Bohnanza - Neuauflage 2016

Der bereits schon fast 20 Jahre alte Spieleklassiker Bohnanza, der schon so einige Wohnzimmer in einen Anbau- und Umschlagsplatz für Bohnen aller Art verwandelt hat, erscheint dieses Jahr in einer Relaunch-Version.

Seit der Spielerscheinung 1997 hat sich an der Grundversion des Spiels nicht viel getan. Die Spieler schlüpfen in die Rolle eines Bohnenbauers und müssen ihre Felder mit einer Auswahl an humorvoll illustrierten Hülsenfrüchten bestellen. Aber nicht nur der bauernschlaue Anbau sondern auch die gut getimte Ernte und der geschickte Handel der ballaststoffreichen Frucht gehören zum Daily-Business.

Spielvorbereitung
Jeder Bohnenbauer erhält ein(e) Bohnenfeld(ablage), auf die er später seine Früchte pflanzt. Je nach Anzahl der Spieler stehen jedem Spieler zwei oder drei Felder zur Verfügung. Ebenso erhält der Startspieler die Startspielerkarte. Die 104 Bohnenkarten setzten sich aus acht verschiedenen Bohnensorten zusammen, die je in einer anderen Anzahl vertreten sind. So sind die „Gartenbohnen” beispielsweise nur mit sechs Karten vertreten, wodurch ihr Wert am offenen Markt, der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, natürlich sehr hoch ist. Im Gegenzug dazu sprießt die „blaue Bohne” mit 20 Vertretern beinahe schon wie Unkraut durch den Kartenstoß, wodurch ihr Wert natürlich gemindert wird. Die Häufigkeit der Bohnensorte findet sich auf jeder Bohnenkarte wieder. Alle Bohnensorten werden gut zusammengemischt und jedem Spieler werden fünf Handkarten ausgeteilt. Die restlichen Bohnenkarten werden als Nachziehstapel, mit der Münzseite nach oben, für alle Bohnenbauern gut erreichbar in der Tischmitte platziert.

!!!ACHTUNG!!! Die erhaltenen fünf Handkarten dürfen in ihrer Reihenfolge zu keiner Zeit des Spiels verändert werden. Neue gezogene Karten werden ganz hinten dazu gesteckt.

Spielablauf
Der Startspieler eröffnet das bunte Treiben. Danach folgen ihm seine Konkurrenten im Uhrzeigersinn. Die Startspielerkarte wird jedoch nicht weitergegeben, sie bleibt das ganze Spiel über bei der gleichen Person.

Der aktive Bohnenbauer erledigt in seinem Spielzug folgende vier Arbeitsphasen:

1. Bohnenkarten von der Hand anbauen
2. Bohnenkarten aufdecken und handeln
3. Gehandelte und aufgedeckte Bohnenkarten anbauen
4. Bohnenkarten nachziehen

1. Phase: Bohnenkarten von der Hand anbauen

Die vorderste (ganz sichtbare) Handkarte muss angebaut und daher auf ein Feld gelegt werden. (Sollte im weiteren Spielverlauf kein passendes Feld (mit gleicher Bohnensorte oder freies Feld) zur Verfügung stehen, muss ein bereits bestelltes Feld abgeerntet werden.) Danach darf auch noch die zweite (ganz sichtbare Bohnenkarte) auf einen der Felder angebaut werden. Wichtige Regel für den Bohnenanbau: Auf einem Feld darf immer nur die gleiche Bohnensorte angepflanzt werden. Natürlich dürfen jedoch dieselben Bohnensorten auf mehreren Feldern zur gleichen Zeit angebaut werden. Die Bohnenkarten werden stufenartig übereinander gelegt.

2. Phase: Bohnenkarten aufdecken und handeln

Die oberen zwei Karten des Nachziehstapels werden offen aufgedeckt. Die aufgedeckten Bohnen sind Eigentum des aktiven Spielers und stehen ihn zum Anbau auf seinen eigenen Feldern, zum Handel mit Mitstreitern, oder zum Verschenken zur freien Verfügung.

Regeln für den Bohnenhandel:

Nur der aktive Spieler darf mit anderen Spielern handeln.

Es darf mit allen Handkarten gehandelt werden. Dabei spielt es keine Rolle, wo sich die Karten auf der Hand befinden. (Achte jedoch darauf, dass erst bei einem erfolgreich abgeschlossenen Handel die Karten aus der Hand gezogen werden, da es ansonsten zu Streitereien und Schwierigkeiten betreffend der richtigen Reihenfolge der Handkarten kommen kann.)

Der aktive Spieler kann eine, beide Karten gleichzeitig oder getrennt, mit einem oder mehreren Spielern handeln. Karten, die bei einem Handel den Besitzer wechseln, dürfen nicht weitergehandelt werden.

Bereits angebaute Bohnen können nicht gehandelt werden.

Es kann eine unterschiedliche Kartenanzahl gehandelt werden (z.B. drei blaue Bohnen gegen eine Gartenbohne).

Als besondere Form des Handels muss die Schenkung betrachtet werden. Bohnenkarten können einem Spieler geschenkt werden. Der beschenkte Mitspieler muss das Geschenk aber auch annehmen. Lehnt dieser dankend ab, kommt kein „Handel” zustande.

Durch einen Handel erhaltene Bohnen werden nicht auf die Hand genommen, sondern werden zunächst quer neben den Felder platziert.

Wenn die beiden Bohnenkarten aus der Mitte bereits angebaut, gehandelt oder verschenkt wurden, kann immer noch mit den Handkarten gefeilscht werden.

3. Phase: Gehandelte und aufgedeckte Bohnenkarten anbauen

Alle Spieler, die nun Bohnensamen quer neben ihren Feldern liegen haben, müssen diesen auf ihren Äckern anbauen, die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. Der aktive Spieler muss auch die aufgedeckten Karten, auf denen er möglicherweise sitzengeblieben ist, anbauen. Sollte kein freier Acker verfügbar sein, muss ein bereits gepflanztes Bohnenfeld notgeerntet werden.

4. Phase: Bohnenkarten nachziehen

Als letzte Amtshandlung, zieht der aktive Spieler drei Karten vom Nachziehstapel und steckt diese, ohne die Reihenfolge zu ändern, hinter seine letzte Handkarte. Danach startet der linke Nachbar mit seiner Bohnenkarriere.

Die Bohnenernte
Zu jederzeit im Spiel darf jeder Spieler seine Bohnenfelder abernten. Jede Bohnensorte hat ihr eigenes Bohn-o-meter. Es gibt an, wie viele Taler man für eine bestimmte Anzahl an Bohnenpflanzen, die gleichzeitig von einem Feld geerntet werden müssen, erhält. Bei manchen Ernten kann es also vorkommen, dass kein Profit erzielt wird.

Zähle alle Bohnen die auf dem zu erntenden Feld gewachsen sind.

Sieh dir das Bohn-o-meter der Bohnensorte an die gerade geerntet wird.

Drehe so viele Karten, wie du laut Bohnometer an Bohnentaler erhältst, auf die Talerseite um. Lege diese nun auf deinen (hoffentlich stetig wachsenden) Talerstapel. Die restlichen Karten des geernteten Feldes lege offen auf den Ablagestapel. Nach einer Ernte ist das Feld logischerweise immer leer.

!!!ACHTUNG!!! Die Bohnenschutzregel besagt, dass auf einem Feld keine einzelne Bohne geerntet werden darf, wenn auf einem anderen Feld mehr als eine Bohne wächst.

Spielende
Der Kampf um die Bohnen endet, sobald der Nachziehstapel zum dritten Mal leer gespielt wurde. Sollte dies beim Aufdecken der Karten in der 2. Phase passieren, werden die 2. und die 3. Phase noch zu Ende gespielt. Alle Spieler ernten ein letztes Mal all ihre Bohnenfelder und erhalten dafür noch die entsprechende Anzahl an Talern. Danach zählt jeder seine Taler und der reichste Bohnenbauer gewinnt das Spiel. Sollte ein Gleichstand erspielt worden sein, gewinnt der Spieler, der im Uhrzeigersinn am weitesten weg vom Startspieler sitzt.

Spieletester

22.12.2016

Fazit

Durch etwas Kartenglück, geschicktes Handeln mit den Gegenspielern und gutes Acker-Management werden Bohnenfelder reichlich bestellt und geerntet. Je mehr Bohnen gleicher Sorte auf einem Feld wachsen, desto höher ist der Profit beim Verkauf. Doch leider ist die Bohnenzucht kein einfaches Business. Oft müssen Bohnenfelder schon früher als gewollt geerntet und zu Niedrigpreisen verschleudert werden. Mit etwas Pech werfen die geernteten Bohnen, aufgrund der niedrigen Menge, gar keinen Gewinn ab. Für verkaufte Bohnen erhält man Taler, die am Schluss zum Sieg verhelfen und den erfolgreichsten Bohnenbauern auszeichnen.

Bohnanza ist ein altbewehrtes Kartenspiel und zählt schon lange zu den Klassikern, die in keiner Spielesammlung fehlen sollten. Wer das Spiel jedoch schon sein eigen nennt, muss sich nicht unbedingt um ein Relaunch-Exemplar bemühen, denn beim 2016-Relaunch gab es keine großartigen Veränderungen.

Das Kartendesign und das Spiel sind dasselbe geblieben. Neu hinzugekommen sind 2 Startspielerkarten und 5 Bohnenfeld-Ablagen, die einen besseren Überblick über die Anbauflächen geben und das Spielareal optisch aufwerten.
Ebenso wurde eine kleine Spielregeländerung vorgenommen. Die nun neu beiliegenden Bohnenfeld-Ablagen haben eine Vorderseite mit zwei Feldern, diese wird für ein Spiel zu viert oder fünft benutzt, und eine Rückseite mit drei Feldern für das Spiel zu dritt. Das ist auch die maximale Anzahl an Bohnenfeldern, die einem Spieler nun zur Verfügung stehen. Eine „3. Bohnenfeld-Karte” kann, wie im 1997 erschienenen Spiel, nicht angebaut werden. Ebenso wurde die Spielanleitung, für ein besseres Verständnis und einen leichteren Spielstart, überarbeitet.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • lustig illustriertes Gartengemüse
  • schneller Spielstart für alle Kenner
  • detailiertere Anleitung für alle Neulinge

Minus

  • da es sich um eine Relaunch-Version handelt, gibt es keine großartigen Änderungen

 

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 7,30 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Amigo
Autor: Uwe Rosenberg
Grafiker: Björn Pertoft
Zubehör:

104 Bohnen-Karten
2 Startspielerkarten
5 Bohnenfeld-Ablagen
1 Spielanleitung

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