Bakerspeed

Nach dem sehr erfolgreichen „Händler der Karibik“, überarbeitet und neu aufgelegt als „Port Royal“ bei Pegasus, brachte das Österreichische Spielemuseum zur SPIEL 2014 mit Bakerspeed ein kleines Karten-Würfelspiel heraus, das mit Fragmenten eines Deduktionsspiels als Wolf im Schafspelz daherkommt und in Wirklichkeit eigentlich ein Reaktionsspiel ist. Spielziel ist es, seine Handkarten möglichst als erster komplett loszuwerden und so das Spiel zu gewinnen.

Zu Beginn werden alle Karten gleichmäßig an alle verteilt und als Nachziehstapel vor dem jeweiligen Spieler bereitgelegt. Jeder zieht zehn Karten und der Startspieler beginnt. Danach geht es im Uhrzeigersinn weiter. Mit den drei Würfeln bestimmt der Spieler am Zug in beliebiger Reihenfolge Farbe, Anzahl und Art einer verdächtigen Person, wobei sich die Eigenschaften aufaddieren. Nach jedem Wurf eines einzelnen Würfels darf eine entsprechende Karte abgelegt werden, allerdings gilt dies nur für den schnellsten Spieler. Wer eine falsche Karte abwirft, muss sie zur Strafe wieder aufnehmen und zusätzlich eine weitere vom Ablagestapel. Kommt es zum Ende eines Spieles dazu, dass keiner mehr eine bestimmte Eigenschaft auf der Hand hält, wird der dazugehörige Würfel bei Auftauchen dieser Eigenschaft einfach ignoriert und es gelten für diese Runde nur die beiden restlichen Würfel. Nach jedem erfolgreichen Ablegen einer Karte zieht der Betroffene sofort eine Karte von seinem persönlichen Kartenstapel nach. Wer zuerst seinen Nachziehstapel und alle seine Handkarten losgeworden ist, gewinnt dieses hektische und manchmal wirre Spiel.


Spieletester

02.02.2015

Fazit

Im Vergleich zu „Händler der Karibik“ fällt Bakerspeed für mich stark ab und erreicht nicht annähernd das Niveau des Vorjahresspiels. Eingedeckt in die Romanfiguren um Sherlock Holmes und Dr. Watson kommt mir die Handlung mit dem sukzessiven Aufdecken der Verdächtigen doch ziemlich konstruiert vor. Aber dies ist nicht der ausschlaggebende Punkt, denn Bakerspeed stellte sich in meinen Spielrunden als ein wildes Kartenablegespiel dar, das vor allem bei großer Spielerzahl teilweise mehr als unübersichtlich wirkt. Ein Spannungsbogen kommt nicht auf und wird oftmals auch dadurch unterbrochen, dass Spieler ihre Kartenhand nach einem Würfelwurf neu sortieren. Weil aber immer nur ein Spieler eine Karte ablegen darf und oftmals gar nicht wirklich zu erkennen ist, wer denn nun der erste war, verflüchtigt sich schnell der Spaß am Spiel. Wer allerdings ein wildes Partyspiel mit eingängigen Regeln sucht, der wird hier mit Sicherheit fündig – ich persönlich bin nicht überzeugt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Autor: Marko Jelen
Grafiker: Klemens Franz
Genre: Würfeln
Zubehör:

1 Spielregel 1 Aufkleberbogen 3 Würfel 54 Verdächtigenkarten

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