Reiner Knizia ist bekannt für seine mathematisch angehauchten Spiele. So liegt es nicht fern, dass er sich auch mit dem Zahlenrätsel
Sudoku befasst. Der Verlag
Kosmos hat ihn zum Haus- und Hof-Lieferanten für Ideen zu diesem Spiel gemacht. Um die Zahl der gemeinsamen Veröffentlichungen abzählen zu können, braucht man bereits zwei Hände.
Wir halten die neueste Errungenschaft
Sudoku - Das Kartenspiel in Händen. Die Schachtel ist klein, kompakt - und sehr leicht. Dieser Eindruck verstärkt sich noch beim Öffnen, die Schachtel ist fast leer! Lediglich rund 50 quadratische Karten, neun Holzwürfelchen und eine Anleitung können als Bewohner begrüßt werden. Auch wenn dieser erste Eindruck nicht viele Erwartungen weckt, bleiben wir neugierig an der Sache - schließlich kommt es nicht auf die Größe an, wie wir wissen. Wenden wir uns also der Technik zu.
Im Prinzip ist der Ablauf ganz simpel gestrickt: Aus seiner Kartenhand wählt man eine Karte (egal ob blau oder gelb), die man passend anlegt. Passend bedeutet, dass die gelben Karten komplett von blauen Karten umzingelt werden können. Allerdings muss jede Karte an eine bereits liegende Karte grenzen. Weiters muss jede blaue Karte Kontakt zu einer gelben Karte haben. So weit, so gut. Wo ist jetzt das
Sudoku versteckt?
Die
Sudoku-Regeln bringen weitere Einschränkungen beim Ablegen. So darf jeder 3x3-Block rund um eine gelbe Karte jede Zahl nur einmal enthalten. Außerdem ist jede Zahl nur einmal pro Zeile bzw. Spalte zulässig; dies gilt auch über Lücken hinweg. Kann man den Regeln entsprechend keine Karte platzieren, so muss man eine seiner Handkarten verdeckt vor sich ablegen. In jedem Fall ergänzt man seine Handkarten wieder auf fünf Stück.
Bei der Variante kommen auch noch die Holzwürfel ins Spiel. Auf jede gelbe Karte die ins Spiel kommt, wird ein solcher Würfel gelegt. Wer den letzten Platz rund um eine gelbe Karte belegen kann, erhält zur Belohung ein solchen Würfel. Aber wozu taugt der?
Die Würfel aus der Variante spielen in der Endwertung eine Rolle. Stets gilt, dass verdeckt abgelegte, blaue Karten einen Minuspunkt zählen. Musste man gar eine gelbe Karte verdeckt ablegen (was praktisch nie der Fall ist), hagelt es zwei Minuspunkte. Die Würfel haben als Gegengewicht einen Wert von zwei Pluspunkten. Gewinner ist jener Spieler, der weniger Minuspunkte bzw. mehr Pluspunkte sammeln konnte.
Die an das logische
Sudoku angelehnten Regeln können nicht verschleiern, dass neben einer Portion Taktik auch eine Menge Glück erforderlich ist. So haben stets jene Spieler einen Vorteil, die mehr gelbe Karten ziehen; schließlich sind diese universeller einsetzbar. Hat man selber gelbe Karten auf der Hand, kann man versuchen die Gegner "auszuhungern". Haben die keine gelben Karten auf der Hand und sind alle Plätze rund um die gelben Karten am Tisch belegt (bzw. haben die Gegner nur unpassende Karten auf der Hand), müssen sie zwangsläufig einen Minuspunkt kassieren - ob sie wollen oder nicht. Da hilft vorausschauende Spielweise auch nicht viel weiter.
Weil wir gerade bei der langfristigen Planung sind: Eine solche gibt es nicht. Mit seinen paar Handkarten, die ja passend platziert werden wollen, kann man höchstens 2 oder 3 Karten vorausdemken und dadurch die Chancen optimieren. Selbst das ist allerdings kein Garant für den Sieg: Hält man sich nämlich eine Türe offen, können die Mitspieler sie in Windeseile zuschlagen und am anvisierten Platz selbst tätig werden. Naturgemäß wird die Sache umso planbarer, je weniger Leute am Tisch Platz genommen haben.