Zunächst jedoch einige Worte zum Spielejahrgang 2009 im Allgemeinen. Die Wirtschaftskrise hat fast alle Branchen hart getroffen. Alle Branchen? Nein, eine kleine Spielwarenbranche (nicht nur in Gallien) trotzte der negativen Konjunktur und konnte sogar einen Zuwachs verzeichnen. In Deutschland gab es bei den Spielwaren (in der auch Brettspiele vertreten sind) ein Wachstum um 5%. Bei den Brettspielen alleine gab es sogar einen Zuwachs um 7%. Sehr erfreuliche Zahlen, aber woran liegt das? Herman Otten, Geschäftsführer von Ravensburger, führt diese Entwicklung auf mehrere Tatsachen zurück. Es wurde hauptsächlich bei teuren Konsumgütern gespart. Bei größeren Anschaffungen wird das Geld derzeit oft zweimal umgedreht, aber Spielen will man trotzdem. Ein Spiel ist leistbar und bei seinen Kindern möchte man schließlich auch nicht sparen. Außerdem gibt es wohl wenige günstigere Zeitvertreibe als das Spielen. Kauft man sich beispielsweise ein neues Spiel, so ist das selten teurer als ein Kinoabend für 2 Personen. Außerdem waren die Zahlen bei den Computer- und Konsolenspielen 2009 erstmals rückläufig. Ein Trend in Richtung klassisches Spiel?
Aber kommen wir zu den Spielen, die Ravensburger gestern mit viel Liebe und Begeisterung präsentiert hat.
Thema des Abends war „
Himmel A… und Zwirn!“ und so begrüßten Herman Otten (Geschäftsführer Ravensburger), Lothar Hemme (Redaktion Spiele) und Eleonore Ditye (Presse/Öffentlichkeitsarbeit) die Anwesenden mit Tierhintern auf der eigenen Rückansicht.
Himmel A… und Zwirn! ist ein schnelles Kartenspiel mit einigem Bosheitsfaktor. Schnell erklärt, schnell gespielt, macht Spaß, so der erste Eindruck nach einer Testrunde.
Gleich zwei neue Spiele aus der
Make´N´Break-Serie wurden vorgestellt. Das wundert wenig, wenn man weiß, dass diese Spiele zu den erfolgreichsten Ravensburgerspielen der letzten Jahre zählen.
MakeNBreak Junior ist für kleine Baumeister gedacht. Die Juniorausgabe ist noch etwas vereinfacht worden und ist für Kinder nicht so stressig wie die „Familienausgaben“. Das Besondere bei dieser Edition ist, dass bis zu vier Spieler gleichzeitig versuchen das gleiche Gebäude zu errichten.
Das
MakeNBreak Würfelspiel wiederum ist ideal für unterwegs. Egal ob am Strand, im Hotel, bei Freunden … ab sofort kann überall gebaut und eingerissen werden. Das kleine Spiel kommt mit wenigen Bausteinen aus, bietet aber trotzdem genügend Spielspaß um in die Hand genommen zu werden. Würfeln spielt hier logischerweise eine zentrale Rolle, nicht nur für den aktiven Baumeister.
Ebenfalls sehr erfolgreich war
Fits, welches es nun in abgespeckter Version für unterwegs gibt.
Eine neue Zielgruppe versucht Ravensburger mit einem Lizenzspiel zu
Schlag den Raab zu erreichen. Mit einer Spielesammlung der ganz anderen Art sollen Teenager und junge Erwachsene angesprochen werden, eben jene Bevölkerungsgruppen, die auch Stefan Raab zu begeistern versteht. In das Spiel wurden 36 Minispiele gepackt, die man entweder schon aus der Fernsehsendung kennt oder die demnächst dort zu sehen sein werden. Einem Duell unter Freunden steht also nichts mehr im Weg.
Sehr interessant scheint mir
tiptoi zu sein. Hier kann man nicht von einem Spiel im eigentlichen Sinne sprechen. Es handelt sich um einen elektronischen Stift mit dem man beispielsweise in neuen „Wieso weshalb warum“-Büchern Zusatzinformation, Spiele und Geschichten abrufen kann. Einfach den Stift auf eine Stelle in dem Buch halten und der Stift „erzählt“ zu der abgebildeten Situation eine Geschichte, macht das passende Tiergeräusch oder bietet Minispiele an. Im nächsten Jahr sollen 4 Bücher, 3-4 Spiele und Puzzles erscheinend, die
tiptoi unterstützen. Besonders interessant könnte der
Puzzleball-Globus werden. Einfach auf ein Land tippen und die wichtigsten Informationen abrufen. Der Stift selbst arbeitet mit einer Optik und kann per USB mit neuen Informationen versorgt werden. tiptoi soll für etwas über 30€ erhältlich sein.
Ein Jahr nach dem 50sten Geburtstag von
memory beschreitet Ravensburger hier neue Wege. Was soll man an memory noch verbessern? Natürlich, Spiele mit Memoryelementen gibt es viele, aber das klassische Memory ist nach wie vor überdurchschnittlich beliebt. Mit
memory Safari versucht Ravensburger das einfache Spielprinzip beizubehalten und trotzdem neuen Schwung für Gedächtnismeister zu bringen. Memories mit Lizenzen gibt es natürlich auch wieder. Heuer sind das
Disney Handy Manny memory und
Chuggington memory.
Wir sind außerdem schon sehr auf das neue
Kramer-Spiel
Seeland gespannt, welches die Spieler in die Goldene Ära der Niederlande zurückversetzt und für Ravensburger nicht nur vom Gewicht, sondern auch vom Spielablauf ein Schwergewicht darstellt.
Aber nicht nur Fans von Wolfgang Kramer, sondern auch eingefleischte
Phase 10 Spieler dürfen sich freuen. Nach
Phase 10 und
Phase 10 Master gibt es das beliebte Spiel nämlich auch als Brettspiel.
Apropos Master:
Kuhhandel erscheint nun ebenfalls in einer neuen Ausgabe als
Kuhandel Master. Neue Viecher, neue Auktionen und neue Spielideen … und sehr süße Grafik!
Natürlich dürfen auch Kinderspiele mit Aktionelementen, bzw. 3D-Aufbauten nicht fehlen.
Krawall vorm Stall erinnert schon wegen der Hühner etwas an
Kiki Ricki. Das Spiel wird im Herbst erscheinen, dann wissen wir mehr.
Schatzalarm ist eine Affenschatzsuche mit Magnetmechanismus und bei dem einfachen Laufspiel
Nino Delfino muss man den kleinen Robben helfen die Bälle an dem spielfreudigen (nein, nicht spielsüchtig) Delphin Nino vorbeizubringen. Dieser möchte nämlich immer noch spielen und drückt man auf den Plastikhebel, hüpft er aus dem Wasser und schnappt sich oft mit der Schnauze (Magnet) einen der Bälle.
Quizspiele, Lernspiele, Mitbringspiele, Puzzles und vieles mehr befinden sich natürlich ebenfalls im Sortiment von
Ravensburger. Alle vorzustellen würde hier den Rahmen sprengen. Viele der Spiele werden wir aber in den nächsten Monaten testen und euch auf www.spieletest.at vorstellen. Wir freuen uns schon aufs Testen und eure Meinungen zu den Spielen.