Das Jahr 2016 wirft bereits einen sehr langen Schatten voraus! Vor einigen Wochen kündigte Fantasy Flight Games ein neues Miniaturen-Brettspiel aus dem Hause STAR WARS an, das noch im ersten Halbjahr 2016 auf den Wohnzimmertischen der Community aufschlagen könnte! Und nicht nur die Ankündigung, auch die wenigen Produktfotos, die bisher das Licht der Öffentlichkeit erblickten, lassen große Hoffnung aufkeimen, dass es sich bei STAR WARS: REBELLION um einen wirklich ordentlichen Strategiekracher der Extraklasse handeln könnte!
Die bisher bekannten Details jedenfalls nähren die Vorfreude auf ein asymmetrisches Brettspiel-Erlebnis, in dem zwei bis vier Spieler in den Rollen des Galaktischen Imperiums und der Rebellenallianz aufeinander treffen und dabei völlig unterschiedliche Siegbedingungen zu erfüllen haben. Auf einem von insgesamt 32 Planetensystemen, die es auf dem Spielbrett zu erkunden gibt, befindet sich die geheime Basis der Rebellen. Von dort aus versuchen die tapferen aber militärisch weit unterlegenen Rebellen, ihren Einfluss und ihre Reputation auf andere Systeme auszudehnen und so dem Imperium die Unterstützung der Bevölkerung ebenso zu entziehen wie deren Nachschubrouten zu sabotieren. Um dies zu verhindern, umfasst die kalte Faust des Imperiums auf der unablässigen Suche nach dem Rebellenstützpunkt ein Planetensystem nach dem anderen und zwingt es wenn nötig unter Androhung von Gewalt wieder in die Abhängigkeit.
Für den augenscheinlich ungleichen Kampf stehen den Spielern insgesamt 170 Miniaturen zur Verfügung, unter ihnen der Todesstern, Sternzerstörer, Corellianische Korvetten, TIE Fighter, X-Wing- und A-Wing-Fighter sowie für den Bodenkampf Legionen von Sturmtruppen und AT-ATs, Schneegleitern, Ionenkanonen und Rebellentruppen.
Das Grundsetting scheint dem Brettspiel-Klassiker „Der Ringkrieg“ durchaus ähnlich zu sein. Auch dort stehen sich zwei zutiefst verfeindete gegnerische Fraktionen gegenüber, die sowohl über unterschiedliche Truppen- als auch Kampfstärken sowie über ungleiche Strategien verfügen. Das Galaktische Imperium kann dabei sogar auf den Todesstern zurückgreifen und hat somit die ultimative Waffe im Spiel, die ganze Planetenwelten in Schutt und Asche verwandeln kann. Neben den Einheiten, die Truppen und Geschwader repräsentieren, finden sich auch 25 Anführer, also Charaktere, die losgelöst vom großen Ganzen und den um sie herum tobenden Raum- und Bodenkämpfen zu Detailhandlungen fähig sind. Der Einflussbereich beider Parteien ist während des Spiels Veränderungen unterworfen und kann sowohl durch die von Rebellen geleistete Überzeugungsarbeit als auch durch imperiale Drohung und rohe Gewalt zu Gunsten einer der beiden Fraktionen kippen. Die Macht ist im Fluss, wie es so schön heißt…
Das grundsätzliche Konzept einer asymmetrisch ablaufenden Handlung ist jedenfalls genial und wird bei Brettspielen leider immer noch allzu selten eingesetzt. Fairerweise sei gesagt, dass die Entwicklung eines solches Spielkonzeptes – wenn es denn auch im „Echtbetrieb“ reibungslos funktionieren und nicht bloße Angeberei sein soll – überaus schwierig ist und echte Knochenarbeit sowohl für die Designer/Autoren als auch für die Spieletester darstellt.
Wie gesagt klingt all das, was bisher über STAR WARS: REBELLION bekannt ist, sehr verdächtig nach dem Brettspiel-Erlebnis „Der Ringkrieg“, das als eine der besten und gelungensten Umsetzungen im Sektor „Strategie und Taktik“ bezeichnet werden darf. Dessen Mechaniken ließen sich jedenfalls hervorragend in die Welt der Dunklen und Hellen Seite der Macht transferieren. Die Miniaturen und die Illustrationen der 170 Karten schlagen einen Bogen von Episode IV: EINE NEUE HOFFNUNG bis Episode VI: DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER und lassen daher das Feeling und die Atmosphäre der ursprünglichen Trilogie wieder aufleben. Auf ein Wiedersehen mit Han Solo, Luke Skywalker und Leia Organa darf man sich freuen – und selbstverständlich auch auf die imperialen Jungs, die nicht unbedingt über eine ganz so positive Ausstrahlung verfügen (bei Darth Vader weiß man das ja nicht so ganz genau, der trägt ja eine Maske!).
Es wäre jedenfalls toll, würde der Heidelberger Spieleverlag den zu erwartenden Hype des neuen STAR WARS-Films nicht verpassen und sehr bald nach der englischen die deutschsprachige Version auf dem Markt nachlegen können. Die Fangemeinde ist groß und der Franchise lebt – was will man also mehr?