Geheimsache

Für Geheimagenten gibt es wenig Wichtigeres, als die Treffen mit ihren Informanten. Blöd nur, wenn man keinen Schimmer hat, wann diese eigentlich stattfinden.

Geheimagenten haben ihren Namen nicht von ungefähr. Sie ermitteln verdeckt und im Verborgenen. Ihre Informationen beziehen sie aus streng vertraulichen Quellen. Um diese so wenig wie möglich zu gefährden, werden auch die Treffen so unregelmäßig vereinbart, dass für Außenstehende keine Routine erkennbar ist.

Das große Problem daran, den Terminkalender zur Geheimsache zu erklären: Er ist so geheim, dass selbst die Geheimagenten diesen erst entschlüsseln müssen.

Geheimtreffen

Zwei bis fünf Geheimagenten treffen sich also zu diesem Behufe. Sind die Agenten lediglich zu zweit, nehmen sie zwei stille Strohmänner zum Treffen mit. Wie in Reservoir Dogs verwenden unsere Informanten Farben als Decknamen. Jeden treffen wir an einem bestimmten Wochentag. Fünf Farben/Informanten gibt es. Denn aufregendes Agentenleben hin oder her - gearbeitet wird lediglich an Werktagen. Zwölf Treffen bringen wir in einer Woche unter, davon mit jedem Agenten mindestens zwei. Die Uhrzeiten zu diesen zwölf Treffen haben wir in der Hand. Diese stehen auf Kärtchen in der jeweiligen Farbe des Agenten.

Gilt es nur noch herauszufinden, welchem Wochentag welche Farbe zugeordnet ist. Diese Info ist zum Greifen nahe, steht sie doch auf einem Plan, der vor unserer Nase auf dem Tisch steht. Mit dem kleinen aber feinen Haken, dass die beschriftete Seite lediglich für die anderen Agenten sichtbar ist. Und natürlich haben die Farben bei jedem Agenten eine andere Bedeutung.

Dechiffrieren

Jeder Agent offenbart nun also einen seiner Termine für diese Woche, indem er diesen vor sich ablegt. Anschließend benennt jeder Geheimagent reihum den Kollegen mit aus seiner Sicht frühesten und späteste Treffen in dieser Woche. Über die eigene Karte kann und darf aus Unwissenheit über die Bedeutung der Farbe freilich keine Aussage getroffen werden.

Nun geht es ans Kombinieren. Hat ein Kollege z.B. einen Termin am Dienstag um „12:00”, ein anderer Agent attestiert mir mit meinem roten „19:40” aber den frühesten Termin in der Woche, so kann ich davon ausgehen, dass es sich bei der Farbe rot bei mir um den Montag handelt.

Eine neue Runde Karten wird aufgedeckt. Ein Kollege hat Donnerstag um „10:30” den spätesten Termin, ein anderer am Dienstag um „18:20” den frühesten. Mein gelber „09:10” wird also entweder Mittwoch oder Donnerstag sein. Fleißig notieren wir das in unserer Lösungstabelle.

Runde für Runde wird aufgedeckt. Wer zuerst denkt, alle Farben richtig zugeordnet zu haben, deckt seine Lösungstabelle mit der Karte „001” ab. Er spielt weiter mit, um den anderen Spielern noch eine Lösung zu ermöglichen, darf aber keine Änderungen mehr an der eigenen vornehmen.

Haben alle eine Lösung oder sind alle Karten ausgespielt, geht der Agent als Sieger hervor, der zuerst eine (tatsächlich richtige!) Lösung angemeldet hat.

Spieletester

14.08.2018

Fazit

Geheimsache entpuppt sich als eine Art Mastermind für mehrere Spieler. Und damit steht und fällt das Spiel. Mit Atmosphäre kann Geheimsache nämlich leider nicht punkten. Zu nüchtern ist die Präsentation. Die lediglich mit dem Verlagslogo bedruckten Rückseiten der Karten tragen auch nicht unbedingt dazu bei, sich in der Welt der Geheimagenten zu verlieren.

Umso mehr fällt auf, dass dem etwas angestaubt wirkenden, aber eigentlich grundsoliden Spielprinzip, das eine gute Mischung aus logischem Geschick und einer Portion Glück darstellt, lediglich der Deckmantel des Agententhemas übergeworfen wurde. Vom untertitelgebendem „Krimi-Kartenspiel” bleibt da rein inhaltlich nicht viel übrig.

Auch wenn das Unterfangen in der heutigen Zeit so knifflig werden könnte, wie die Enttarnung eines Geheimagenten: Wer als Liebhaber dieser Gattung Logik-Spiel ausreichend Gleichgesinnte für eine Spielrunde versammeln kann, wird durchaus Spaß dabei haben, gemeinsam gegeneinander um die Wette zu kombinieren. 

Redaktionelle Wertung:

Plus

+ solides Spielprinzip...

Minus

- ...das etwas angestaubt wirkt
- fade Optik

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 12,90 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Gmeiner Verlag
Zubehör:

65 Spielkarten
18 geheime Wochenpläne
5 Standfüße für die Wochenpläne
1 Block mit Decodierungshilfen
5 Halter für die Decodierungshilfen
1 Spielanleitung

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