Die Leuchtturmarchitekten

Leuchttürme sind für die Seefahrt eine wichtige Sache. Dass deren Farbgebung eine entscheidende Rolle spielt, bezweifle ich jedoch. Trotzdem wurde der Welt ein Spiel geschenkt, das sich genau hiermit befasst. Wir stellen es auch nun vor.

Alles beginnt mit einer einzelnen hölzernen Scheibe, die im Hafen liegt. Sie ist gleichbedeutend mit einem Leuchtturmbauteil, das wir in weiterer Folge von Insel zu Insel transportieren können; streng im Uhrzeigersinn. Am Ende unseres Zuges kommt jeweils ein neues Bauteil hinzu. So werden es mehr und mehr Bauteile, auf die wir unsere vier Bewegungspunkte verteilen können. Einzige Einschränkung: Auf einem Feld dürfen nie mehr als vier Scheiben gestapelt sein, außerdem dürfen direkt übereinander liegende Scheiben nicht dieselbe Farbe haben.

Sobald auf einem Feld vier Bauteile liegen, ist ein Leuchtturm errichtet. Hat ein Spieler, egal ob gerade am Zug oder auch nicht, eine Farbe mit der entsprechenden Farbkombination auf der Hand, darf er sie offen als Zeichen des erfolgreichen Baus ablegen. Neben den Handkarten gibt es auch noch eine Reihe öffentlicher Aufträge, auch solche zu erfüllen ist möglich. Und zu guter Letzt kann man einen bereits gebauten Leuchtturm nochmals bauen und so einem Mitspieler eine offene Karte klauen.
Gibt es den errichteten Leuchtturm weder in der einen noch in anderen Form, wird er augenblicklich abgerissen.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler seine letzte Handkarte ablegen konnte. Es gewinnt, wer die meisten Auftragskarten vor sich liegen hat.

Spieletester

11.05.2012

Fazit

Ständig Leuchttürme auf- und abzubauen wirkt äußerst unnatürlich; ein starkes Indiz dafür, dass das Thema einfach über einen vorhandenen Spielmechanismus gezogen wurde. Einfach hat man es sich auch mit der Spielanleitung gemacht: Bei den vielen Lücken würde sie sich perfekt als Nudelsieb eignen, aber den Spielern ist sie in vielen Fällen keine große Hilfe. Muss zum Beispiel der Stein aus dem Hafen gezogen werden, wenn man dadurch all seine Bewegungspunkte verbraucht? Wird jede Zwischenstation der Bauteile betrachtet oder müssen die Regeln für übereinanderliegende Scheiben und komplette Türme nur am Ende jeder Bewegung eingehalten werden? Die Aufmachung des Spiels ist schlicht, funktional und übersichtlich. Mit dem Spielspaß verhält es sich ähnlich, er hält sich vornehm zurück. Viel zu oft sind Leuchttürme schneller wieder weg, als man sie bauen konnte. Klar - man muss nur die oberste Scheibe weiterziehen und dieselbe Farbe von hinten nachschieben - schon hat man das Muster dupliziert! Am sichersten ist es, wenn man den Leuchtturm mit dem ersten Bewegungspunkt fertigstellt und mit den restlichen wieder zerteilt. Das ist aber leichter gesagt als getan, weil die Züge der Gegner prinzipiell nicht planbar sind und so die mühsame Arbeit der vorigen Runden zunichte gemacht ist. Ihr findet ein Exemplar von Die Leuchtturmarchitekten auf einem Flohmarkt? Lasst bitte die Finger davon!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Erscheinungsjahr: 1995
Verlag: Piatnik
Autor: Thomas Wevers
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan, 18 Spielsteine, 24 Auftragskarten, 1 Spielanleitung

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