Du hast noch nie von Geocaching gehört? Dann wird es Zeit! Man verbringt seine Zeit draußen und kann Kinder zum Spazieren gehen überreden. Dann man geht nicht einfach spazieren, sondern Schatz suchen!
Meist wird Geocaching als „Digitale Schnitzeljagd“ übersetzt. Es setzt sich aus den Worten „Geo“ (Erde, Globus) und „Caching“ (vom Substantiv „Cache“, also Schatz) zusammen. Es ist also eine Schatzsuche, die es auf der ganzen Welt gibt und mittels Geokoordinaten (Längen- und Breitengrade) stattfindet. Wird man reich, wenn man einen solchen Schatz findet? Leider nein. Zumindest nicht materiell. Natürlich hat man die Genugtuung den Schatz gefunden zu haben, man hat Bewegung und somit etwas für die Gesundheit getan, man hat etwas gelernt oder einen Flecken der Welt gesehen, der einem sonst verborgen geblieben wäre. Wo und wie findet man solche Schätze? Solche Schätze „lauern“ überall! In Großstädten gibt es mehrere Schätze pro Quadratkilometer, insgesamt also tausende pro Stadt! Stets gilt aber die Regel: Ein Schatz muss von einem anderen mindestens 0,1 Meilen weit entfernt sein (jaja die US-Amerikaner haben es erfunden, umgerechnet sind es 161m). Wo man Schätze finden kann erfährt man auf der Website geocaching.com oder mit einer App wie zum Beispiel c:geo. Im Prinzip kann man sich kostenlos anmelden und teilnehmen, aber mit einer kostenpflichtigen Premiummitgliedschaft hat man einen größeren Funktionsumfang und kann auch Premium-Schätze suchen. Die Verstecker (genannt „Cacheowner“ oder einfach nur „Owner“, also Besitzer; verstecken kann jeder Teilnehmer, egal ob Premium oder nicht) dieser Premiumschätze wollen ihren Schatz vor dem allgemeinen Pöbel schützen, etwa weil sie in die Erstellung der Schatzbeschreibung oder des Schatzes selbst viel Arbeit investiert haben. Eine solche wissen zahlende Mitglieder meist eher zu schätzen. Wie sieht ein Schatz aus? Meist sind es kleine Plastikdosen, die in Hohlräumen (z.B. Brückengeländer, Busstationen) versteckt werden oder per Magnet irgendwo befestigt werden (z.B. auf Straßen- oder Werbeschildern). Natürlich sollte ein Versteck so unauffällig sein, dass eine zufällig vorbeikommende, nicht eingeweihte Person (ein „Muggel“ oder „Muggle“; benannt nach den nicht-zaubernden Personen in Harry Potter) die Dose nicht sieht. Es gibt verschiedene Arten von Schätzen. Die einfachsten namens „Traditional“ haben eindeutig Längen- und Breitengrad des Verstecks ausgewiesen. „Multi Caches“ bestehen aus wenigstens zwei Stationen, an der ersten müssen meist Informationen oder eine Aufgabe gelöst werden. Diese Informationen führen dich zur nächsten Station oder zum „Final“, wie der Versteckort im Fachjargon bezeichnet wird. „Unknown Caches“ sind üblicherweise mit einem Rätsel verbunden. Das können Fragen zur Botanik sein, Bilderrätsel, Verschlüsselungen, Geschichte, Mathematik… einfach alles. Des Rätsels Lösung führt dich zum nächsten Rätsel, dem Startpunkt eines Marsches oder zum Final. „Letterbox hybrid“ ist mit der herkömmlichen Schnitzeljagd am ehesten verwandt: Oft muss man hier den Kompass bemühen, eine Richtung peilen und eine Strecke gehen. Wobei die meisten sich auf den digitalen Kompass ihres Navigationsgerätes oder Smartphone verlassen, der dank GPS (Global Positioning System; das war auch die Navis in den Autos verwenden) über die Strecke ganz genaue Auskunft gibt. Am Ende wartet ein Stempel auf mich, dessen Abdruck ich z.B. in einem Ringbuch sammeln kann. Weiters wäre der „Earth Cache“ zu nennen, wo es eigentlich gar keinen Schatz gibt. Der Schatz ist die Natur selbst. Man muss sich mit der Geologie vor Ort, dem Werkstoff eines Denkmals,… auseinandersetzen und dem Owner Fragen hierzu beantworten. Nur wer diese Aufgabe meistert darf den Schatz als gefunden markieren. Eher seltene Typen von Caches sind „Virtual“ (besuche einen bestimmten Ort, wie etwa den Kölner Dom oder die Münchner Theresienwiese) oder „Webcam“ (wo man einen Screenshot einer Webcam machen muss, auf dem man selbst zu sehen ist; beide können heutzutage nicht mehr neu erstellt werden. Ebenfalls selten ist der „WhereIGo“, der allerdings Programmierkenntnisse für die Erstellung benötigt. Etwas häufiger sind „Events“, wo sich User treffen; sei es beim Eislaufen, beim Döner Essen, beim Picknick im Park oder in einem Lokal. Treffen sich sehr viele Personen, ist von „Mega“ oder „Giga“-Events die Rede. Ich habe einen Cache gefunden. Und nun? Gratulation! Egal ob unabsichtlich oder absichtlich gefunden: Du darfst dich nun in das Logbuch eintragen (Ausnahme Earth, Virtual und Webcam), also Nickname und Datum in das Büchlein oder auf den Papierstreifen eintragen. Auch online ist ein Loggen möglich und auch sinnvoll, damit du nach hunderten gefunden Caches noch weißt welchen du schon hast und welchen nicht. Dort kann man außerdem Lob und Anerkennung für den Owner hinterlassen oder ihn auf allfällige Wartungsnotwendigkeiten hinweisen (Inhalt feucht geworden, Logbuch voll,…). Als Spiel im Spiel gibt es natürlich jede Menge Statistiken, so etwa wie viele kleine, mittlere und große Dosen man gefunden hat (dies wird unterschieden und ist bei der Cachebeschreibung schon angegeben; es hilft beim Suchen, weil man einen als „groß“ angegebenen Schatz nicht im Astloch eines Baumes suchen wird), wie viele besonders schwierig zu findende Schätze man sammeln konnte (Schwierigkeitsgrade reichen von eins bis fünf, in Abstufungen von 0,5) oder wie oft man sich in schwieriges Terrain gewagt hat (auch hier gibt es die Stufen eins bis fünf in 0,5er-Schritten). Wer hat die meisten Funde? Wer hat die meisten Tage hintereinander an denen er geocachen war? Wer hat wie viel versteckt? Wie viele Caches hat man an einem bestimmten Ort gesammelt? Wer überall vorne dabei sein muss benötigt viel Erfahrung und noch mehr Zeit. :-) Und dann sind da ja auch noch die Tauschgegenstände und reisende Gegenstände… Aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. ;-)