Mittelerde: Mordors Schatten wird sehnsüchtig erwartet. Im Oktober ist Release, wir haben das Spiel für euch schon anspielen können. Wie also darf man sich den lang erwarteten Titel vorstellen?
Grundsätzlich geht das Spielgefühl sehr in Richtung Assassins Creed. Gute Mischung aus Action, Stealth und Parcour, open world, einige nette Türmchen zu erklimmen, alles halt in Mittelerde statt in Paris – aber nichts Neues. Die Story spielt zwischen dem Hobbit und Herrn der Ringe. Allerdings schlüpfen wir nicht in die Haut von Gandalf, Bilbo, Aragorn, Gimli, Legolas oder sonst irgendwem. Wir sind Talion, treuer Waldläufer und Wächter des Schwarzen Tores. Und von einem Geist besessen, das sind wir auch, nämlich vom guten Celebrimbor. Das ist ein Elb, und zwar nicht irgendeiner, sondern der Schmied der Ringe der Macht. Und der hat, genau wie Talion, seine Familie an Mordor verloren. Schnell wird man sich darüber einig, dass hier nur die Rache der zu beschreitende Weg sein kann. Also ab nach Mordor, wo das Spiel komplett angesiedelt ist. Auch diese Motive sind keine Weltneuheit. Aber ein gewaltiges Alleinstellungsmerkmal gibt es schon. Warner war es wichtig, dass man als Spieler auch wirklich sein ganz eigenes Abenteuer erlebt – Erzfeinde, Rivalitäten, kleine Storys, all das soll ganz individuell und von alleine entstehen. Um das zu verwirklichen, hat man sich ganz schön ins Zeug gelegt – das Ergebnis ist das Nemesis-System. Und das funktioniert folgendermaßen: Jedes Gebiet in Mordor wird von fünf Warchiefs regiert, denen wiederum einige Captains unterstehen. Nun ist es grundsätzlich so, dass Orks nicht unbedingt für ihr gemäßigtes Temperament und ihre soziale Ader bekannt sind. Ergo sind diese Positionen schon mal sehr unbeständig – Warchiefs gehen drauf (nicht nur durch uns), neue Captains werden ernannt usw. Grundsätzlich kann jeder einzelne Ork befördert oder degradiert werden, sterben oder sich sonstwie verändern! Hier ist also bereits große Dynamik gegeben. Solche Entwicklungen laufen auch weiter, wenn wir sterben. Es geht nicht einfach zurück zum letzten Speicherpunkt, unsere Geisterseite lässt uns wiederauferstehen. Die Zeit steht aber währenddessen nicht still. Was aber richtig cool wirkt, ist der Zugang, den unser Held zu den Captains hat. Zum Beispiel könnte der kleine Bruder eines unserer vorherigen Opfer nach Rache sinnen oder ein Ork musste mit ansehen, wie sein Kollege von einem Guhl zerfetzt wird und hat fortan (völlig zurecht) Angst vor Guhlen. Und nochmal zum Mitschreiben: Solche Eigenschaften und Einstellungen kann potenziell jeder einzelne Ork entwickeln. Jeder. Einzelne. Ork. Is that awesome? It is! Auf den Release am 2. Oktober freuen wir uns jedenfalls schon wie Schnitzel!