Nachdem eine unbekannte Katastrophe - auch "The Big Mistake" genannt - die Erde unbewohnbar gemacht hat, müssen wir unsere Heimat hinter uns lassen und fremde Planeten besiedeln. Uns erwarten außerirdische Lebensformen, eine völlig fremde Flora und Fauna, technologische Spezialisierungen und neue Entwicklungsmöglichkeiten, welche die Menschheit tiefgründig verändern können. In vielerlei Hinsicht kann Beyond Earth auch als geistiger Nachfolger von Alpha Centauri gesehen werden, da es einige Konzepte des ebenfalls in der Zukunft angesiedeltem 4x Spiels aufgreift.
Affinitäten Die wohl wichtigsten Neuerungen stellen die sogenannten Affinitäten dar, die den Werdegang unserer Schützlinge bestimmen und auch Einfluss auf unsere diplomatischen Beziehungen nehmen. Wer sich für Harmonie entscheidet, lebt im Einklang mit dem Ökosystem des Planeten und passt sich auch genetisch an die vorherrschenden Bedingungen an. Mit der Zeit werden die Veränderungen auch optisch sichtbar und man brütet alienartige Einheiten aus, die sich dank ihrer Symbiose auch auf giftigem Terrain wohlfühlen. Überlegenheit ermöglicht es euch durch Kybernetik auf neuartige Technologien zuzugreifen und euch mit Augmentierungen aufzurüsten. Wer hingegen die Menschlichkeit seiner Truppen um jeden Preis bewahren möchte, sollte sich für Reinheit entscheiden. Damit lasst ihr keine Veränderungen zu und versucht euren Planeten in eine zweite Erde zu verwandeln. Von subjektiven Präferenzen abgesehen, birgt die Entscheidung auch einen moralischen Aspekt, der sich auch in der Diplomatie widerspiegelt: so kommen Partner mit derselben Affinität generell besser miteinander aus, es sind aber auch Beziehungen zwischen unterschiedlichen Fraktionen möglich. Tech Web Erstmals in der Civilization Reihe werden die bisher linearen Technologiebäume durch ein netzartig aufgebautes Talentsystem ersetzt, das uns mehr Freiheiten und Flexibilität einräumt und es uns ermöglichen soll, unseren individuellen Spielstil herauszuarbeiten. Um alle Technologien zu erlernen sind mehrere Durchgänge nötig, da einige auch nur einer bestimmten Affinität zugänglich sind und Technologien nicht mehr gehandelt werden können. Ein neuer Orbit und intergalaktische Wunder Der Orbit stellt neben der Oberfläche des Planeten eine neue Sphäre dar, in die wir Satelliten entsenden können, die militärischen, wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Zwecken dienen. So nutzen wir sie, um unsere offensiven und defensiven Maneuver zu optimieren und uns zusätzliche Ressourcen zu beschaffen. Eine weitere nicht uninteressante Änderung betrifft die als Wunder bekannten Bauwerke: diese werden nicht wie bisher in der Hauptstadt errichtet, sondern belegen nun eigene Hexfelder. Dadurch sind wir - und selbstverständlich auch unsere Gegner - in der Lage, recht früh Taktiken anderer Fraktionen zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Ersteindruck: Das neue futuristische Setting und die ungewohnt fremdartigen Planeten bringen frischen Wind in die Reihe und haben auch durch die gelungene optische Gestaltung ihren ganz besonderen Reiz. Zudem erweitern die Tech Webs und das Affinitäten-System die Bandbreite an Möglichkeiten enorm und dürften auch den Wiederspielwert gehörig in die Höhe treiben. Trotz dieser Neuerungen bleibt Beyond Earth den serientypischen Merkmalen treu und dürfte vor allem eingefleischte Civilization Fans wieder mit an Bord holen. Aber auch Neulinge sollten sich angesprochen fühlen, sofern sie etwas mit der rundenbasierten Hexfeld-Strategie anfangen können. Wer Civilization bisher nichts abgewinnen konnte, den wird wohl auch das spacige Zukunfts-Setting nicht überzeugen können.