Die Familie der Fugger besaß im ausgehenden Mittelalter ein mächtiges Handelsimperium, dessen Zentrale in Augsburg angesiedelt war. In eben diese Zeit verschlägt uns das Spiel Die Fugger. Bis zu vier Spieler betätigen sich als Warenhändler, um Teil des Imperiums zu werden.
Ehe es losgeht, legt man noch Papier und Stift bereit, um zum Ende jeder Runde die Punkte notieren zu können. Ziel des Spiels ist es, die meisten Punkte zu erringen. Dies sind knapp mehr als 100; wenn nämlich ein Spieler diese magische Grenze überschreitet, folgt die Schlusswertung.
Im Prinzip ist das Spiel ganz einfach: Wer an die Reihe kommt, kann eine Karte offen oder verdeckt (letzteres nur in den beiden ersten Runden jeweils einmalig) vor sich auslegen oder eine neue Karte vom Stapel nachziehen (Handkartenlimit: 5 Karten). Dies wird so lange gemacht, bis von einer Sorte fünf Karten offen liegen. Hierbei ist zu beachten, dass das Familienoberhaupt "Jakob der Reiche", repräsentiert durch eine Karte, am Rundenbeginn bereits zwei Karten zugeteilt bekommen hat. Spielen nur zwei Spieler, spielt er sogar als neutraler Spieler mit und erhält in jedem Zug eine weitere Warenkarte.
Nun wird gewertet. Gemäß Angebot und Nachfrage (naja, in diesem Fall nur nach dem Angebot) ändern sich die Preise. Jene drei der fünf Waren, von denen die meisten Karten ausgespielt wurden, erhöhen ihren Preis um die Anzahl der gespielten Karten. Die anderen Warensorten sinken im Wert um eins.
Die Skala für die Warenwerte reicht von eins bis neun. Eine Ware kann nie tiefer als bis zur eins sinken. Auf der anderen Seite ist es aber sehr wohl möglich, dass eine Ware über die neun hinauskommt; wodurch sie sich auf der eins wiederfindet.
Die Spieler bekommen für ihre offen ausgespielten Karten den Ertrag entsprechend der Preisskala. Manche Karten haben ein Siegel aufgedruckt. Für eine solche Karte erhält man den doppelten Erlös, aber nur dann, wenn von der Warensorte maximal drei Karten gespielt wurden.
Vor der nächsten Runde werden alle offenen Karten abgelegt und jeder Spieler bekommt zwei zusätzliche Handkarten. Auch Jakob der Reiche erhält wieder zwei Karten. Wer in der vorigen Runde einen Händler ausgespielt hat, bekommt für diesen zwar keine Punkte, aber zwei zusätzliche Handkarten; wer zwei Händler gespielt hat, erhält gar fünf Extrakarten. Hat ein Spieler nach einer Wertung mehr als einhundert Punkte angehäuft, gibt es keine nächste Runde mehr. Stattdessen kommt es zur Schlusswertung, in der die verdeckt abgelegten Karten aus den ersten beiden Runden abgerechnet werden: sie werden zum doppelten Warenwert veräußert, egal ob sie ein Siegel tragen oder nicht. Gewonnen hat jener Spieler, der die meisten Punkte aufweisen kann.