Von A bis Z

Es ist schon erstaunlich, was man alles in 30 Sekunden nicht weiß! Fernsehshows (kein Wunder, ich schaue so gut wie nie Fernsehen); Dinge, die braun sind; Dinge, die im Auto sind; weibliche Vornamen und und und – auf 55 Karten sind jeweils vier solcher Kategorien genannt, also insgesamt 220.

Per Würfelwurf bestimmt der Spieler, was er wissen soll, der Nachbar haut auf den Timer, der zum Glück nicht wirklich nervig ist, und für jedes gewusste Wort legt der Spieler einen Chip auf den Anfangsbuchstaben des Wortes auf seiner Tafel. Wer zuerst alle seine Buchstaben belegt hat, ist Sieger des, nennen wir es mal so, Spiels Von A bis Z, dabei bilden gnädigerweise die Buchstaben X und Y ein Feld.

Erstaunlich ist auch, wie schnell 30 Sekunden vorbei sind! Meist weiß man auch etwas, aber oft genug sind das dann Antworten, deren Buchstaben schon belegt sind, Pech gehabt. Aber, aber, aber, was denn noch … vorbei!

So gut, so einfach. Schon wieder so’n blödes Party-Quizspiel, dachte ich, das ist so gar nicht mein Geschmack. Egal, machen wir mal – und wir hatten einen Heidenspaß dabei, ich auch, zugegebenermaßen! Für einen „ernsthaften“ Spieler ist so was als Spiel im eigentlichen Sinne natürlich nicht ernst zu nehmen, aber Von A bis Z ist ein gelungener und lustiger Zeitvertreib, der auch in einer „ernsthaften“ Spielerrunde ein spaßiger Absacker oder Anreißer sein kann. Und das auch für Leute wie mich, die über so etwas eigentlich nur die Nase rümpfen. Man sollte mal über den Tellerrand hinausschauen und in der Kürze liegt die Würze sind zwei Gemeinplätze, die hier dem Fass den Boden ins Gesicht schlagen, und damit sind’s drei.
Bingo! Mal etwas anders, und so sehr kurz ist es gar nicht mal; 20 bis 30 Minuten dauert’s schon, auch bei Schlaumeiern, die normalerweise „alles“ wissen – das macht gerade den Reiz aus. Dann kommt oft sofort der Ruf „Noch mal, noch mal!“. Wer übrigens das Kleingedruckte liest, erfährt, dass es sich hier um eine Lizenzausgabe eines nicht weiter bekannten amerikanischen Verlages aus dem Jahr 1997 (!) handelt, aber was soll’s?

Mitlesende Schlaumeier werden sich fragen, ob solch ein Spiel denn tatsächlich einen vierseitigen Würfel enthält, das wäre schon ungewöhnlich. Die Antwort lautet: „Nein“ und das ist auch gut so. Außer den Zahlen eins bis vier hat der Würfel eine Seite mit einem dicken Punkt, der bedeutet, dass der Spieler einfach nur einen Chip auf einen noch freien Buchstaben seiner Wahl legt, willkommen für XY und Q oder auch Z und V zum Beispiel, oder gerade passend für den letzten noch fehlenden Buchstaben. Die letzte Würfelseite zeigt schließlich das Symbol für „Klauen“: Der Spieler würfelt erneut und muss dann wie üblich für diese Kategorie antworten, aber die Chips der entsprechenden Buchstaben von der Tafel eines anderen Spielers entfernen, natürlich immer des führenden … Und natürlich weiß man immer alles Mögliche, wenn ein anderer würfelt, aber ist man selbst an der Reihe, meldet sich oft genug der berühmte Blackout. Ach ja …

Spieletester

25.11.2013

Fazit

Der Spaß mit dieser Spielschachtel, ich mag das Wort Spiel kaum benutzen, liegt nicht darin, zu gewinnen, sondern einfach nur darin zu sehen, wie sich andere einschließlich einem selbst in knapper Zeit mit Begriffen herumschlagen, auf welch witzige Ideen man dabei kommt und darin, mal ein Auge zuzukneifen, wenn jemand etwas sagt, was es so vielleicht nicht wirklich gibt oder was nicht so wirklich passt. Das sollte man nicht zu eng sehen, denn das verdirbt den Spaß, im Zweifelsfall entscheidet die Mehrheit. Und die Schadenfreude beim Klauen (übrigens nicht in die eigene Tasche, die Chips werden nur beim Gegner entfernt) kommt auch nicht zu kurz. Ärgerlich sind nicht die völlig krummen Chiptafeln, denn die Chips liegen trotzdem gut in den Vertiefungen, sondern dass hier ein unfertiges Produkt angeboten wird. Der Timer benötigt Batterien, und die sind nicht enthalten. Ein Unding, und bei allem Spaß an der Freude und trotz Erwähnung auf der Schachtel (wer liest das schon? – und wenn schon) gibt’s dafür einen dicken Punktabzug. Ein paar Blankokarten für eigene Ideen wären eine gute Dreingabe gewesen, aber auch da wird gespart – kann man leicht selber machen!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 30 Minuten
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: noris
Zubehör:

4 Buchstabentafeln, Chips, 55 Karten, Zeitmesser, 1 Würfel, Spielanleitung

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