Papier & Co. ist ein Lernabenteuer mit Benjamin Blümchen. Der knuddelige Elefant war schon aktuell, als ich noch in einem Alter für dieses Spiel war. Genauer gesagt sah Benjamin Blümchen im Jahre 1977 das Licht der Welt. Bis heute ist seine Attraktivität ungebrochen, wenn es um die Vermittlung von Wissen geht – wie hier in diesem Spiel um die Mülltrennung.
Benjamin, sein Freund Otto und der Tierwärter Karl haben den Müll im Tiergarten eingesammelt. „Toll, da sind viele Dinge aus dem selben Material gemacht. Die legen wir auf einen Haufen und werfen sie gemeinsam weg“ denken sie sich. Doch Karl erklärt ihnen, dass viele Stoffe nicht nach ihrem Material, sondern nach ihrer Verwendung entsorgt werden müssen.
Ein Begleitheft gibt geduldig darüber Auskunft, dass sowohl Konservendosen, Getränkedosen, Farbdosen, Joghurtdeckel, Batterien und Sprayflaschen aus Metall gemacht sind. Während Batterien, Spraydosen und Lackdosen in den Sondermüll wandern, wirft man Konservendosen und Joghurtdeckel in die Leichtverpackungen. Getränkedosen trägt man zurück in den Supermarkt, wo man das Dosenpfand zurück bekommt.
Deutsche Leser werden nichts ungewöhnliches daran entdecken. Österreichische Leser werden hingegen vollends verwirrt sein – schließlich ticken hierzulande die Uhren der Mülltrennung anders: Für Konserven- und Getränkedosen gibt es eigene Metallsammelbehälter, Pfand gibt es nur für Glas- und manche Kunststoffflaschen.
Darum muss man leider sagen, dass sich das Einsatzgebiet für das Lernabenteuer Papier & Co. auf Deutschland beschränkt. Für Österreich ist es ungeeignet, da das Abfallsammelsystem auf einer anderen Basis beruht. Kinder werden nur verwirrt, der Lerneffekt ist gering.
Trotzdem möchte ich über das Spielgeschehen ein paar Worte verlieren:
Die erste Spielvariante ist die, dass man die Materialien benennt, aus denen der Abfall hauptsächlich besteht (dies ist in Österreich genau so anwendbar wie in Deutschland). Hierfür haben die Abfallplättchen, die in Blümchen-Form gehalten sind, eine farbig gekennzeichnete Rückseite.
Die zweite Spielvariante beschäftigt sich nun mit der Mülltrennung an sich (die in Österreich eben ganz anders funktioniert als in Deutschland). Nun kommt die Form der Plättchen ins Spiel. Jeder Sammelstelle ist eine Form von Blümchen zugeordnet. Dies ist so geschickt gemacht, dass der richtige Ort bei bloßem Hinsehen fast nicht auszumachen ist – man muss schon probieren, wo es passt. Zum anderen ist es dann doch nicht so gut geworden, da man das Altglas locker in den Pfandautomaten werfen kann, Restmüll ins Altpapier... Dies bringt klare Abzüge in der Ausstattung.