Bereits 15 Jahre ist es her, dass Furby in den Kinderzimmern dieser Welt ein weit verbreitetes Trend-Spielzeug war, dann wurde es ruhig um das Roboter-Plüschtier. Seit Herbst letzten Jahres versucht nun Furby 2.0 die Herzen der Kinder zu erobern. Und dabei stellt sich der fellbepackte Spielzeugroboter – wohl eine Mischung aus Eule und Gremlin – gar nicht schlecht an, aber macht euch selbst ein Bild.
Wie schon 1998 sorgt Furby bei Erwachsenen entweder für Entzückung oder für Entsetzen. Das mag womöglich daran liegen, dass dem neuen Plüsch-Roboter kein Ausschalt-Knopf eingebaut wurde. Furbys Lautstärke ist auch nicht regulierbar. So kann es schon mal dazu kommen, dass man den Drang verspürt, das Roborterspielzeug kurzerhand in den Kühlschrank zu verbannen (mittlerweile schon Tradition bei uns, wenn lautstarkes Spielzeug keine Ruhe gibt). Doch mit einer ordentlichen Charmeoffensive schafft es Furby, seine Besitzer in den Bann zu ziehen. Gekuschelt und gestreichelt zu werden, das mag er am liebsten! Vor allem bei Kindern kommt das kuschelige Plappermaul gut an.
Gekauft wird Furby in einer bunten Box, die an ihrer Oberseite ein Kunstfell in der jeweiligen Furby-Farbe eingearbeitet hat. Hasbros Robotertierchen ist im deutschsprachigen Raum in zehn verschiedenen Farben erhältlich. In den USA ist mittlerweile eine weitere Edition des interaktiven Spielzeughaustiers erhältlich. Die Furbys der Party Rockers Serie sind kleiner und haben einen bestimmten Charakter, dem sie sich entsprechend verhalten. Dieser soll wild und funky sein, immer bereit zu shaken. Hört sich sehr lustig an, wir sind gespannt, wann diese Furbys bei uns Einzug halten.
Zurück zu unserem unverpackten Furby. Der Inhalt der Kiste ist überschaubar: Furby und eine einfache Anleitung in Form eines Faltblattes. Hat man Furby erstmals ausgepackt, muss man vier AA-Batterien einlegen, um das quirrlige Fabelwesen zum Leben zu erwecken.
Furby ist unter seinem Fell mit Sensoren bestückt, die es ihm ermöglichen, auf Berührungen einerseits akustisch, andererseits durch Bewegungen zu reagieren.
Furby hat seine eigene Sprache - Sobald man ihn aktiviert hat, plappert Furby auch schon munter drauf los. Er spricht eine Mischung aus Deutsch u. der Fantasiesprache Furbisch. Wirklich geistreiche Unterhaltungen kann man mit der Hightech-Neuauflage des interaktiven Plüschtiers nicht führen, denn ganz egal was man ihm mitteilt, Furby plappert irgendetwas vor sich hin. Anfangs quasselt Furby meist auf Furbisch und gibt Sätze wie "Nuh-nuh dah duh-ey" von sich. Auf der Anleitung sind einige häufig verwendete Sätze von Furby ins Deutsche übersetzt. Erst mit der Zeit „lernt“ das interaktive Spielzeug die deutsche Sprache. Umso mehr man sich mit Furby beschäftigt, desto häufiger drückt er sich auf Deutsch aus.
Furby zeigt Charakter - Das Verhalten Furby gegenüber hat 2013 allerdings noch weitreichendere Konsequenzen, denn erstmals verändert der flauschige Spielzeugroboter seinen Charakter. Dem kleinen Fellknäuel wohnen nämlich fünf unterschiedliche Persönlichkeiten inne, “Rabauke”, “Prinzessin”, “Plappermaul”, “Witzbold” und “Popstar” die sich durch Furbys Stimmlage, sein Benehmen und dem was auf seinen neuen LCD-Augen zu sehen ist, ausdrückt. Wenn Furby den Charakter eines Rabauken angenommen hat, dann rülpst und furzt er und amüsiert sich auch noch köstlich darüber. Läuft Furby im Prinzessinen-Modus, singt er, mag gestreichelt werden und ist generell kuschelbedürftiger. Die unterschiedlichen Charaktere sind eine spannende Herausforderung und machen den Umgang mit Furby abwechslungsreich. Die Charakteränderung an sich, ist ein etwas skurriler Moment. Dabei schließen sich seine Augen halb, die LCD-Displays darunter blitzen heftig auf, dazu gibt Furby während des Charakterwechsels ein sich gruselig anhörendes „Ich ändere mich“ von sich. Spooky!
iOS- und Android-App für Furby - Wie bisher kann man Furby füttern, in dem man ihm einen Finger in den Schnabel steckt. Zu hören ist dann ein süßes Schmatzen oder eventuell auch ein Rülpser, wenn es dem Fellknäuel geschmeckt hat. Neu ist, dass man das Spielzeughaustier nun auch per Android- und iOS-App füttern kann. Mittels App ist es möglich, eigene Burger zusammenzustellen oder aus verschiedensten Lebensmitteln auszuwählen. Auch weniger appetitliche Gegenstände lassen sich an Furby verfüttern, auf eine gebrauchte Unterhose reagiert er, wenig überraschend, mit Ablehnung.
Die kostenlose App zu dem Plüsch-Gadget funktioniert mittels Hochfrequenz-Töne, die dem Datenaustausch zwischen Furby und dem Smartphone dienen. Daher muss das appfähige Gerät in ständiger Nähe zu Furby positioniert sein.
Eine weitere Funktion der Furby App ist ein Wörterbuch, das Furbys gesprochene Sätze automatisch aus dem Furbischen ins Deutsche übersetzt. Dazu darf es keine allzu lauten Hintergrundgeräusche geben, denn dann besteht die Möglichkeit, dass Furby abgelenkt ist und die App Furby nicht erkennt. Im Praxistest funktioniert die App ziemlich gut, wir würden uns allerdings noch mehr Funktionen wünschen.
Lass Furby tanzen! - Besonders gut gefällt uns wenn Furby tanzt. Am meisten Bewegungsdrang scheint bei ihm laute basslastige Musik auszulösen. Mittels an der Unterseite angebrachter Plastikplättchen kann der Roboter Bewegungen erzeugen, zusätzlich wackelt er beim tanzen mit den Ohren, herzig. Furby schafft es sogar ab und zu beim Tanzen den Takt zu treffen!
Spaß zu zweit - Noch lustiger wird es, wenn man mehrere Furbys zusammen bringt, denn sie können miteinander kommunizieren. Erblicken sich zwei Furbys plappern sie abwechselnd drauf los. Per App ist es möglich, beide Furbys gleichzeitig zu füttern. In Gesellschaft ihresgleichen kann man Furbys auch zusammen tanzen sehen. Auf einer Party können diese bunten Plüschroboter für jede Menge Stimmung sorgen, auf Kinderfesten ganz bestimmt. Sind die Furbys besonders begeistert, hört man sie sogar mitsingen.
Man merkt, dass sich Hasbro viel Mühe gegeben hat, Furby möglichst lebendig wirken zu lassen. Beim Tanzen ist es dem Spielzeugriesen auch wirklich gut gelungen. Für Erwachsene bietet Furby jedoch nur einen kurzen Spielspaß, denn bei längerer Beschäftigung mit dem Plüsch-Schnabeltier zeigt sich, dass die Palette der Funktionen begrenzt ist. Furby bietet jedoch auch für Große lustige und entzückende Momente.
Vergeben und vergessen? - Geht er einem mal tierisch auf die Nerven, ist man froh, wenn Furby sagt, dass er müde ist. Dann dauert es nicht mehr lange bis Furby unter leichtem Geschnarche einschläft. Allerdings ist ihm seine Nervigkeit jedesmal aufs Neue schnell wieder verziehen, wenn er erst eingeschlafen ist, denn Furbys Schnarchen ist so süß!
Während Furby für seine Hauptzielgruppe, auch für längere Zeit, ein gelungenes spaßbringendes Spielzeug ist, kann er die Nerven eines Erwachsenen sehr schnell strapazieren. Da es keinen Ausschaltknopf gibt, muss man die Batterien entfernen, um Furby dauerhaft zum Schweigen zu bringen. Dazu muss man zuerst mit Hilfe eines Schraubenziehers die Abdeckung öffnen. Dies empfiehlt sich auch, wenn man Furby im Rucksack wohin mitnehmen möchte, außer man möchte Aufmerksamkeit erregen, dafür ist Furby immer ein Garant.
Guten Freund gewonnen - Egal ob für Erwachsene oder für Kinder, ob man sich einen Furby zulegt oder nicht, sollte bei einem Preis von ca. 90€ gut überlegt sein denn der Spielzeugroboter ist nicht zu überhören! Kümmert man sich gut um seinen Furby, so dankt er es einem mit liebem Verhalten, doch wehe wenn nicht! Furby kann einem das Leben auch ganz schön schwer machen. Dennoch haben wir Furby lieb gewonnen und sind froh, dass wir ihn testen durften!