Manch einer wollte sicher schon aus einer U-Bahn entkommen. Zu voll, zu heiß, zu stickig. Nun, viel Platz haben wir im neuen Escape Room von First Escape in 1010 Wien auch nicht. Aber bevor wir rauskommen, gilt es noch einen Anschlag zu vereiteln…
Als Mitarbeiter der Wiener Linien werden wir in die Station Volkstheater gerufen. Ein Zug ist liegengeblieben, die Türen sind verriegelt und lassen sich nicht öffnen. Fix haben wir den richtigen Druck wieder eingestellt – doch als die Graffiti-beschmierten Türen zur Seite gleiten, wird klar, dass das hier alles andere als ein Routineauftrag ist.
Die Story
Bevor wir in den Raum geschickt werden, bekommt einer der Spieler ein Tablet umgehängt. Das benötigen wir, um mit der Zentrale in Kontakt zu bleiben. Denn: Auch dieser Raum von First Escapes ist ein Escape-Raum der dritten Generation. Das bedeutet, dass wir es nicht mit Schlüsseln und Zahlenschlössern, sondern mit ausgeklügelter Technik zu tun haben, die alle Stückerl spielt. Dazu weiter unten mehr.
Die Story wird über Videos erzählt, die uns über das Tablet erreichen. Die von Schauspielern vorgetragenen Filmschnipsel ziehen uns in eine Story mit der ein oder anderen Wendung. Mehr wollen wir natürlich nicht verraten.
Der Raum – Ein Kurzzug
„The Subway“ ist einer der kleinsten, wenn nicht der kleinste, Escape-Raum, den wir je gespielt haben (und das sind mittlerweile weit über 20). Schon im Eingangsbereich, also im Stationsbereich, stehen wir uns eher im Weg herum. Wir waren zu fünft, ausgelegt ist der Raum für zwei bis sechs Personen. Wir würden empfehlen, den Raum zu dritt oder zu viert, jedoch maximal zu fünft anzugehen.
Denn auch im Zug selber ist dann nicht sehr viel mehr Platz. Wer die Züge der Silberpfeile kennt: Der Raum umfasst den Bereich des Stehbereichs beim vordersten Türpaar bis hinein in die Fahrerkabine. Macht lediglich vier Sitzplätze, denn der Platz der anderen Sitzgruppe ist belegt von… tja. ;)
Die Technik – Ein Atmosphäremonster
Was die Authentizität angeht, wurde viel Aufwand betrieben. Das reicht von Kleinigkeiten wie dem bekannten lila Fliesenmosaik der Station Volkstheater bis zur U-Bahn selbst, die tatsächlich aus Teilen eines ausrangierten Wagons größtenteils originalgetreu im Keller von First Escape wieder aufgebaut wurde, Fahrerkabine inklusive.
Durch Monitore außerhalb der Fenster und das Rütteln des Bodens wird uns ein Fahrgefühl vermittelt, das uns instinktiv nach den Haltegriffen greifen ließ. Ein größeres Kompliment gibt es wohl kaum.
Überlänge – Keine Verspätung
Sind es in der Regel 60 Minuten, die uns für das Entkommen eines Escape Rooms zugestanden werden, ist „The Subway“ mit einer Dauer von 75 Minuten da etwas großzügiger. Wobei uns nicht ganz klar wurde, warum. Bereits nach 45 Minuten hatten wir uns (zugegeben, mit einem neuen Rekord, aber war ja auch erst der zweite Tag nach der offiziellen Eröffnung) wieder nach draußen gerätselt. Da haben wir bei so manchem auf eine Stunde ausgelegten Raum schon sehr viel deutlicher am Zeitlimit gekratzt.
Schenkt man anderen Erfahrungsberichten Glauben, dürfte das erweiterte Limit aber für viele Gruppen angemessen sein. Wir schieben es einmal auf unsere Escape-Room-Erfahrung.
Die Rätsel
Technisch sind die Rätsel auf dem sehr hohen Niveau, das wir von First Escape (wir haben bereits alle anderen Räume dieses Anbieters gespielt) gewohnt sind. Von der Rätseldichte, beziehungsweise der Komplexität der Rätsel, würden wir sagen, dass sich der Raum eher an Neulinge oder Menschen ohne ausgeprägte Escape-Room-Erfahrung richtet. Veteranen werden sich routiniert durchrätseln können, große Aha-Erlebnisse werden für sie nach dem Öffnen der U-Bahn-Türen aber eher ausbleiben.
Fazit
Was First Escape da aufgebaut hat, ist atmosphärisch richtig toll. Die rekonstruierte U-Bahn begeistert vermutlich nicht nur Öffi-Fans und endlich dürfen wir auch in die Fahrerkabine vordringen (auch wenn wir dort überraschend wenige Knöpfe zu drücken hatten).
Nach unserem Dafürhalten richtet sich der Raum vor allem an Einsteiger und Fortgeschrittene. Profis könnten ein bisschen unterfordert sein, erfreuen sich aber dennoch an der wirklich gelungenen technischen Umsetzung und einer Story, die uns in den besten Momenten an V wie Vendetta und Metro 2033 erinnert.
Unser Tipp: Wer sich nicht fühlen will wie in der Rush-Hour, besucht „The Subway“ am besten maximal zu fünft.
Buchen könnt ihr euer U-Bahn-Abenteuer hier: www.firstescape.at/de/quest/the-subway
Durchaus passend: Besitzer einer Wiener Linien Jahreskarte erhalten übrigens mit dem Gutschein aus dem Vorteils-Scheckheft 2+2 oder 3+3 Spieler gratis.
Ravensburger Gewinnspiel 6/2023