Der Preis, der in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen vergeben wird, zeichnet sich durch seinen Schwerpunkt auf Qualität und Innovation aus. Eine qualifizierte Jury hat drei Spiele nominiert, die sich aus dem aktuellen Spielejahrgang durch innovative Konzepte hervorgehoben haben.
Der innoSPIEL 2022 geht an HEY YO von Autor Takashi Saito, erschienen bei Oink Games.
Die Nominierten waren:
Die Reihe „Echoes“ vom Ravensburger Verlag bietet neben schön gestalteten Karten eine hervorragend produzierte App. Innovativ ist, wie aus dem Spiel ein zusammenbaubares Hörspiel wird, das ein ganz eigenes Kopfkino entstehen lässt. Dem Spieler ist in der Audio-Mystery-Reihe die Fähigkeit gegeben, Klangfragmente der Vergangenheit aus Gegenständen herauszuhören. Aus diesen Schnipseln setzt sich Stück für Stück eine Geschichte zusammen. In den handlichen Schachteln sind großformatige Karten, die mittels einer eigens entwickelten App gescannt werden, um den Bildern Töne zu entlocken. Um den Fall zu entschlüsseln, müssen die Audiofragmente in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Vier Spiele umfasst die nominierte Echoes-Reihe derzeit: Die Tänzerin, Der Cocktail, Der Mikrochip und Der Ring. Ein fünfter Teil wird im Herbst neu hinzukommen.
Bei „Hey Yo“ von Oink Games sind die Spieler Mitglieder einer Rap-Band, die vor allem eines will: Fame! Den erreichen sie, wenn sie mit ihren Reimen und Beats den Highscore knacken. Sobald die mitgelieferte Beatbox läuft, müssen die Spieler reihum ihre Karten im Rhythmus des Beats auslegen. Wichtig ist es, mit den Karten die Punchline aufzubauen, denn nur die gibt Punkte. Es werden so lange Karten nachgezogen und ausgespielt, bis der Beat verebbt. Wer dann die höchste Punktzahl gesammelt hat, wird zum größten Rap-Star. So kompakt und puristisch wie der Inhalt der Schachteln, so sind auch die Spiele von Oink Games. Manchmal braucht es nicht mehr als zwei Linien, vier verschiedene Symbole auf den Karten und eine kleine Rhythmusmaschine, die den Takt vorgibt. Zur stimmigen Ausstattung des Spiels gehört neben dem Lautsprecher auch ein klug gemachter Wertungsblock, der den Spieler bei der Punkteverteilung gut anleitet und viel Arbeit abnimmt.
Der dritte nominierte Titel entführt die Spieler nach Oniria, dem Land der Drachen. Das einstige Paradies ist bedroht. Um eine uralte Macht davon abzuhalten, Oniria zu zerstören, müssen die Spieler in die Vergangenheit reisen und die Drachen retten. Bei dem kooperativen „Wonder Book“ von Abacusspiele wird auf und in dem gleichnamigen Buch gespielt, aus dem ein markanter Pop-Up-Baum ragt. Weitere Pop-Up-Elemente kommen nach und nach ins Spiel und lassen Interaktion auf vielfältige Art und Weise zu. Über Kartensets wird die sechsteilige Geschichte vorangetrieben. Dank einfacher Regeln ist der Einstieg ins Spiel sehr niedrigschwellig. Ein absoluter Hingucker bei Wonder Book ist der Baum, dessen mächtige Pop-Up-Krone den Spieltisch überragt und doch kein optischer Selbstzweck ist, da er viele aktive Funktionen hat. Die sechs zu spielenden Kapitel bieten zudem einen abwechslungsreichen Spielverlauf, der von einer großen Entscheidungsvielfalt der Spielerinnen und Spieler lebt, die einen deutlichen Einfluss auf den Verlauf von Spiel und Geschichte haben.