Spielaufbau
Der Mistkübel ist nicht nur eine hübsche Verpackung, sondern er ist auch das wesentliches Spielelement der Müll-Party. Er wird, mit umgedrehtem Deckel, für alle WG-Bewohner gut erreichbar, in der Tischmitte platziert. Jeder Mitbewohner bekommt eine Zimmerkarte zugewiesen, die er vor sich ablegt. Wie für eine WG üblich, lässt das Durcheinander nicht lange auf sich warten. Daher bekommt jeder Spieler noch eine Durcheinander-Karte, die er links neben seine Zimmerkarte legt. Alle übrig gebliebenen Karten werden gut gemischt und ebenso für alle gut erreichbar, jedoch nicht genau neben dem Mistkübel, platziert. Anschließend erhält jeder WG-Insasse noch zwei Karten vom Stapel, die er verdeckt auf die Hand nimmt.
Spielablauf
Derjenige, der zuletzt den Müll rausgebracht hat, startet die Müll-Party. Seine Mitbewohner folgen im Uhrzeigersinn.
Der Zug des aktiven Spielers besteht aus 4 Schritten.
1. Schritt: Karten nachziehen
Zu Beginn des Zuges, muss auf 3 Handkarten nachgezogen werden. Ist man schon im Besitz von 3 oder mehr Karten, verfällt der Schritt.
2. Schritt: Eine Karte spielen
Der aktive Spieler wählt eine seiner Handkarten und spielt diese. Das Symbol im rechten (manchmal zusätzlich auch im linken) oberen Eck der Karte zeigt an, wohin diese Karte gespielt werden kann.
„Ins eigene Zimmer” (violettes Symbol): Dieser Müll muss im eigenem Zimmer verstaut werden.
„Ins Zimmer eines Mitbewohners” (rotes Symbol): Dieser Abfall muss in einem Zimmer eines Mitbewohners verstaut werden.
„Auf den Mülleimer” (blaues Symbol): Dieser Müll muss auf dem Mistkübel platziert werden. Dabei sind jedoch einige Regeln zu beachten.
Unter all dem Mistkarten verbergen sich auch „Unfugkarten”. Diese helfen dabei, das Leben der Mitbewohner etwas zu erschweren. Die Unfugkarten werden wie gewohnt aus der Hand gespielt, vorgelesen und die Aktion wie beschrieben durchgeführt.
3. Schritt: Zimmer kontrollieren
Sogar beim größten Schmutzfink ist die Schmerzgrenze einmal erreicht. Jede Müllkarte weist im unteren linken Eck einen Kartenwert auf. Die Kartenwerte der Müllkarten, die sich im eigenem Zimmer befinden, werden zusammengezählt. Sollte der Wert 10 oder mehr betragen, muss das Zimmer aufgeräumt werden. Dazu muss jede Karte einzeln aus dem Zimmer auf den Mistkübel gelegt werden.
4. Schritt: Überfluss
Jedes Mal, wenn beim Aufräumen, während des Unfug-Machens oder durch ein Versehen (Stoß gegen den Tisch) eine Karte vom Mistkübel fällt, muss der Verantwortliche diese in seinen Überschuss (rechts neben deinem Zimmer) legen. Sobald sich im Überschuss 3-5 (abhängig von der Anzahl der Mitbewohner) Karten befinden, wurdest du erwischt und scheidest aus dem Spiel aus.
Spielende
Der letzte Spieler, der noch nicht erwischt worden ist, sprich sein Überschuss ist noch nicht erreicht, gewinnt den gnadenlosen Psychokrieg um den großen Müllberg.
18,59 €
Fazit
Jeder, der in einer WG wohnt/e, kennt die beschriebene Problematik des täglichen Mistkübelbesuchs nur zu gut. Ja nicht derjenige sein, bei dem der Müllhaufen zusammenstürzt! Die prekäre Situation des Müllturmbauens hat Müll-Party sehr ansehnlich und mitreißend in die Spielewelt geholt.
Das stilvolle Design des Mistkübels, der gleichzeitig Verpackung und zentrales Spielobjekt ist, sowie die sehr schön illustrierten Müllstücke mit den ideenreichen Namen verleihen dem Spiel viel Charme.
Die Idee des „Überfluss”, in dem die, vom Mistkübel heruntergefallenen, Karten gesammelt werden, und das Weiterspielen bis zu einer gewissen Kartenanzahl ermöglichen soll, schien für unsere Testrunden ziemlich überflüssig zu sein. Zu Beginn war der Müllhaufen ziemlich stabil. Erst als dann eine kritische Masse an Karten erreicht war, fielen durch das Platzieren einer weiteren Karte mehr als 10 Karten gleichzeitig vom Mistkübel, wodurch der Spieler sofort aus dem Spiel ausgeschieden ist, ohne auch nur im geringster Weise den „Überfluss” in Anspruch nehmen zu können.
Ebenso kann es bei einer Runde mit mehreren Spielern durchaus vorkommen, dass die Verlierer, die schon zeitig aus dem Spiel ausscheiden, ziemlich lange auf den Ausgang des Spieles warten müssen. Das motiviert vielleicht, sich bei der nächsten Runde etwas geschickter anzustellen und länger im Spiel zu bleiben.
Da bereits Symbole (Fliege und Nase) auf einigen Karten vorhanden sind, die derzeit jedoch noch keinerlei Bedeutung oder Funktion haben, darf man sich hoffentlich bald auf eine Erweiterung des aus dem Leben gegriffenen Geschicklichkeitsspiels freuen.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 14.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Autor: Shane Willis
Grafiker: Allison Litchfield, Benjamin Shulman
Genre: Geschicklichkeit, Karten, Legen
Zubehör:
1 Mistkübel
77 Müllkarten
13 Unfugkarten
5 Zimmerkarten