"Bohnröschen" ist leider nach
Al Cabohne (ehrlich, Uwe, was hast Du Dir DABEI gedacht) und
Bohnaparte nur eine weitere bittere Enttäuschung. Ich würde nicht so weit gehen, "Bohnröschen" als den Teil der Serie, der den Tiefpunkt von unten sieht, als Waterloo des Kartenspieles und als Untergang des Abendlandes zu bezeichnen (dieses Privileg bleibt "Al Cabohne" vorbehalten), aber besser macht das das Spiel dann doch nicht.
Der Grund: Die Idee, "Bohnanza" zu spielen, um mit dem Ergebnis ein anderes Spiel zu spielen, hat schon bei "Bohnaparte" nicht wirklich funktioniert: "Bohnaparte" kämpft mit dem "Königsmacher" - Problem und langweilt zusätzlich noch durch die Tatsache, dasss alle Spieler logischerweise 18er und 20er - Karten bunkern. Doch immerhin hatte "Bohnaparte" das Novum, Taler nur zu verdienen, um damit quasi ein "Risiko"-Spiel zu finanzieren. Für die Siegbedingungen hatten sie keine Bedeutung.
Das ist bei "Bohnröschen" anders: Sowohl im Ziel als auch am Weg dorthin hat der Spieler die Nase vorn, der die meisten Taler besitzt.
Und damit sind wir beim Problem: Durch die Tributregel, ohne die das Spiel aus unten näher erläuterten Gründen nicht funktionieren kann, und durch die Siegesbedingung "meiste Taler am Zielfeld" geht es am Ende doch nur darum, die meisten Bohnentaler zu sammeln. Das Rennen zum Bohnröschen ist schlicht und ergreifend unnötig. Wozu soll ich ein chaotisches Extraspiel hinzufügen (und vor allem durch die "Zwischenphase" zwischen zwei Spielern ist "Bohnröschen" furchtbar chaotisch), wenn die Bedingung dieselbe ist wie im Grundspiel?
Die Aufträge der Rankenkarten erinnern stark an die Aufträge aus dem Erweiterungsset, und die haben schon nicht funktioniert: Nur selten kann man gezielt darauf hinspielen, eine Bedingung zu erfüllen, in den meisten Fällen muss es entweder "passieren" oder man zahlt jetzt eben den Tribut, um an eine Bedingung zu gelangen, die man zufällig gerade erfüllt, um sich den Tribut für ein Feld zu sparen.
Das traurige Fazit:
"Bohnröschen" ergänzt das Spiel nicht wie es
La Isla Bohnita oder
High Bohn getan haben, es fügt ein unnötiges Zusatzspiel hinzu, das das Spiel nur unübersichtlich und chaotisch macht, ihm aber nicht nützt. In unserer Runde wurde diese Erweiterung mit "eigenartig", "unrund" und "Das ist die erste 'Bohnanza' - Erweiterung, die ich nicht kaufe." kommentiert. Und wir alle waren und sind leidenschaftliche Bohnenbauern.
Memo an Uwe Rosenberg: Wenn aus dem "Bohnanza" Feld nichts mehr wächst, dann baut nix mehr an (man entschuldige die billige Metapher). Zwanghafte neue Erweiterungen, nur, um wieder ein "Bohnanza" - Spiel zu machen, helfen niemandem. (Womit ich hier auch einen obligatorischen Gruß an Klaus "Siedler" Teuber anbringen möchte...)