Wir sind froh, auf der SPIEL sein zu können. Wirklich. Beinahe hätte uns nämlich der Vermieter unserer vor Monaten gebuchten und bezahlten Unterkunft ins Verderben gerissen: Zwei Tage (!) vor Anreise hat er nämlich, ohne Angabe von Gründen, unsere Buchung gecancelt. Dank Freunden haben wir es doch geschafft, unser Team des Nachts unterzubringen. Da sind wird also!
Der Erste war schon gestern da und hat Pressekonferenz und Preisverleihung des deutschen Spielepreis besucht. Heute sind wir schon im Doppelpack hauptamtlich (plus ein paar Leute nebenher) durch die Messehallen geflitzt, um euch demnächst die neuesten Spiele präsentieren zu können. Der Rest des Teams kam am Nachmittag an, wobei die Anreise mehr oder weniger holprig war (Stichwort: Defekt bei der Bahn vom Flughafen nach Essen...).
Was haben wir so erlebt?
Um 10 Uhr wartete die übliche Menschentraube auf den Einlass in Messehalle 3, nahe dem Pressezentrum. Bis 12 Uhr war es ein durchgehender Menschenstrom, der sich in die Halle ergoss. Um 14 Uhr war es dann so voll, dass man für eine Durchquerung derselben wenigstens 15 Minuten einrechnen musste. Aber auch in den anderen Hallen, von denen es ja in Summe heuer sechs Stück gibt, war einiges los. Wie üblich bildeten sich an einigen Ständen schon in den ersten Minuten lange Schlangen, etwa bei NSKN Legendary Games. Die Leute holten ihre reservierten und/oder heiß begehrten Titel ab. Wer am ersten Tag nicht da ist, bekommt vielleicht nichts ab? Ja, das kann passieren. Aber es gibt Verlage, die dem entgegensteuern.So hat etwa Starling Games jeden Tag ein begrenztes Kontingent seiner Spiele vorgesehen. Wenn dieses aufgebraucht ist, muss man mit dem Kauf bis zum nächsten Tag warten.
Einige wären schon froh, wenn sie ihre Spiele bekommen hätten. Andere haben sie gestern auf den letzten Drücker erhalten und haben es im Messevorbereitungstrubel nicht mehr geschafft, die Presse zu informieren. Da findet man dann als kleine Überraschung einen zusätzlichen Titel am Messestand. Aber, und auch das ist nichts Neues, man findet donnerstags auch noch einige leere Stände. Diese füllen sich (hoffentlich) in den nächsten Tagen.
Wenn ihr euch die allgemeinen Bilder anseht: Ist euch etwas aufgefallen? Früher sah man blau, wohin das Auge reichte. Oder anders gesagt: Das Lieblingsutensil der Messebesucher war die Ikea-Tasche. Heute gibt es die fast nicht mehr zu sehen. Dafür laufen jetzt reihenweise Personen mit Trolleys durch die Messe. Einen eigenen Weg schlägt Red Glove ein: Dort bieten man einen Rucksack an, der für bis zu 12kg Spiele geeignet ist. Das Volumen reicht für geschätzt sieben gestapelte Siedler von Catan-Boxen. Trotz guter Verarbeitung kostet das Teil nur 30 Euro. Ein Schnäppchen!
Neben den regulären Spielen bieten einige Verlage XL-Versionen ihrer Spiele an. So gibt es etwa Jurassic Snack im Großformat, wo Dinosaurier Pflanzen und sich gegenseitig zum Fressen gern haben. Aber auch Liebhaber von Spezialversionen kommen auf ihre Kosten, etwa bei der Edelausgabe von Vinhos. Natürlich gibt es auf der SPIEL wieder einige Promo-Teile zu ergattern: Costa Ruana hat zwei zusätzliche Jetons oder das bereits angesprochene Jurassic Snack einige zusätzliche Tiere. Nicht zuletzt kommen Schnäppchensammler auf ihre Kosten, unter anderem habe ich am zuständigen Verlagsstand California für nur 3 Euro entdeckt. Selbstverständlich findet man auch bei Kleinverlage verlockende Rabatte, allerdings haben die großen Restpostenmengen aus dem Vorjahr dort einen guten Grund ...
Neben fertigen Spielen gibt es einige Stände, die nichts verkaufen, sondern nur eine Kickstarter-Kampagne haben. Beides konnte man zum Beispiel bei Gorilla Games haben. Neben dem neuen Spiel Palaces, in dem man aus edlen Materialien zwei Türme baut, gab es Daredevil zu sehen: Per Würfel muss man Mutproben bestehen (durch brennende Reifen springen, Base Jumping...) oder mit den Konsequenzen eines Fehlversuchs (Nachteile beim Würfeln, keine freie Wahl der Mutprobe...) leben. Schlimmstenfalls kann man sterben! Aber man hat zwei Leben. Bevor diese ausgehaucht sind, kann man in Rente gehen. Denn wer stirbt, wird sicher nicht Sieger dieses Spiels.
Gegen Abend entspannte sich die Situation in den Gängen, immer mehr Besucher machten sich voll bepackt auf den Weg zum Ausgang. Und zum Shuttle-Bus, der eine einfache Reise zum Parkplatz versprach. Allerdings war dort Gruppenkuscheln angesagt.
Und morgen? Da sind so viele Mitarbeiten von spieletest.at auf der Messe unterwegs, dass man sie an einer Hand gar nicht mehr zählen kann. Sogar mit zwei wird es schon knapp. Nach dem Pflichtprogramm heute wird es für manche morgen schon entspannter. Da ist vielleicht sogar Zeit für ein Mittagessen oder sich ab und zu irgendwo hin zu setzen.
Ravensburger Gewinnspiel Februar