Wann wurde Ihr Verlag gegründet?
1999
Wie viele Angestellte hat Ihr Verlag? Wie viele davon hauptberuflich?
Einen: Mich.
Was sind die Vorteile eines eigenen Verlages?
Ich entscheide, was veröffentlicht wird.
Würden Sie Spieleautoren zu mehr Mut raten, Spiele im Eigenverlag zu produzieren?
Nein. Es ist sehr viel Arbeit. Wenn Sie Geschäftssinn haben, dann vielleicht. Wenn Sie Verbindungen zur Industrie haben, dann tun Sie’s vielleicht. Andernfalls kümmern Sie sich ums Spiel und lassen sie den Verlag den Rest erledigen.
Welche vom Kunden ungesehene Arbeit steckt in Spielen (Buchhaltung, Marketing etc.)?
Ich helfe, alles zu koordinieren, um es druckfertig zu bekommen.
In welchen Stückzahlen produzieren Sie Ihre Spiele?
Unterschiedliche Stückzahlen, das hängt vom jeweiligen Spiel ab – wie populär wird es wahrscheinlich werden, Verkaufsgeschichte, mein Gefühl, wie gut es sich verkaufen wird…
Wie viele Mitarbeiter waren an der Entstehung Ihres jüngsten Spieles beteiligt?
Normalerweise habe ich Künstler, einen Grafikdesigner und den Autor involviert.
Waren Sie von Anfang an erfolgreich oder gab es Rückschläge?
Sicher, ich hatte Spiele, die nicht wie erwartet gelaufen sind, und ich habe etwas Geld verloren. Ich hatte Glück, dass keines dieser Spiele beträchtlichen Verlust eingefahren hat: Ein Grund dafür ist, dass ich nicht in wahnwitzigen Stückzahlen produziere.
Wie finden Sie die Spiele, die Sie produzieren? Eigene Ideen? Suche bei Autorentreffen? Einsendungen durch unbekannte Personen?
Alles davon. Meistens kommen meine Spiele von Autoren von außerhalb, die mir Spiele zusenden, oder ich suche Spiele, die in anderen Sprachen veröffentlicht wurden, und die großen Erfolg hatten.
Macht es Sinn, Ihnen Ideen zuzusenden? Wenn die Antwort „Ja“ lautet, wie sollten diese Zusendungen aussehen?“
Absolut. Meine Richtlinien sind auf meiner Website (
http://www.zmangames.com/)nachzulesen.
Was war Ihr größter Erfolg?
Da gibt es mehrere Titel, die diesen Anspruch erheben können:
Pandemic.
Agricola. Meine B-Movie Card Game Serie. [Anm der Red.: Der Titel dieser Serie ist
Grave Robbers From Outer Space und ist von
Truant auch in Deutsch unter dem Titel
Grabräuber aus dem All verlegt worden.]
Was ist wichtig an Ihren Spielen? Was haben sie gemeinsam?
Ich denke, es mach Spaß, sie zu spielen. Ich veröffentliche Spiele, die ich mag, und von denen ich denke, die Leute sollten sie spielen.
Welches Ihrer Spiele mögen Sie am meisten? Welches denken Sie, war Ihr Schlechtestes?
Ich mag die meisten der Spiele, sonst würde ich sie nicht veröffentlichen. Ein paar herausragende Titel wären
Pandemic,
Santiago,
No Thanks [Dt.
Geschenkt ist noch zu teuer - Anm. d. Red],
Shadowfist,
Duel in the Dark. Zum Schlechtesten: Dazu möchte ich sagen, wie schon erwähnt, würde ich es nicht mögen, würde ich es nicht veröffentlichen. Aber ja, es gibt Spiele von mir, die ich nicht spiele, wenn sich besseres anbietet. Und nein, ich werde nicht sagen, welche, das wäre nicht nett.
Was sind Ihre nächsten Projekte?
Wow, das sind zu viele, um sie alle zu nennen – aber ich versuche es:
Neuroshima Hex,
Tales of the Arabian Nights,
Wasabi,
Ideology 2nd edition,
Master of Rules,
Chinatown,
Magnet,
Endeavor und mehr.
Wie machen Sie auf Ihre Spiele aufmerksam?
Durch meine Website. Boardgamegeek.com, boardgamenews.com. Mein Vertrieb erzählt den Einzelhändlern davon, die wiederum den Konsumenten davon erzählen.
Was ist ihre Zielgruppe?
Spieler.
Wie ist das Feedback aus Spielerkreisen?
Generell sehr positiv.
Was sind Ihre Lieblingsspiele von anderen Verlagen?
Axis and Allies,
Twilight Struggle. Es gibt noch mehr, aber mir fallen im Moment nicht alle ein: Ich komme nicht mehr so viel zum Spielen wie früher.
Mit Street Illegal haben sie eine englische Version des deutschen Spieles Fette Autos veröffentlicht. Wollten Sie diese Übersetzung machen oder wollte Autor Heinrich Glumpler eine neue Version seines Spieles?
Es war nur eine Übersetzung, aber Heinrich hat ein paar geringfügige Änderungen vorgenommen.
Pandemic ist Ihr Beitrag zum dem jungen und sehr erfolgreichen Genre der Kooperativspiele. Sind Sie an diesem Genre generell interessiert? Arbeiten Sie gerade an anderen Spielen dieses Genres?
Ich mag Kooperationsspiele, aber es ist Sache der Autoren, damit zu mir zu kommen und sie mir zu zeigen. Wenn mir jemand ein solches Spiel präsentiert, dass mir gefällt, veröffentliche ich es. Nochmal, meine Hauptkriterien, ein Spiel zu veröffentlichen, sind, dass ich es mag und/oder ich glaube, dass es ein gutes Spiel für den Markt ist.
Wir danken Ihnen für diesen Blick hinter die Kulissen. Ich bin sicher, unsere Leser werden dafür ebenfalls sehr dankbar dafür sein.
Sehr gerne.