Kimaloé ist ein Familienspiel für 3-4 Spieler ab 8 Jahren, welches sich dem Thema Kindermenschenrechte verschrieben hat, was an sich für ein Brettspiel ein eher ungewöhnliches Thema sein mag (allerdings gibts ja inzwischen zu fast jedem Thema irgendein Spiel, insofern vielleicht nur ganz minimal ungewöhnlich).
Hier hat das Thema aber insofern seine Berechtigung, als das Spiel von einem Schweizer Kinderhilfswerk namens "terre des homes" erfunden und 2006 (in geringer Stückzahl) für Eltern und Kinder produziert wurde. Die große Begeisterung der Menschen, die es spielten, gab dann den Ausschlag dazu, das Spiel von einem professionellen Schweizer Spieleentwickler überarbeiten und veröffentlichen zu lassen, um so spielerisch den menschlichen Umgang mit diesem Thema weiter zu fördern.
Handlung und Spielziel
Bei Kimaloé geht es kurz gesagt darum, für Kinder aus aller Welt eine bessere Zukunft zu schaffen. Um dies zu erreichen fahren die Spieler rund um die Welt und geben den Kindern jeweils notwendige Kindermenschenrechte, für welche sie im Gegenzug eine Leiter zur idealen Welt erklimmen können. Wer diese ideale Welt mit einem seiner zwei Wertungsfiguren (es gibt einen großen Erwachsenen-Pöppel und einen kleinen Kind-Pöppel) als erster erreicht, gewinnt das Spiel.
Spielvorbereitung
- Zuerst wird der Spielplan zusammengeschoben. Dieser besteht aus einer aufklappbaren Erdkugel und zwei daran anlegbaren Leiter-Tafeln, die als Wertungsleiste dienen und somit visuell den Gang zur idealen Welt (der aufklappbaren Spielplan-Erdkugel) aufzeigen.
- Rund um die noch anderen freien Kontinente der Erdkugel (an einem davon werden nämlich die Leiter-Tafeln angelegt) werden dann 5 der 15 gemischten Kinder-Karten (Tafeln, welche die Kinder mit ihren benötigten Kindermenschenrechten zeigen) angelegt und die restlichen zu einem Stapel beiseite gelegt.
- Für jeden Spieler wird ein Lastwagen inklusive einer zugehörigen Materialkiste (in Form eines kleinen auf den Lastwagen zu gebenden Holz-Klötzchens) auf dem Startkontinent, sowie ein Erwachsenen-Pöppel mitsamt einem Kind-Pöppel am Fuße der Leiter-Tafeln bereitgestellt.
Zudem werden noch die 9 Kimaloé-Spezialkarten auf den dafür vorgesehenen Platz auf der Erdkugel gelegt.
- Jeder Spieler erhält 27 Rechtekarten, welche er mischt, vor sich zu einem Stapel ablegt und von diesem dann erstmal sieben Karten auf die Hand nimmt.
Ablauf des Spieles
Jeder Spielzug besteht aus
zwei Phasen, nämlich einerseits aus einer Zugphase und einer Rechtevergabephase.
Alternativ dazu kann auch ausgesetzt werden, was allerdings zum Vorteil hat, dass man dann 1-3 Rechtekarten (mit 10 Rechtekarten auf der Hand als absolutes Limit) nachziehen darf.
Zugphase (immer durchzuführen)
Es wird gewürfelt und der Lastwagen des würfelnden Spielers um die erwürfelten 1-3 Kontinente im Uhrzeigersinn weiterbewegt (wie praktisch so eine Erdkugel doch ist). Hat der Lastwagen noch seine Materialkiste an Bord, so kann der Spieler (sofern er möchte) dieses Hilfsmaterial am erwürfelten Kontinent abladen und dafür einen Kontinent vor oder zurück fahren. Im Gegenzug darf er dann aber auch wenn er keine Materialkiste mehr an Bord hat und auf einem Kontinent landet wo sich (irgend)eine Materialkiste befindet, diese auf seinen Lastwagen laden, um so im nächsten Zug wieder diesen Zugvorteil zu haben.
Rechtevergabe- und Sonderaktionsphase (durchzuführen sofern und alsweit möglich und erwünscht)
Der gewürfelt habende Spieler vergleicht, ob er zu den benötigten Rechten seines derzeitigen Kindes (eben jenem, das dem Kontinent anliegt, auf welchem sein Lastwagen gerade steht), passende Rechtekarten auf der Hand hat. Ist dem so, so kann er diese nun auf die zugehörigen notwendigen Rechte-Felder des Kindes mit der Rückseite nach oben (Sternenhimmel sichtbar) ablegen.
Zusätzlich dazu bietet jeder Kontinent eine besondere Sonderaktion an, die je nach Sonderaktion entweder erst am Zugende, oder jederzeit während der Rechtevergabephase ausführbar ist. Unter Anderem ist dies auch die einzige Möglichkeit an eine der begehrten Kimaloé-Spezialkarten zu gelangen, die wie die Sonderaktionen selbst einen nutzbaren Vorteil liefern, im Gegensatz zu diesen aber gesammelt und in den meisten Fällen beliebig im Zug einsetzbar sind (zudem werden sie beim Handkartenlimit nicht berücksichtigt).
Sobald nun während der Rechtvergabe- und Sonderaktionsphase (oder alternativ im Zuge des Einsatzes einer Kimaloé-Spezialkarte) ein Spieler das letzte notwendige Recht einer Kinder-Karte abdeckt (und somit nur noch freier Himmel über dem Kind sichtbar ist) wird die Phase des momentanen Spielers kurz unterbrochen (aber nicht beendet!) und eine
Wertung durchgeführt. Wer auf der Kinder-Karte die meisten Punkte gesammelt hat (jede Rechtekarte hat einen Wert von 1-3 Punkten), der darf diese Punktezahl mit seinem großen Erwachsenen-Pöppel, alle anderen ihre auf der Kinder-Karte gesammelten Punkte mit ihrem kleinen Kind-Pöppel auf den Leiter-Tafeln nach oben ziehen. Zudem erhält der Spieler, durch den die Wertung ausgelöst wurde, 2 Bonus-Punkte die er frei auf seine Pöppel verteilen kann.
Danach erhält jeder Spieler die von ihm auf die Kinder-Karte abgelegten Rechte unter seinen Rechtekartenstabel zurück und es wird die Kinder-Karte mit einer neuen ausgetauscht. Das unterbrochene Spiel wir sodann fortgesetzt, der Spieler der an der Reihe war, kann also nun auf der neuen Kinder-Karte bereits notwendige Rechte durch Vergabe von Rechtekarten bedienen.
Für Wertungen und sonstige Punkevergaben (z.B. infolge einer Sonderaktion oder einer Kimaloé-Spezialkarte) ist aber die sogenannte
Solidaritätsregel, als wohl wichtigste spielbedeutsame Regel von Kimaloé, zu beachten, die besagt, dass
zu keinem Zeitpunkt während des Spiels zwischen dem Kind- und dem Erwachsenen-Pöppel mehr als 3 freie Felder (also 4 Punkte Abstand) sein dürfen. Überschüssige Punkte, die man aufgrund der Regel eben nicht bedienen kann, verfallen somit.