Kosmonauts

Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in Mitten des Kalten Krieges und die beiden Großmächte versuchen eine Vormachtstellung im Weltraum zu sichern. Prestige, Macht und Ehre stehen hier auf dem Spiel. Hier gibt es nur den einsamen Kosmo- bzw. Astronauten in seinem kleinen Raumkapselgefährt. Keine Vulkanier, Klingonen, Predators, oder Jedis stören die Reise durch unser Sonnensystem. Aber kann das funktionieren? Weltraumsetting ohne böse Aliens, die uns braven Weltraumforschern nach dem Leben trachten und uns mit Lasern, Phasern oder sonstigen Strahlenwaffen bombardieren? All das und noch mehr soll der geneigte Leser in der folgenden Rezension erfahren.

Die Ausstattung:
In diesem Punkt gibt es nicht viel zu mäkeln. Der Spielplan ist übersichtlich und optisch ansprechend. Auch die Kartenqualität ist zufriedenstellend, wenn auch nicht herausragend. Auch die lackierten Holzsteine verbreiten nicht den beißenden Geruch von Lösungsmitteln und sind unbeschädigt. In dieser Kategorie gibt es also keine nennenswerten Abzüge.
Die Anleitung ist wie auch schon die Schachtel schön designt und von Lesbarkeit und Verständlichkeit auf durchschnittlichen Bahnen unterwegs.

Der Spielaufbau:
Der Spielaufbau geht erfreulich leicht von der Hand und läuft sehr übersichtlich ab. Jeder Spieler erhält natürlich die Steuerkonsole für sein farblich abgestimmtes Raumschiff. Dann werden die Planetenspielsteine unter den Spielern verteilt und abwechselnd darf jeder Spieler einen Planeten auf ein Feld der Planetenumlaufban setzen. Dadurch ist jedes Spiel ein wenig anders zu spielen.
Zu guter Letzt werden noch die Siegpunktplättchen für alle Planeten auf ihren Feldern aufgelegt, die Ereigniskarten gemischt und drei offen aufgelegt sowie die Missionskarten gemischt und an die Spieler verteilt.

Der Spielablauf:
Das Spiel wird in Runden gespielt, bis eine Siegkondition eintritt. Jede Runde besteht aus vier Phasen:
  • 1.Ereigniskartenphase: Der Startspieler wählt eine der offen ausliegenden Ereigniskarten aus. Diese ist dann für die gesamte Runde für alle Spieler gültig.
  • 2.Kommandophase: Nun kann jeder Spieler bis zu drei Treibstoffmarker auf seiner Steuerkonsole verteilen um sein Raumschiff zu steuern und so von Planet zu Planet zu kommen.
  • 3.Flug-/Auftankphase:Die zuvor gelegten Treibstoffmarker werden verbraucht und die geplante Bewegung durchgeführt.
  • 4.Planetenbewegungsphase: Zu guter Letzt muss der Startspieler noch die Planeten entlang ihrer Umlaufbahnen bewegen und das Startspielerplättchen weiterreichen.

Sind alle vier Phasen gespielt beginnt eine neue Spielrunde. Es wird so lange gespielt bis ein Spieler alle Planeten inklusive dem Halleyschen Kometen besucht hat und sicher wieder auf der Erde gelandet ist. Nachdem jeder noch die Runde fertiggespielt hat, werden die Siegpunkte gezählt und ein Sieger gekürt.

Das

Spieletester

14.12.2013

Fazit

Kosmonauts macht vieles richtig, hat aber ein paar Kinderkrankheiten, welche sich durch Regeltuning gut in den Griff bekommen lassen. Einerseits möchte Kosmonauts ein Strategiespiel sein, anderseits jedoch machen einige Regelmechanismen es gerade in der Anfangsphase des Spiels kaum möglich wirklich taktisch zu agieren. Da, laut Regeln, alle gleichzeitig agieren sollen, kann man folgende Überlegung völlig vergessen: "Ich fliege Planet X erst nach meinem Gegner an. Bekomme dafür weniger Punkte aber bin dann vielleicht in einer besseren Ausganssituation für den Nächsten." Die ersten paar Runden kommt damit der Glücksfaktor sehr stark zu Tragen, was mit einer einfachen Spielerabfolge besser zu lösen gewesen wäre. Erfrischend ist, dass trotz Weltraumsetting weder fiese Aliens noch dicke Laserkanonen von Nöten sind um zu gefallen. Es kommt schnell ein Wettrenngefühl hoch dass an die Zeiten des Duells U.S.A gegen UDSSR um die Weltraumvormacht erinnert. Sehr lobend sollte auch die Spielmechanik erwähnt werden welche besonders die Bewegung im luftleeren Raum gut simuliert und versucht "realistisch" zu bleiben. Keine Warpfelder, oder Impulsantriebe werden in Sternenkreuzer gepackt, sondern klassische Raketen und die gute alte Gravitation bringen uns vorwärts und oft viel weiter als man das eigentlich möchte. "Kosmonauts" hat viele gute Ideen und kann sowohl Gelegenheitsspielern, wie auch Vielspielern gefallen. Vielspielern werden in ihrer Karriere vielleicht einem Spiel begegnet sein, welches mit sehr ähnlicher Thematik und auch Optik daherkommt. Die Rede ist natürlich von dem Strategiehammer (und daher gerne auch "Gehirnzwirbler" genannten) "High Frontier" aus dem Hause "Sierra Madre Games" von Phil Eklund aus dem Jahre 2010. In der Tat erinnert einiges an den mehr als großen Bruder. Jedoch ist alles viel, viel einfacher und zugänglicher. Die Anzahl an Spielern die mit Kosmonauts ihre Freude haben werden ist wohl, bedingt durch die deutlich geringere Komplexität, bedeutend größer. Auf der Homepage von Mesa Board Games stehen "Fortgeschrittenen-Regeln" in diversen Sprachen zum Download bereit. Diese werden vom Rezensenten auch empfohlen, da hier einige Unklarheiten und Unausgegorenheiten im Basisregelwerk behoben werden.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Erscheinungsjahr: 2012
Grafiker: Filipe Alves
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan 4 Schiffstafeln 4 Raumschiff-Spielsteine 9 Planetenspielsteine 4 Spielmarker 36 Landungsmarker 48 Spielkarten 1 Plättchen "Flugkontrolle" 48 Treibstoffmarker 16 Hyper-Treibstoffmarker 12 Energieschildmarker 1 Spielregel

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