Lexikon

Noris bringt mit seinem Spiel Lexikon neues Futter für einen betagten Kläpper. Bei Lexikon werden Begriffe aus Lexika von einem temporären Spielleiter vorgelesen. Die Mitspieler dürfen dann ihrer Kreativität freien Lauf lassen und versuchen diese meist nichtssagenden Begriffe zu umschreiben. Am besten gleich so, dass die anderen Mitspieler später die eigene Beschreibung des Begriffs als die richtige erachten, denn so bekommt man Punkte und gewinnt das Spiel. Es werden am Ende jeder Runde alle Phantastereien der Spieler und die richtige Lösung, die nur der Spielleiter kennt, gemischt und möglichst stotterfrei vorgelesen. Tippt man selbst auf die korrekte Antwort und legt andere Spieler mit seiner Definition rein, legt man am meisten Strecke auf dem Spielplan zurück. Nach der Auszählung wechselt der Spielleiter.

Die Spielidee ist alles andere als neu, selbst einen Fernsehableger - Genial daneben - gab es schon. Daher muss sich Lexikon dem Vergleich mit seinen Vorgängern unter anderem auch mit Nobody is perfect oder dem preisgekrönten Dixit stellen. Was fehlt, ist die Möglichkeit durch Steine oder Plättchen eindeutig zu markieren für welche Antwort man sich entschieden hat, das darf sich der Spielleiter merken. Auch die Problematik des fehlerfreien Vorlesens wurde nicht versucht zu umgehen, so scheitern einige tolle Antworten an einer schlechten Handschrift, an einer unüberlegten Nachfrage des aktuellen Spielleiters, "Öhm, du Tim, was meintest du damit?", oder eben Neudeutungen der Worte, die die Frage an den Mitspieler zwar umgeht, aber die eigentliche Bedeutung der Antwort oft so verfälscht, dass sie keinen Sinn mehr macht.
Auch das Spielmaterial will nicht so recht punkten. Einfache zylindrische Spielsteine und ein plattes, unschönes Spielbrett sprechen mich nicht an. Dafür gibt es zahlreiche neue Begriffe, insgesamt um die 1500, die sicher noch keiner zuvor gehört hat. Manko, es sind alles Lexikondefinitionen, die man meist schon am Sprachstil von den Beiträgen der Mitspieler abgrenzen kann. Das Spiel kommt direkt mit genügend Schreibblöcken.

Spieletester

28.12.2013

Fazit

Die Vielzahl der neuen Begriffe ist beeindruckend und würde auch wiederholtes Spielen nicht langweilig werden lassen, aber Lexikon macht nichts neu und Dagewesenes nicht besser. Abgesehen vom Schmöckern und Schmunzeln durch die einzelnen Begriffskarten, hält sich meine Begeisterung in Grenzen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Markus Hagenauer | 28.12.2013

Ja, Lexikon bringt nichts, was man nicht auch aus Nodbody is Perfect kennt.
Aber dieser Vorwurf müsste eigentlich umgekehrt lauften, denn das Lexikon-Spiel erschien erstmals 1989, 7 Jahre vor Nobody is Perfect.

Sebastian Michels | 29.12.2013

Grundsätzlich richtig, aber es handelt sich hier um die Neuauflage von Noris und somit zählt der aktuelle Stand und die Weiterentwicklung der ursprünglichen Idee.
Ob andere in ihrer Bewertung zu Nobody is perfect seinerzeit Abzüge für den Ideenklau gemacht haben, weiß ich dagegen nicht ^^

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: noris
Grafiker: Michael Rüttinger
Genre: Kreativ
Zubehör:

Spielplan 110 Begriffkarten 1 Augenwürfel 6 Spielfiguren 6 Blanko-Blöcke Spielanleitung

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