Games! Komm! Auch heuer folgen wieder tausende Jünger dem Ruf der größten Videospielmesse Europas. Wir stürzen uns dieses Jahr ebenfalls wieder ins Getümmel, um Ausschau nach den neuesten Games und den kommenden Trends zu halten.
Wer schon einmal das Vergnügen hatte der gamescom einen persönlichen Besuch abzustatten, der wird vor allem eines dabei im Kopf haben: Menschenmassen. Da bereits Wochen vor der Messe alle Tickets ausverkauft waren darf man auch dieses Jahr wieder mit einem entsprechenden Auflauf rechnen. Neu ist hingegen, dass die Veranstalter dieses Jahr neue Hallen geöffnet haben. Ob das entscheidend dazu beiträgt, die Messebesucher aufgelockert über das Gelände zu verteilen, wird man sehen. Voll wird es allemal. Was dürfen wir uns von der gamescom 2015 jedoch in fachlicher Hinsicht erwarten? Die Next-Gen-Konsolen PlayStation 4 und Xbox ONE haben sich mittlerweile als Current-Gen etabliert, dennoch gibt es auf dem Hardwaresektor im Moment eine sehr spannende Entwicklung. In den 90er-Jahren gescheitert, erleben Virtual Reality-Brillen gerade ihre Renaissance. Und aufgrund des technischen Fortschritts stehen die Chancen, dass sich dieses Gaming-Utensil diesmal durchsetzt, mehr als gut. Die Oculus Rift konnten wir schon vor zwei Jahren auf der gamescom antesten und hat uns sofort beeindruckt wie selten ein anderes Gadget zuvor. VR-Brillen haben das Potential, das Spielerlebnis grundlegend zu verändern, da beinahe alle Sinne von der Außenwelt abgeschottet sind und dadurch ein tieferes Eindringen in die Spielwelt ermöglicht wird, als es seinerzeit beispielsweise EyeToy oder später die Kinect geschafft haben. Und obwohl Oculus Rift den Trend als Kickstarterprojekt wiederbelebt hat, dürfte die nachziehende Konkurrenz nun tatsächlich schon früher mit ihren Produkten auf den Markt drängen. Dazu zählen unter anderem Projekt Morpheus von Sony und Steam VR, eine Kooperation zwischen Steam und HTC. Und auch Microsoft konnte auf der E3 mit einer, zwar nicht Virtual, dafür Augmented Reality-Brille namens HoloLens überraschen und beeindrucken. Wir sind jedenfalls schon gespannt, was die Entwickler hierzu auf der Messe vorzuzeigen haben. Doch schließlich heißt die Messe ja nicht rein zufällig GAMEScom. Neben zahlreichen aus Los Angeles bereits bekannten Spieleneuheiten erwarten uns auch einige Weltpremieren. So hat sich Microsoft die Präsentation der Neuigkeiten zu seinem potenziellen Hit Quantum Break, dem neuen Baby der Max Payne-Macher, für Köln aufgehoben. Und 2K überraschte letzte Woche mit der plötzlichen Ankündigung des dritten Teils der Mafia-Reihe. Von EA erwartet man neue Infos zu seinem Blockbuster Star Wars Battlefront, der auch für das Messepublikum erstmals anspielbar sein wird. Blizzard, die aufgrund ihrer eigenen Hausmesse Blizzcon sonst eher durch Abwesenheit glänzten, haben für Mittwoch ein Media Briefing ausgerufen, auf dem strenges Filmverbot herrscht. Man darf gespannt sein. Neben den üblichen, jährlich wiederkehrenden Verdächtigen wie FIFA, Call of Duty und Assassins Creed sind wir vor allem schon auf den neuesten Teil der Rainbow Six-Reihe gespannt, den wir vor Ort auch anspielen werden. Außerdem werden wir einen ersten Blick auf das sehnlichst erwartete neue Abenteuer von Nathan Drake im Hitgaranten Uncharted von Naughty Dog werfen. Für Strategen springt Anno ein weiteres Jahrhundert in die Zukunft und nimmt die Besiedlung des Erdtrabanten in Angriff. An der Party-Front sorgt neben dem ebenfalls jährlich erscheinenden Just Dance vor allem ein längst überfälliger Nacholger der Guitar Hero-Serie für Aufsehen, der nicht nur die vormals animierten Fans durcht ein Live-Publikum ersetzt, sondern auch seinen altgedienten Gitarren-Controllen einem Redesign unterzieht. Die neuen IPs wie beispielsweise Sonys Battleborn müssen also gegen eine Flut etablierter Marken ankämpfen - und dazu zählen nicht nur Videospiel-Urgesteine, sondern auch Filmlizenzen wie Mad Max oder erneute Versoftungen der Marvel- und DC-Lizenzen unter dem LEGO-Deckmantel. Neben vielen AAA-Titeln ist es vor allem die stätig zu wachsen scheinende Indie-Szene, die dem ganzen Blockbuster-Einheitsbrei Einstand gebieten möchte und sich definitiv nicht zu verstecken braucht. Denn dass diese Szene (neben zugegebenermaßen leider auch viel billigem Schrott) zahlreiche Perlen hervorbringen kann, die nicht von hauptsächlich profitorientierten und dadurch sehr vorsichtigen großen Publishern im Keim erstickt wurden, haben viele Vertreter dieses Genres in den letzten Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es erwartet uns also garntiert wieder eine sehr spannende Messe, die auch mit einem umfangreichen Rahmenprogramm (unter anderem dem Video Games Live-Konzert) aufwarten kann. Stay tuned!