Square on Sale

Im schicken Turnbeutel präsentiert sich das Spiel in der Sonderausgabe für die Spielemesse in Essen 2009. Schwarz, mit elegantem Aufdruck in Silber. Das Spielmaterial selbst wirkt dagegen nicht so professionell, aber immerhin noch interessant genug, um sich damit auseinandersetzen zu wollen.

Das Spielfeld wird aus 25 Kärtchen quadratisch aufgebaut. Es besteht aus der schwarzen Mitte (center), den 4 Ecken (corner) und den 4 Kanten (edges). Die deutsche Übersetzung des Spiels findet man übrigens auf der Homepage des Verlags und sie ist beim Regelstudium sehr hilfreich. Auf die 9 Felder der Mitte werden Bonus-Kichererbsen nach Vorschrift gelegt. Jeder Spieler bekommt die 20 Geld-Chips sowie die Gebäudestücke einer Farbe. Bei 3 Spielern bekommt jeder alle 20 Gebäudestücke einer Farbe, bei 4 Spielern bekommt jeder 17. Da in der Farbe Blau nur 17 Bauteile dabei sind, ist blau nur bei 4 Spielern im Spiel. Ein Startspieler wird beliebig ermittelt, die Würfelchen bieten sich dafür an, und los geht die Mischung aus Reversi und Manhattan mit einer würzigen Prise diverser Aktionsspiele.

Ziel des Spiels ist es, bei Spielende möglichst viele Grundstücke mit hohen Gebäuden zu besitzen und zwischendurch viele Bonus-Erbsen kassiert zu haben. Wenn man dann noch möglichst viele Gebäudestücke verbaut hat – idealerweise alle – kann die Punktewertung keine Enttäuschung bringen.

Ein Grundstück kauft man mit Geld, das gestapelt auf das entsprechende Grundstück gesetzt wird. Auf den Stapel setzt man einen der kleinen Würfel so, dass er 2 Augen zeigt. Kommt man wieder an die Reihe, ändert man die Augen auf 1 und kommt man wieder an die Reihe, entfernt man den Würfel und setzt ein eigenes Gebäudestück auf das Grundstück.
Meins!
Der Regelfall ist dies nur zu Spielbeginn. In dieser Anfangsphase ist jeder Spieler bestrebt, sich ein paar Felder zu sichern und die deponierten Erbsen als Lohn für den Erstbesitz zu kassieren. In dieser ersten Phase wird pro Spielzug eines Spielers von diesem eine weitere Erbse auf ein noch nicht „verkauftes“ Grundstück gelegt. Damit werden diese Grundstücke immer wertvoller und die Versteigerungen sind eröffnet. Sie funktionieren einfach, aber wirkungsvoll. Will man ein Grundstück haben, deponiert man dort mehr Geld als schon von einem anderen Spieler geboten und mit einem Würfelchen markiert wurde und setzt das Würfelchen mit dem aktuellen Wert auf dem eigenen Geldstapel. Das Geld des Gegenspielers kommt zurück in dessen Vorrat. Gelingt der Kauf des Grundstücks, bleibt das Geld dort liegen. Man setzt ein eigenes Gebäudestück auf das leere Grundstück oder auf den bestehenden Wolkenkratzer und ist aktueller Besitzer. Man darf auch alle Gebäude zwischen dem eben übernommenen und anderen eigenen Gebäuden im Stile von Reversi (waagrecht, senkrecht, diagonal) umfärben, man legt als oberste Etage eine eigene darauf.
Meins!
Meins!
Meins!

Geld, mit dem man ein Grundstück erworben hat, bleibt vorerst auf der Neuerwerbung liegen. Zu Beginn jedes Zugs bekommt man allerdings von jedem Feld der Mitte eine Münze zurück, sofern kein Würfelchen auf dem Stapel liegt. Geld auf den Kanten bekommt man zurück, wenn man in seinem Zug kein Gebot abgibt, sondern sich für „Geld von den Kanten nehmen“ entscheidet. Von jedem Kantenfeld eine Münze, wie gehabt. Für Eckfelder bezahltes Geld bekommt man nicht mehr retour. Das steht zwar explizit leider nicht in der Anleitung, ergibt sich aber damit indirekt.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler alle Gebäudestücke verbaut hat oder auf jedem der 25 Grundstücke gebaut wurde. Jede Erbse zählt dann einen Punkt, jedes Gebäudestück auf eigenen Grundstücken – das sind jene mit der eigenen Farbe on top – zählt ebenso einen Punkt. Für jedes Gebäudestück im Vorrat der Spieler ist ein Punkt abzuziehen. Der Spieler mit den meisten Punkten ist Sieger.

Spieletester

28.01.2010

Fazit

„Square on sale“ ist Gewinner des Hippodice Autorenwettbewerbs 2005 und als solcher wurde das Spiel während der Wettbewerbsphase sicher viel gespielt und getestet. Dass es gut funktioniert, ist daher kein Wunder. Es konnte uns aber nicht wirklich packen. Der Auktionsmechanismus ist in seiner Einfachheit schon fast ein wenig genial, insgesamt steckt aber doch zu wenig Neues und zu viel Altes (Reversi, Mühle, …) im Sack. Vielleicht noch abgesehen von den getrockneten Kichererbsen. Das ist neu. Im Spiel „Coccinella Läuseschreck“ von Reinhold Wittig waren es nämlich echte Bohnen.

Die abgebildete Partie gewann GRÜN mit 32/10, vor ROT 16/3, BLAU 12/12 und GELB 5/2. 32/10 bedeutet hier, 32 Punkte gesamt und 10 davon durch Erbsenzählerei.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: B2FGames
Autor: Taiju Sawada
Genre: Versteigerung
Zubehör:

25 Kärtchen (in Bierdeckelgröße), 80 Chips (je 20 einer Farbe), Gebäudestücke in 4 Farben (3 x 20 und 1 x 17) aus Moosgummi, 8 kleine Würfel, 30 Bohnen (eigentlich Kichererbsen), englische Spielanleitung

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