Tja, hätte der kleine Bär mal auf seine Mutter gehört. Davon, dass der Berg zu gefährlich ist, wollte er aber nichts wissen. Jetzt ist es gekommen, wie es kommen musste. Der kleine Bär hat sich alleine auf den Weg gemacht und stante pede verlaufen.
Die gute Nachricht: Er hat ein Versteck gefunden, in dem er auf seine Mutter warten kann. Diese macht sich nun auf den Weg, um den kleinen Ausreißer zu suchen und vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu sich nach Hause zu bringen.
Der Spielaufbau Die Spielschachtel dient als Berg. Das Bergplateau wird auf die Schachtel gelegt und die 25 Bergplättchen darauf platziert. Auf den vier Seiten der Schachtel sind unterschiedlich viele Wege aufgedruckt. Zwei der Seiten werden im Spiel verwendet. Je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad werden die gewünschten Seiten einem zugewandt aufgestellt und das Bergpanorama in die hintere Ecke der Schachtel gesteckt.
Schließlich werden noch die 46 Waldkarten um den Berg herum platziert, der Holzstoß mit den Baumkreuzen aufgestellt und der kleine Bär und der Spielwürfel darunter versteckt. Dann geht die Suche auch schon los.
Sie macht sich auf den Weg Nun bahnt sich die (kooperativ von den Spielern gesteuerte) Bärenmama ihren Weg durch den Wald auf das Bergplateau, um dort (unter den Bergplättchen) nach ihrem Kleinen zu suchen. Dazu werden vom Rand beginnend Zug für Zug die Plättchen aufgedeckt. Darunter befinden sich entweder 3er- oder 4er-Kreuzungen, auf denen wir in beliebige Richtungen weitergehen können. Decken wir jedoch ein Tier auf, dürfen wir es nicht stören. Der nächste Spieler ist an der Reihe und muss einen anderen Weg suchen.
Wird ein Hindernis, wie beispielsweise Ranken, Bäume oder Lichtungen aufgedeckt, stehen die Spieler vor der Wahl: Einen anderen Weg suchen, oder eines der Baumkreuze verwenden, um das Hindernis zu überwinden.
Die Baumkreuze sind freilich praktisch, jedoch auch sehr wertvoll. Sobald wir das Bärenjunge gefunden haben, müssen wir uns den gemeinsamen Weg zurück über den bereits aufgedeckten Pfad nämlich erwürfeln. Und die verbliebene Anzahl an Baumkreuzen gibt an, wie oft wir würfeln dürfen. Heben wir uns die Kreuze also auf, um öfter würfeln zu können, oder setzen wir sie ein, um den Weg (und damit auch den Rückweg) kürzer zu gestalten?
Fast immer wird es jedenfalls verdammt knapp.
Zu leicht? Das Spiel lässt sich auf mehrere Arten im Schwierigkeitsgrad anpassen. Erstmals durch das oben erwähnte Drehen der Spielschachtel, wodurch mehr oder weniger Wege auf den Berg zur Verfügung stehen.
Dann durch eine anfängliche Reduktion der Baumkreuze, die durch das Aufdecken bestimmter markierter Plättchen erweitert werden kann.
Außerdem kann der Mond ins Spiel gebracht werden. Gelten Mondplättchen im leichten Modus als reguläres Hindernis, wandert jetzt der Mond, der auf das Bergpanorama gesteckt ist, bei jedem Aufdecken eines entsprechenden Plättchens ein Tal weiter. Ist er komplett über alle Gipfel gewandert, haben wir das Spiel frühzeitig verloren - wenn wir das nicht durch den Einsatz von Baumkreuzen verhindern.
Das Spiel wird durch diese Regelergänzungen nicht unbedingt schwerer, aber komplexer. Je nach Alter des Kindes und Erfahrung mit dem Spiel können die Regeln also nach und nach hinzugefügt werden. Finden wir gut.
Das Material Die Integration der Schachtel ins Spiel, der dreidimensionale Aufbau, die netten Grafiken, dazu die Bärenfamilie und der Würfel aus Holz und alles auf hochwertigem Recycling-Karton gedruckt und nachhaltig hergestellt. Ein netter kleiner Bären-Schlüsselanhänger aus Karton (der nirgendwo erwähnt wird, also nicht wundern, ihr habt hier kein unzuordenbares Spielezubehör in der Hand) rundet das nette Paket ab.
Bis auf eine falsche Angabe in der Anleitung zur Position von Symbolen auf der Schachtel (der Marienkäfer am Packungsrand befindet sich nicht gegenüber, sondern neben der Maus), die kurz Verwirrung stiftete, haben wir hier nichts auszusetzen. So muss ein Kinderspiel aussehen!
Die Erweiterung Ein kleines Ärgernis stellt die Erweiterung des Spiels dar. Diese ist nämlich in Form von zwei zusätzlichen Kärtchen (dem Stinktier und dem Adler) bereits im Spiel enthalten - die Anleitung dazu jedoch nicht. Um diese zu erhalten muss auf der Seite des Verlags ein Konto angelegt und sich für den Newsletter registriert werden.
Also: Daten eintragen, Mail bekommen, Link klicken, Anmeldung auf der Seite bestätigen, Daten nochmal eingeben, Anklicken, dass man seine Einstellungen ändern will, dann den Link für die Anleitung per Mail bekommen - und diese gibt's dann ausschließlich, wie den gesamten Anmeldevorgang, auf Englisch.
Das ist nicht nur technisch unnötig umständlich gelöst, sondern auch etwas ärgerlich. Denn dadurch, dass das Spielmaterial ja schon inkludiert ist, fühlt sich das ganze nicht wie eine kostenlose Erweiterung, sondern einfach das Vorenthalten eines Teils der Anleitung an.
Daran muss man sich natürlich nicht stören, es sollte aber dennoch erwähnt sein. Vor allem, weil das der Verlag
Sunny Games auch in seinen anderen Spielen so handhabt.