Seasons

Im Zauberwald Argos geht's ordentlich zu! Ein neuer Erzmagier muss her. Eine wichtige Position, die man sich erstmal verdienen muss. Deswegen wird ein dreijähriges Turnier abgehalten. Hierbei dreht sich alles um Prestige – wer nach den drei Jahren das meiste davon besitzt, ist Sieger!

Das Spielfeld

Ein Spielbrett im herkömmlichen Sinn gibt's bei Seasons nicht. Was wir aber vorfinden, ist ein Kreis, an dessen Ränder die Zahlen 1 bis 12 geschrieben sind – ganz wie bei einer Uhr. Dabei sind immer drei Zahlen mit einer bestimmten Farbe hinterlegt, symbolisch stehend für die vier Jahreszeiten Winter, Frühling, Sommer und Herbst (in genau dieser Reihenfolge). Damit dürfte auch schon klar sein, dass der Kreis für eben den Jahreskreis steht. Eine Umrundung bedeutet das Verstreichen eines Jahres. Für jede Jahreszeit gibt es außerdem ziemlich große Würfel, maximal fünf.

Des weiteren hat jeder Spieler eine Spielhilfe, auf der er sein Beschwörungslevel und die Anzahl der verwendeten Spezialaktionen festhalten kann und die außerdem als Lagerplatz für die im Spiel immens wichtigen Elemente fungiert.

Abschließend wird noch das Prestige-Bord bereitgelegt. Hierauf markieren wir im Laufe des Spiels, wieviel Prestige wir bereits gesammelt haben.

Die Vorbereitungen

Bevor das eigentliche Turnier losgeht, muss mal jeder Magier, ergo Spieler, seine Bibliothek an Zaubersprüchen zusammenstellen. Dafür bekommt jeder Spieler ein Set von neun Karten. Für das erste Spiel gibt es dankenswerterweise vorgefertigte Sets, was den Einstieg um einiges erleichtert. Bei späteren Spielen wählt aber jeder nur eine Karte, gibt die restlichen acht an den linken Nachbarn weiter, der wiederum eine nimmt, die dann noch sieben verbleibenden weiterreicht usw. Am Ende dieser Kette steht dann jeder Spieler mit seiner Bibliothek von neun Zaubersprüchen da. Die sind allerdings nicht von Anfang an alle verfügbar! Lediglich auf drei hat man direkt zu Beginn Zugriff, nochmal drei erlernt man am Anfang des zweiten Jahres und erst im dritten Jahr erhält man die letzten drei Sprüche. Auch das muss in dieser Phase eingeteilt werden. Es ist also ratsam, sich hier schon mal eine gute Strategie zu überlegen.

Das Spiel

Ein Zug gestaltet sich mal grundsätzlich ganz einfach: Man würfelt, und zwar alle Würfel derjenigen Jahreszeit, die gerade herrscht. Keinen Würfel, weder innerhalb einer Jahreszeit noch über das ganze Spiel (!), gibt es doppelt (wie es der Autor geschafft hat, 20 verschiedene Würfel auszubalancieren, ist mir ein Rätsel). Jeder Spieler wählt vom Würfler im Uhrzeigersinn einen der Würfel, einer bleibt am Ende übrig.

Die Würfel bestimmen im wesentlichen, welche Aktion wir in diesem Zug ausführen können. Dabei kann es auch sein, dass ein Würfel mehrere Möglichkeiten angibt – in diesem Fall muss man sich nicht entscheiden, man darf sie alle ausführen.

Die Aktionen sind wie folgt:

Elemente nehmen: Die abgebildeten Elemente-Chips werden dem eigenen Vorrat hinzugefügt.
Beschwörungslevel erhöhen: Ja. Hiermit... erhöht man das Beschwörungslevel um einen Punkt.
Karte ziehen: Auch selbsterklärend. Man zieht eine zusätzliche Karte.
Elemente umwandeln: Mit dieser Funktion kann man Elemente aus dem eigenen Vorrat direkt in Prestige umwandeln. Dabei ist der Kurs zu beachten – jedes Element kriegt man je nach Jahreszeit unterschiedlich oft, somit ändert sich auch je nach Jahreszeit der Kurs.
Prestige einsacken: Das ist eher der Notausgang. Zwar schadet Prestige nie (klar, Siegpunkte), aber man kann eigentlich in fast jeder Situation mit den anderen Funktionen direkt oder indirekt mehr Prestige sammeln.

Wofür jetzt das ganze? Naja, Elemente braucht man, um Karten auszuspielen. Damit alleine ist es aber nicht getan, eine einmal ausgespielte Karte bleibt nämlich bis auf weiteres vor einem liegen (bringt am Ende auch Prestige). Das Problem dabei ist, dass jede Karte auch ein Beschwörungslevel für sich in Anspruch nimmt. Trotz des hohen Beschaffungsaufwandes sind Karten der entscheidende Faktor. Wer zum richtigen Zeitpunkt die richtigen spielt, gewinnt am Ende. Man hat also in seinem Zug die Möglichkeit, beliebig viele Karten zu spielen – solange man die Kosten tragen kann.

Ihr könnt euch an den übrig gebliebenen Würfel erinnern? Wenn jeder Spieler seinen gewählten Würfel "abgearbeitet" hat, tritt eben dieser in Aktion: Auf jedem Würfel sind neben den anderen Funktionen auch ein bis drei Punkte aufgedruckt. Der Jahreszeiten-Marker zieht jetzt um soviele Felder weiter, wie es Punkte am übrig gebliebenen Würfel gibt.

Das war's im Wesentlichen. Es gibt zwar noch diverse Zusatzmöglichkeiten, aber der grundsätzliche Spielablauf ist der oben beschriebene. Das Spiel endet, sobald der Jahreszeiten-Marker in das vierte Jahr springen würde. Es folgt eine Endabrechnung, wer dann das meiste Prestige vorweisen kann, ist neuer Erzmagier von Xidit (jaja, könnte einem bekannt vorkommen...).

Spieletester

14.07.2013

Fazit

Klartext – Seasons ist ein absolut erstklassiges Strategiespiel. Viel hängt natürlich von der Verteilung der Karten ab, nicht umsonst wird diese in der Anleitung als eine von zwei Spielphasen beschrieben – die zweite ist dann das eigentliche Spiel. Wer sich hier keine ordentliche Strategie zurecht legt, wird später Probleme bekommen. Von Kartenglück kann klarerweise trotzdem nicht die Rede sein, alle Karten machen ja mehrmals die Runde durch die Spieler. Üblicherweise hat man da eher die Qual der Wahl als einen Mangel an brauchbaren Karten. Ganz großes Kino ist das Layout. Wie von Libellud gewohnt sind die Illustrationen magisch, verzaubern einen und ziehen den Spieler in die Welt des Spiels. Außerdem gibt Seasons grafisch einfach irre viel her. Angefangen damit, dass die Spielerfarben mal nicht rot, blau, gelb und grün sind bis hin zu den extragroßen, knallbunten Würfeln – tolle Verarbeitung, geniales Spielgefühl. Atmosphäre garantiert! Seasons ist 2012 in der Szene ziemlich abgefeiert worden – und das absolut zurecht. Traumhafte Strategie-Battles sind vorprogrammiert, so schnell wird einem hier sicher nicht langweilig!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Deny | 16.07.2013

Seasons ist eines meiner Lieblingsspiele. Die Regeln sind schnell kapiert und in sich logisch. Doch die Möglichen Kartekombinationen sind immer wieder spannend.

Das einzige was ich schade finde, ist wie "pfimelig" Die Punktezählsteine auf der Punktetafel und des eigenen Tableus ist.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Asmodee
Grafiker: Stéphane Gantiez
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Regel 1 Jahreskreis 1 Kristalltafel 4 Spielerbords 12 Bücherei-Marker 18 Holzmarker 20 Würfel 64 Elemente-Chips 100 Machtkarten

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