Wings of War…. Das war doch diese Karten-Spielreihe, in der sich die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten vor den Szenariohintergründen des Ersten Weltkriegs duellierten? Einige Jahre später bringt der Verlag [verlag:Nexus} bzw. [verlag:Mad Man´s Magix] nun ein neues Hauptspiel dieser Reihe heraus. Diesmal allerdings mit deutlich moderneren Maschinen, aber damit verbunden auch vor dem zeitlichen Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Am Zweiten Weltkrieg scheiden sich aber meistens die Geister der Spieler. Den einen ist dieser Krieg „noch immer“ zu aktuell und zu problembehaftet, den anderen ist es egal, wie dicht wir zeitlich an den militärischen Konflikten sind, welche nachgespielt werden. Auf alle Fälle hatte die gesamte zivile wie militärische Luftfahrt seit dem Ersten Weltkrieg einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Die Luftwaffe war schlachtentscheidend geworden und genoss dadurch einen entsprechend großen Stellenwert innerhalb jeder Armee. Die einzelnen Flugzeugtypen waren mittlerweile auf die verschiedensten Aufgaben spezialisiert und entsprechend spezifiziert und ausgerüstet worden.
Die grundlegende Struktur des Spieles, über welche Sie in der Rezension zum Spiel [link:Wings of War-Watch your back] mehr erfahren können, wurde nur leicht modifiziert. Wieder treten zwei Spieler gegeneinander zu einem taktischen Luftkampf an. Wenn es ein wenig actionlastiger zugehen soll, dann empfiehlt es sich mit vier oder sechs Spielern und mehreren Flugzeugen zu spielen. Allerdings haben die Entwickler alle Erfahrungen aus den ersten Spielen und Erweiterungen und wahrscheinlich auch das entsprechende Feedback der Spieler in diese Box gepackt. So wurden die Regeln entschlackt und das Spiel damit einfacher zugänglich. Weiterhin sind alle Regeln, die vormals schon von Box zu Box eingeführt wurden, von Anfang an mit dabei und dadurch gut aufeinander abgestimmt und zum dritten sind neue Spielelemente mit an Bord, welche vor dem Hintergrund der weiterentwickelten Flugzeugtechnik viel Sinn machen.
Die erste wichtige Änderung ist, dass nur noch mit einer Manöverkarte vorgeplant werden muss. Somit können die Spieler schneller auf die Aktionen des anderen reagieren, das Spiel wird schneller und deutlich taktischer. Die zweite wichtige Änderung ist eigentlich eine Neuerung, denn mittlerweile wird zwischen langsamer Geschwindigkeit, das Flugzeug bewegt sich nur um eine halbe Kartenlänge vorwärts, und schneller Geschwindigkeit, das Flugzeug bewegt sich um die volle Kartenlänge vorwärts, unterschieden. Dazu kommt, dass bestimmte Manöver nunmehr nur noch bei bestimmten Geschwindigkeiten ausgeführt werden können.
Die Grundregeln und Reihenfolge für die drei Phasen Planung, Bewegung und Beschuss sind recht einfach zu verinnerlichen. Ist dieser grundlegende Ablauf klar, können additiv zusätzliche Regeln implementiert werden, so z.B. Geschwindigkeitsänderungen, Spritverbrauch, Flughöhenstufen oder spezielle Schadensregeln. Auch für die wieder beiliegenden Szenarien gibt es zusätzliche Regeln, welche genutzt werden können. So kommt leichtes Rollenspielfeeling auf, wenn ich einen Einsatz mit einem Fliegerass fliege, welches verschiedene Talente hat, die natürlich von Einsatz zu Einsatz verändert werden können. Dadurch werden die vorgefertigten Szenarien abwechslungsreicher und der Wiederspielwert steigt deutlich. Natürlich sind auch Szenarien mit Aufklärungsmissionen oder Angriffen auf Bodenziele vertreten.