Eigentlich ist „Panda, Gorilla und Co.“ eine seit 2005 laufende Tier-Doku-Soap, in welcher hinter die Kulissen des Tierparks und des Zoos in der deutschen Hauptstadt, in Berlin, geschaut wird. Mittels ganz besonderer Einblicke werden darin unterhaltsame Geschichten über Zootiere und ihre Betreuer erzählt. Wie erfolgreich diese Serie ist, zeigt allein die Tatsache, dass mittlerweile über 75 Folgen, welche teilweise auch schon auf DVD im Handel sind, ausgestrahlt wurden.
Bei so einem Bekanntheitsgrad ist es nicht verwunderlich, dass recht schnell auch ein Spiel zur Serie produziert wurde. Leider haben Spiel und Serie, bis auf den zoologischen Lerneffekt, wenig miteinander zu tun. Vielmehr erinnert „Panda, Gorilla und Co“ teilweise sehr stark an das allseits beliebte
Carcassonne und vom Inhalt her natürlich an das Spiel des Jahres 2007
Zooloretto.
Bis zu vier Mitspieler schlüpfen in die Rollen von Planern eines Zoos und wollen eine noch jungfräulichen Einöde in einen mit quirligem Leben erfüllten Zoo verwandeln. Zu diesem Zweck werden abwechselnd Wege angelegt und die Gehege mit Tieren gefüllt, wofür es, je nach unterschiedlichem Platzbedarf der Tiere abgestaffelt, Punkte gibt. Es siegt der Spieler mit den meisten Punkten, welcher seine Tiere, insbesondere die großen, am Besten in fertigen Gehegen untergebracht hat.
Als erstes kann sich der Spieler, welcher am Zug ist, aus maximal zwei Wegekarten eine entsprechende aussuchen und sinnvoll (Weiterführung bestehender Wege) auf dem Spielplan an- bzw. auslegen. Für den Fall, dass eine Karte nicht ausgelegt werden kann, ist auf der Rückseite ein See dargestellt. Dieser wird nun solange den Tierpark zieren, bis er durch eine geeignete, neue Karte wieder überbaut werden kann. Anschließend schlägt der Spieler durch Auslegen eines seiner Tierchips, von welchen er insgesamt 9 in drei verschiedenen Größen hat, die Größenordnung des Tieres vor, welches in diesem Gehege platziert werden soll. Dabei ist zu beachten, dass in zusammenhängenden Gehegeflächen nur Tierchips unterschiedlicher Größe liegen dürfen, es sei denn, die Gehegeflächen wurden erst später mittels eines neuen Wegekärtchens zusammengefügt.
Ist ein Gehege vollständig durch Wege, Teiche oder feste Bauten umschlossen, wird sofort gewertet. Die Vorschläge der Spieler werden der Größe der Tiere nach abgearbeitet, d.h. zuerst wird versucht möglichst viele große Tiere zu platzieren, danach mittlere und zuletzt die kleinen. Die Tiere haben je nach Größe einen unterschiedlichen Platzbedarf. Dieser wird durch die Größe der Tierkärtchen ausgedrückt, welche sofort ins Gehege gelegt werden. Je nach Größe der Tiere und Anzahl der Vorschläge werden nun die Siegpunkte verteilt.
Das Spiel endet, wenn keine freien Flächen mehr bebaut werden können. Tiergehege, in welchen noch Tierchips liegen, werden ausgewertet. Der Spieler, dessen Belegungspläne für die Gehege am besten umgesetzt wurden, sprich der die meisten Siegpunkte erhalten hat, ist der Gewinner.
Der Grafikstil des Grundplanes ist ein wenig zu einfach gehalten, während die Tiere in aller Genauigkeit als Fotomontagen zu sehen sind. Das ist bei den insgesamt 59 verschiedenen Tierarten insbesondere für Kinder notwendig und durchaus lobenswert.
Aufgrund der hohe Anzahl von Tierarten werden meistens, durch Hintergrundfragen von mitspielenden Kinder ausgelöst, zusätzliche Nachschlagewerke bemüht und dabei selbst für Erwachsene immer wieder neue und interessante Informationen ans Tageslicht geholt. In der Spielanleitung sind alle verwendeten Tiere aufgeführt und mit ersten interessanten Informationen versehen. Solches muss sehr hoch gewürdigt werden, hat das Spiel doch bei entsprechendem Interesse einen sehr großen Lernanreiz, ohne dass bei den Spielern zoologische Vorkenntnisse in irgendeiner Form vorhanden sein müssen.
Lediglich die willkürliche Auffüllung der Gehege, in welchen sich dann bei fehlenden Plättchen durchaus auch Raubtiere und Friedtiere begegnen können, kann zu entsprechenden Fragen der Kinder führen. Als Alternative können alle Mitspieler gemeinsam nach sinnvollen Kombinationen für die Belegung der Gehege suchen.