Auch nach der Nationalratswahl steht Österreich immer noch im Focus der Welt. Zumindest der Spielewelt. Im Wiener Traditionscafe Prückel am Stubenring präsentierte der Wiener Traditionsverlag Piatnik stilgerecht die neue Rot-Weiß-Rote Kollektion an Karten, Puzzles und Spielen. In entspannter Cafehausatmosphäre tauchen die Gäste ein in eine Welt voll Geschichte, Geschichten und guten Geschäften. Piatnik setzt dieses Jahr voll auf die Heimatverbundenheit der Österreicher und Österreicherinnen und versteht es auch den Touristen ein wundervolles Stück der ehemaligen Monarchie mit nach Hause zu geben.
DKT – das Traditionsspiel aus Österreich, einst in den Büros der Druckerei StoMo erfunden, danach lange Zeit bei einem Linzer Verlag im Programm, ist seit 2008 bei Piatnik beheimatet. Darauf ist Dieter Strehl, CEO von Piatnik, besonders stolz und bemerkt mit einem schelmischen Augenzwinkern: „Das ist ein Spiel, das sich vor allem amerikanische Investment Broker ab und zu mal zu Gemüte führen sollten.“ Neben der traditionellen, roten Österreich Version findet man nun auch eine blaue Europaedition. Noch mehr könnten in Zukunft folgen – aber dieser Thematik will man sich mit der typisch Österreichischen Gemütlichkeit nähern.
Nur nichts überstürzen.
Denn das hat schon zu Kaisers Zeiten zu dem wohl größten Flop des Verlages geführt: Man schrieb das Jahr 1898. Piatnik war leider nicht K&K Hoflieferant (wozu man sich kurz danach aber schlichtweg selbst kürte, indem man den Hoflieferanten kurzerhand aufgekauft hat) hatte aber dennoch die wunderbare Idee, zu Kaiser Franz Ferdinands fünfzigjährigem Regierungsjubiläum ihn und das Königshaus auf Spielkarten zu drucken. Der Kaiser war darüber aber wenig amused – konnte er es nicht leiden, wenn das Volk mit ihm spielte. Zudem fiel ein Jahr danach Kaiserin Sissi einem Messeratentat zum Opfer. Daraufhin war es schlicht unmöglich, mit der Kaiserin noch einen Stich zu machen. Also wurde die gesamte Serie eingestampft.
Doch 1970 holte man die Motive wieder hervor und so kann seither bis zum heutigen Tage mit den Monarchen aufgetrumpft werden.
Blätter mit diesem Motiv finden sich jedoch weniger unter dem Wiener Volke als vielmehr bei unseren Besuchern aus Fernost, Amerika, aber auch Europa. Denn was gibt es schöneres als aus der Weltstadt Wien ein typisch Österreichisches Kartenspiel als Souvenir mitzunehmen. Und da Österreich nicht allein au Wien besteht, gibt es auch ein Grazer Tarock Spiel, Salzburger Schnapskarten und hunderte weitere Motive, die allesamt zum sinnieren, träumen und natürlich spielen einladen!
Junge Burschen und Mädels mögen diese Motive vielleicht etwas altvaterisch finden - warum gibt es eigentlich das Wort altmutterisch in Zeiten der Emanzipation nicht? Dafür hat aber Piatnik ein anderes Ass im Ärmel. Neben Autoquartetts für die Jüngsten finden sich auch Brettspiele mit witzigen Karikaturen. Mit spitzer Feder wird nicht nur das Österreichische Beamtentum aufs Korn genommen. Von A wie „A Kommunikationstrainer“ bis Z wie „woZu bitte brauch ich ein Handy“ werden Menschen und Gruppen aus dem alltäglichen Leben für Puzzles parodiert.
Seit heute (ein Blick auf den Kalender verrät wohl dass dieser Artikel schon fast so alt ist, dass er eine Tradition des gelesen Werdens aufgebaut hat, seit seiner Entstehung am 1. Oktober 2008) ergänzt ein weiteres Spiel im Pocketformat das Piatnik Österreich Programm: Das Österreichische Weinquiz. Das gute Tröpferl wird hier akribisch in seine Bestandteile zerlegt und stellt Weinliebhaber aber auch die „Ein-Glaserl-am-Tag-ist-gut-für-die-Gesundheit-Trinker“ für knifflige Herausforderungen. Mit rein Österreichischen Fragen kann man sein Wissen rund um Weinbaugebiete, Winzer, Rebsorten, Geschmacksnuancen, und allem was zum Weinbau gehört (man denke an Klapotetz und Fasselrutschen) unter Beweis stellen.
Alles in allem dürfen wir Österreicher Piatnik sehr dankbar dafür sein, dass der Verlag nicht nur über 200 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz gibt, sondern auch seine und unsere Heimat in den spielerischen Mittelpunkt stellt. Dafür hat er sich alles andere verdient als einen kleinen Fünfer (so lautet nämlich der polnische Firmenname ins Deutsche übersetzt).