimmermann ist euch auf Ewig zu Dank verpflichtet.