Die Borderlands-Macher versuchen sich bei ihrem neuesten Spross Battleborn erneut darin, verschiedene Genres in einen Multiplayer-Shooter einfließen zu lassen. Und das funktioniert wieder einmal ausgezeichnet.
Apokalypse later Die ferne Zukunft. Die SEHR ferne Zukunft. Die dermaßen ferne Zukunft, dass bereits alle Sterne des Universums erloschen sind. Alle Sterne? Nein! Ein kleiner gallischer galaktischer Stern Namens Solus existiert noch und stellt somit die einzige Licht- und Wärmequelle dar, die im unendlichen Nichts noch vor sich hinglüht. Klar, dass da die verbliebenen Lebensformen ihr Interesse an Solus anmelden. Da sie jedoch höchst unterschiedlich motiviert sind, geht dieser Vorgang nicht gerade bürokratisch vonstatten. Jene, die diese wertvollste aller Energiequellen um jeden Preis schützen möchten sind von der Gesinnung derer, die versuchen aus dieser letzten verbliebenen Ressource größtmögliches Kapital zu schlagen natürlich nicht unbedingt angetan. Und dass jenen, die in der fortschreitenden Erlöschung aller Sterne einen tieferen Grund sehen und den Vorgang möglichst beschleunigen möchten auch nicht gerade die Liebe der anderen entgegenschlägt, scheint logisch. Wenn diese Individuen nun gezwungen sind, auf kleinstem Raum miteinander auszukommen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemandem die Hand, die Faust oder gar der Raketenwerfer auskommt. Willkommen zu Battelborn! Klassen und Skillsystem Battleborn präsentiert sich als Egoshooter mit Anleihen aus den Genres RPG, Strategie, Fighting Game und Moba. Beim Look entschied man sich für einen Mix aus Comic, Anime und CG, mit Anleihen an die Universen von Guardians of the Galaxy und Star Wars. 25 Charaktere wird es im fertigen Spiel zur Auswahl geben. Das sind eine ganze Menge mehr, als die vier Klassen aus Borderlands und lassen eine Vielzahl an möglichen Spielstilen zu. Zur munteren Runde zählt ein seltsames Pilzwesen, ein Adler mit mechanischer Flügelprotese oder ein goldener Gentleman-Roboter. Während es in Borderlands noch um die 80 Stunden dauerte, einen Charakter auf sein Maximallevel zu bringen, ist dieser Vorgang in Battleborn auf etwa 20-30 Minuten gestaucht. Bei jedem Levelup kann sich der Spieler direkt in einer Helix für eine von zwei Fertigkeiten entscheiden. Welche er wählt, kann der Spieler also situationselastisch auf die Ziele der derzeitigen Mission oder die Bedürfnisse seiner Mitspieler ausrichten. Bei zehn Entscheidungsmöglichkeiten für jeweils 25 Charakteren wird eine sehr abwechslungsreiche Palette an Spielstilen geboten. Da der Skilltree (oder in diese Fall besser die Skill-Helix) immer nur zwei Möglichkeiten anbietet (links oder rechts), können diese recht flott selbst in sehr kurzen Kampfpausen ausgewählt werden. Neben den klassischen Onlinemodi wird es im fertigen Spiel außerdem einen Storymode, und einen 5-Spieler-Koop geben, den wir im Rahmen der Präsentation bereits anspielen konnten. In der Konsolenversion wird außerdem ein Splitscreen-Modus angeboten. Fazit In der Mission die wir anspielen konnten war bereits sehr gut zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere im Spiel auswirken und beim Koop-Modus ineinanderfügen und ergänzen. Durch den stark reduzierten Skilltree ist Battleborn sehr zugänglich und lässt bei jedem Spieldurchlauf neue Möglichkeiten zu, statt sich in einer ¨Charakter-Karriere¨ auf eine Spezialisierung festlegen zu müssen. Dazu gesellt sich schräger Humor (¨There is no I in Team but there is a me in... meat!¨) und ein comicartiger Grafikstil, der beispielsweise auf handgezeichnete Waffeneffekte und witziges Charakterdesign setzt. Battleborn erscheint am 9. Februar 2016 und wird vorher in eine Open-Beta gehen. Auf jeden Fall hat sich Battleborn auf der gamescom einen Platz ganz weit oben auf unserer Watchlist erkämpft.