Ragnarök ist fast gekommen und Midgard steht am Abgrund. Greift zu den Waffen, macht euch bereit und versucht den herannahenden Kataklysmus aufzuhalten.
In God of War: Das Kartenspiel schlüpfen 1 bis 4 Spieler in die Rollen der Helden und versuchen Ragnarök zu verhindern. Zusammen absolviert man Quests und bekämpft Gegner, um am Ende einen Endgegner herauszufordern.
Das klingt schon mal nicht schlecht. Aber leider auch nicht sehr originell. Warum also sollte man God of War: Das Kartenspiel kaufen? Der einfachste Grund ist wohl, dass man als Fan der Videospiele vertraute Gesichter und Orte wiedererkennt und in Nostalgie schwelgen kann. Wenn man allerdings noch nie ein God of War Spiel gespielt hat, ist es weit schwerer dieses Spiel zu empfehlen. Nicht, dass das heißen soll, dass es ein schlechtes Spiel ist. Ganz im Gegenteil hatte ich sehr viel Spaß beim Testen, aber wie bei vielen Videospiel-Adaptionen hat mir einfach etwas gefehlt. Aber gehen wir erst einmal darauf ein, was God of War: Das Kartenspiel gut macht. Die Schauplätze, in den man Quests absolviert sind sehr gelungen designed. Sie verändern sich mehrmals und geben so immer wieder einen frischen Aufwind beim Bekämpfen von Gegnern.
Auch das Quest-System ist interessant. Nach jeder abgeschlossenen Aufgabe hat man die Wahl aus einer von zwei Folge-Quests, bis man schließlich am Endes das „Baumes“ ist. So kann man mehrmals dasselbe Setup verwenden und einfach andere Wege gehen.
Was aber gefällt mir weniger an God of War: Das Kartenspiel? Manche Dinge sind dem Koop-Genre geschuldet und andere wiederum der Tatsache, dass nur die wenigsten Videospiel-Adaptionen wirklich gut gelingen. So schön die Schauplätze auch sind, kann man als Nicht-Fan der Videospiele nur wenig mit ihnen anfangen. Sie sehen schön aus und das war es auch schon. Sie verändern sich immer wieder mal, aber die Überraschung, die ich oben angesprochen habe, ist nur beim ersten mal da. Wenn man öfter den selben Schauplatz spielt, gibt es nichts Neues mehr.
Die Quests sind schön geschrieben, aber auch hier kann man ohne Vorkenntnisse nur wenig mit den Beschreibungen anfangen, da einem der Kontext fehlt. Und der Kampf gegen Monster fühlt sich auch nicht so richtig gut an. Rüste dich aus, wähle ein Ziel und spiele die Karten mit den richtigen farbigen Symbolen. Das ist leider nicht wirklich originell.
Ich glaube, dass mein größtes Problem aber war, dass ich mich sehr für nordische Mythologie interessiere und geglaubt habe, dass das mein Unwissen über die Spiele ausgleichen kann. Bis zu einem gewissen Grad stimmt das auch, da man einige Namen wiedererkennt, aber wenn man dann glaubt zu wissen, wie es weiter geht, wird man enttäuscht. Das ist allerdings nicht diesem Spiel, sondern der Videospielvorlage anzurechnen, da die sich sehr viele Freiheiten genommen hat.