Uuups

Wer Harry Potter nicht kennt und der, dessen Name nicht genannt werden darf, ist nicht aus dieser Zeit. So ein bißchen wie bei Harry, Ron und Hermine kam ich mir vor, als ich zum ersten Mal Uuups gespielt habe. Nur, dass hier nicht ein Name nicht genannt werden darf, sondern böse Buchstaben, die auf dem Tisch ausliegen.

Was für ein Chaos - erst den Takt im richtigen Rhythmus schlagen und dann auch noch das Alphabet in der korrekten Reihenfolge aufsagen. Aber nur, wenn entsprechende Buchstaben nicht nur einmal vorkommen. Totales Durcheinander war vorprogrammiert.

Doch erst mal der Reihe nach. In der quadratischen Schachtel finden sich 30 quadratische Uuups-Karten, 60 quadratische Wortkarten und eine Startspielerfigur, die nicht quadratisch ist. Die Uuups-Karten zeigen einzelne Buchstaben des Alphabets, wobei einige mehrfach vorkommen. Die Wortkarten zeigen jeweils eine lustige Grafik, bei der immer ein kleiner Regenwurm die Hauptrolle spielt, sowie das entsprechende Wort dazu. Da räkelt sich mal ein Wurm auf einer Chilischote, bildet ein Herz oder lugt aus einem Hamburger hervor. Neben dem entsprechenden Wort sind in den Ecken der Karten die Anzahl der Buchstaben dieses Wortes angegeben. In der Spielvorbereitung werden die Wortkarten gemischt und die Hälfte beiseite gelegt, die spielen schon mal nicht mit. Ob Lord Voldemort daran schuld ist, wurde nicht überliefert. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel, ebenso die Uuups-Karten, die komplett im Spiel sind. Der älteste Spieler (endlich darf auch ich mal explizit anfangen) wird Startspieler und erhält die entsprechende Figur.

Der Spielablauf beginnt mit dem Auslegen von zwei Wortkarten. Bestehen diese zusammen aus weniger als 10 Buchstaben, werden weitere Karten aufgedeckt, bis 10 Karten erreicht oder überschritten werden. Dann beginnt der Startspieler, einen selbst gewählten Takt zu schlagen. Gemäß der Spielregel ist zweimaliges auf den Tisch schlagen, einmal in die Hände klatschen, gefolgt von einer kurzen Pause vorgegeben. In diesen Takt steigen alle Spieler gleichzeitig mit ein und sind fortan permanent in Action. Das Schwierige an der Sache kommt aber jetzt erst, denn beim In-die-Hände-klatschen muss reihum das Alphabet aufgesagt werden. Spannend wird es dann, wenn der Buchstabe, der gerade an der Reihe ist, auf den ausliegenden Wortkarten genau einmal vorkommt. Dann muss der Spieler, der an der Reihe ist, statt des Buchstabens das Wort "Uuups" sagen. Macht er dabei einen Fehler, muss er zur Strafe eine Uuups-Karte ziehen und für alle sichtbar vor sich auslegen. Und damit wird das Problem der bösen Wörter noch größer, denn die Buchstaben der Uuups-Karten müssen genauso beachtet werden, wie die der Wortkarten. Zum Glück ist eine Spielrunde nach der dritten Uuups-Karte beendet oder wenn das Alphabet fehlerfrei bis zum Z geschafft wurde. Dann kommen die Wortkarten weg und die Uuupse der Spieler werden umgedreht, sie zählen bei Spielende als Minuspunkte. Ende ist dann, wenn entweder die Uuups- oder die Wortkarten aufgebraucht sind. Wer jetzt die wenigsten Uuupse gesammelt hat, gewinnt dieses chaotische Spiel.

Spieletester

01.06.2011

Fazit

Die letzte Aussage mit dem chaotischen Spiel möchte ich gerne so stehen lassen. Das heißt aber nicht, dass Uuups ein schlechtes Spiel ist. Ganz im Gegenteil, es gefällt gerade wegen des in unseren Spielrunden chaotischen Ablaufes. Und die Tatsache, dass Männer nicht zwei, geschweige denn drei Sachen gleichzeitig machen können, habe zumindest ich in eindrucksvoller Weise unter Beweis gestellt. Das ging dann manchmal soweit, dass wir ein Taktell (auch Metronom oder Taktgeber genannt) aufgestellt haben, um die Runde einigermaßen zu Ende zu bringen. Es ist schon fatal, wenn man sich auf den Takt konzentriert und gleichzeitig an der richtigen Stelle den richtigen Buchstaben des ABCs nennen muss. "Mein Vorgänger hat Uuups gesagt, verdammt, wo waren wir denn jetzt. Ach ja, beim E. Flugs genannt und prompt großes Gelächter ausgelöst, weil das besagte E nur ein einziges Mal vorkommt - sch...t." Mit Uuups beschreibt Amigo zwar keinen neuen Pfad, doch das Testen der Multitaskingfähigkeit der Mitspieler ist schon genial umgesetzt. Das Material ist von gewohnt guter Amigo-Qualität, wobei die kleine quadratische Schachtel für ein Mitbringspiel die richtigen Maße hat. Alles in allem ist Uuups ein sehr ordentliches Kartenspiel, welches mit Sicherheit noch oft auf unserem Spieltisch landen wird.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 8,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Amigo
Grafiker: Klemens Franz
Genre: Karten
Zubehör:

1 Starspielerfigur 30 Uuups-Karten 60 Wortkarten

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