Light-Line!

In Light-Line! versuchen die Spieler, möglichst lange und/oder punkteträchtige Linien zu bilden. Die Linien darf man sich hierbei wie Neonröhren vorstellen, die neben geraden Stücken (Laserschwerter?!) auch 90-Grad-Kurven bieten. Aufgedruckt ist das alles auf Karten, die an jeder Seite drei Anschlüsse haben. Diese stöpselt man möglichst richtig aneinander, um am Ende als Sieger hervorzugehen.

Light-Line! bietet mehrere Spielvarianten, vom Kinderspiel ab 5 Jahren über rundenbasierte Ansätze oder simultanes Spiel bis hin zu einer Solovariante. Ich möchte euch kurz die Grundregeln erläutern, ehe ich auf die einzelnen Spielmöglichkeiten eingehe:
Grundsätzlich ist es so, dass Karten mit langer Seite an lange Seite und kurzer Seite an kurze Seite gelegt werden. Hierbei ist Pflicht, dass wenigstens eine der Linien farbrichtig weitergeführt wird; läuft etwa auf einer bestehenden Karte eine blaue Röhre in den mittleren Anschluss und lege ich eine Karte an, auf der ebenfalls eine blaue Röhre in den mittleren Anschluss läuft, ist diese Forderung erfüllt. Welche (oder ob überhaupt) Röhren in die linken und rechten Anschlüsse laufen, ist völlig egal. Ich kann einen leeren Anschluss mit einer grünen Röhre bestücken oder eine schwarze Linie mit einer gelben weiterführen; alles egal, wenn die blaue Linie ihre Fortsetzung gefunden hat.

Werfen wir nun einen Blick auf die Spielvarianten:
Da wäre „Line“, bei dem jeder Spieler eine Karte auf der Hand hält, die er anlegen muss. Für fortgesetzte Linien bekommt man Punkte, und zwar einen Punkt pro Karte, aus der die Linien bestehen. Anschließend zieht man eine neue Karte von einem der Stapel. Mehrere Stapel? Ja! Die Karten tragen auf der Rückseite Nummern, sie sind nach diesen Nummern getrennt. Erhält man Punkte, nimmt man Karten mit den entsprechenden Nummern als Siegpunktkarten. Beim Nachziehen darf man sich den Stapel aussuchen. Das Spiel endet, wenn sich ein Spieler keine passenden Punktekarten mehr nehmen kann. Vor allem dem Kartennachziehen kommt also taktische Bedeutung zu. Beim Anlegen ist es eher Glückssache, ob ich eine punkteträchtige Linie verlängern und vielleicht gleichzeitig abschließen kann, damit meine Mitspieler nicht ebenfalls davon profitieren. Speziell der Startspieler hat einen großen Nachteil, da die Startkarte nur wenige Kombinationsmöglichkeiten hergibt (und man als Erster maximal zwei Punkte machen kann). Später an die Reihe kommende Spieler haben es schon deutlich leichter (als Sechster kann man schon bis zu sieben Punkte mit dem ersten Zug machen).

Für Kinder wird „Kidz-Line“ (nein, ich habe mich nicht vertippt, das heißt wirklich so!) empfohlen. Hier bekommt jeder Teilnehmer sechs Karten als Stapel vor sich. Wenn man an die Reihe kommt, versucht man die oberste Karte des Stapels anzulegen. Klappt das, ist es gut. Wenn nicht – Pech! Ist der Stapel einmal durchgespielt, ist es auch schon wieder vorbei. Wer die meisten Karten ablegen konnte, ist Sieger. Wie schon bei „Line“ hat auch hier der Startspieler einen deutlichen Nachteil, je später man an die Reihe kommt, desto einfacher wird der Einstieg. Trotzdem kommt es oft genug zu Gleichständen, wodurch mehrere Spieler gemeinsam gewinnen. Punktezählung gibt es ja keine. Das Spielprinzip entspricht im Prinzip genau dem vom „erwachsenen“ „Line“.

Nächste Variante, die ich vorstellen möchte, ist „Long-Line“. Dort spielen alle gleichzeitig und brüten im Stillen darüber, wie sie die ihnen zugeteilten acht Karten zu einer möglichst langen Linie kombinieren können. Man muss/kann nicht immer alle acht Karten verwenden, zudem gibt es eine gefinkelte Einschränkung, die ein Stressmoment auslöst: Wer meint, seine optimale Lösung gefunden zu haben, ruft seine verwendete Kartenanzahl. Diese Zahl ist für alle anderen Spieler tabu! Pro verwendeter Karte bekommt man einen Punkt. Sieger ist, wer nach sechs Runden die meisten Punkte hat.

„Solo-Line“ ist eine Solitärvariante, also für einen Spieler. Aus zehn Karten soll eine möglichst vollständige Linie errichtet werden, wobei schwarze Linien als Jokerfarbe deklariert sind. Also ein „Long-Line“ mit Freiwurf.

Abschließend sei noch „Head-Line“ erklärt, bei dem sich alles im Kopf abspielt. Wie bei „Long-Line“ sollen die Karten aus der Auslage zu einer langen Linie kombiniert werden, allerdings hat man hier statt seinen eigenen Karten in der Tischmitte eine zentrale Auslage für alle. Diese neun Karten dürfen nicht berührt werden, jeder muss sich im Kopf überlegen, wie er (je nach Rundenzahl) drei, vier oder fünf Karten zu einer regelkonformen Linie kombiniert. Wer dies am schnellsten schafft und es nachweisen kann, erhält entsprechend viele Siegpunkte. Am Ende gewinnt, wer die meisten Siegpunkte anhäufen konnte.

Spieletester

13.07.2014

Fazit

„Für 1-8 Spieler ab 7 (5) Jahren“ ist auf der kleinen Box zu lesen. Hierbei sei erwähnt, dass nicht alle Varianten bis acht Spieler zugelassen und nur je eine für einen Spieler bzw. für Spieler schon ab fünf Jahren tauglich sind. Aber auch ab sieben Jahren ist nur eine Variante angegeben, zweimal sind es acht und einmal sogar zehn Lenze, die man zählen sollte. Light-Line! kann mit einer Reihe von Spielvarianten aufwarten, die qualitativ doch unterschiedlich sind. Wie bereits oben mehrfach angesprochen haben die Varianten mit nicht-gleichzeitigem Spiel einige Nachteile für den Startspieler und Kartenglück in sich. Dafür gibt es Interaktion, die zu Glücks- und Ärgereffekten führt. Bei den Versionen mit parallelem Spiel scheidet das Glück aus, aber auch die Interaktion (abgesehen davon, dass man schneller als die anderen sein will). Jeder sitzt verbissen brütend am Tisch, Konzentration und Hirnarbeit sind gefragt. Und ein gutes Auge: Durch die vielen Farbwechsel wirkt das Spiel unübersichtlich. Mit Light-Line! haben wir ein nettes, kleines Spiel vor uns, das Neulingen rasch erklärt werden kann. Basierend auf einem recht simplen Ablaufs darf man sich natürlich keine Wunder bezüglich Spielreiz erwarten. Aber wer etwas für Zwischendurch sucht, kann zu diesem Spiel greifen. Und dann hat man die Wahl: etwas Leichtes, Familientaugliches? Oder doch etwas eher Anstrengendes für Denker?
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 8
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 6,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Adlung-Spiele
Grafiker: Dennis Lohausen
Genre: Legen
Zubehör:

65 Linienkarten, 1 Übersichtskarte, 1 Spielanleitung

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