Lego Ninjago - Das Brettspiel

Lego: es wird kaum einen Familienhaushalt mit Kindern geben, in welchem diese bunten Klötzchen fehlen. Ob für kreative Eigenproduktionen oder den Nachbau vorgegebener Modelle, Lego ist einfach top. Seit 2009 versucht der Gigant auch im Brettspielsektor Fuß zu fassen. Allerdings waren die ersten Versuche eher ernüchternd. Zu einfallslos die Spielideen der Produkte und auch die Kreativität und Variabilität der bunten Klötzchen blieb bei diesen Hybriden leider auf der Strecke. Deshalb sollen anscheinend eingeführten Produktlinien einigen Spielen, welche neu auf den Markt gebracht werden, einen zusätzlichen Kaufanreiz verschaffen. Lego Harry Potter – Das Brettspiel war da ein Anfang, mit dem hier vorliegenden „Lego Ninjago – Das Brettspiel“ folgt ein weiteres Spiel.

Das Spiel selbst ist im Ninjago Universum angesiedelt. Hier kämpfen mächtige und vor allem „gute“ Ninjas unter der weisen Führung ihres Sensei´s gegen einen bösen Skelettgeneral und dessen untote Armee. Dieser ist in den Tempel der Ninjas eingedrungen, um deren mächtige goldene Waffen in seinen Besitz zu bringen. Die Spieler müssen nun versuchen, ihm durch kooperatives Vorgehen zuvor zu kommen und ihn zudem noch aus ihrem Tempel zu vertreiben.

Das grundsätzliche Prinzip ist bekannt und bleibt erhalten. Die Spieler können ihr Spielbrett und sämtliche Spielmaterialien aus den beiliegenden Lego-Einzelteilen selbst erschaffen, allerdings wird das Spielbrett wahrscheinlich selten wieder komplett auseinander gebaut werden, zu gleichförmig und zu wenig befriedigend oder gar innovativ ist dessen Aufbau. Auf dem Spielbrett ist ein Teil des Tempels sowie dessen in quadratische Felder eingeteilter Vorgarten dargestellt, in welchem sich neben diversen Mauern auch insgesamt 9 Schreine finden. In vier dieser Schreine ist jeweils eine goldene Waffe versteckt, welche es durch die Ninjas zu finden gilt. Der Motor des Spiels ist wieder der Lego-(Gummi-)Würfel. Über diesen Würfel wird das vorankommen der Ninjas sowie auch das des Skelettgenerals geregelt. Müssen die Ninjas von Feld zu Feld hasten, um die Schreine zu untersuchen, reicht es dem Skelettgeneral die Tempeltreppe herunter zu spazieren, um eine goldene Waffe einzusacken. Na ja, Bösewichter lieben halt ihren speziellen Auftritt. Sind alle 4 goldenen Waffen durch die Ninjas gefunden worden, ist das Spiel auch schon zu Ende.

Sollte allerdings der Skelettgeneral auch nur eine Einzige dieser Waffen in seinem Besitz haben, kommt es zum großen Showdown. Die Kämpfe zwischen Böse und Gut werden während des gesamten Spiels mittels eines Spinners bzw. Kreisels, welcher natürlich auch aus Lego besteht, ausgetragen. Damit ist auch eine zusätzliche Beziehung zur Produktlinie hergestellt. Außerdem verleiht der Spinner den Kämpfen durch die längere Dreh- bzw. Wartedauer eine Spannung, welche durch einen einfachen Würfel nicht zu erreichen gewesen wäre. Sehr nett. Das ganze funktioniert recht einfach. Bleibt eine Farbe der am Kampf befindlichen Ninjas am Ende der Drehung des Kreisels oben liegen, hat dieser gewonnen. Haben sich zwei oder mehrere Ninjas im selben Feld versammelt, gelten alle ihre Farben als gewonnen. Dieses Prozedere macht allerdings das Spiel zu zweit sehr schwer und fördert die Frustration.


Spieletester

19.09.2011

Fazit

Lego hat deutlich dazugelernt. Die Verknüpfung des Spiels mit einer eingeführten Produktlinie verleiht dem Spiel so etwas wie eine Hintergrundstory. Einige Problempunkte der Vorgänger wurden ausgemerzt, so ist z.B. das Spiel durch die großen Felder auch mit erwachsenen und grobmotorischen Fingern spielbar und mögliche Regeländerungen, welche das Spiel schwieriger oder einfacher machen, haben nun Einzug in der Spielanleitung gefunden. Auch die kooperative Spielweise integriert sich recht gut und hebt Lego Ninjago – Das Brettspiel aus dem bisherigen Mittelmaß dieser Spiele heraus. Dabei sollte man allerdings nicht die Augen davor verschließen, dass viele Problempunkte, wie z.B. das hohe Glücksmoment und das sehr schlechte Preis-Leistungsverhältnis weiterhin bestehen bleiben. Außerdem fehlen im Vergleich zu anderen kooperativen Spielen taktische Entscheidungsmöglichkeiten leider komplett. Einen Blick und ein Probespiel kann man aber durchaus riskieren. Lego scheint in diesem Sektor auf dem richtigen Weg zu sein und vielleicht gelingt ihnen mit der neuen, angekündigten Produktlinie Heroica, welche Rollenspiel, Brettspiel und Lego verbinden soll, ja ein großer Wurf.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Lego
Genre: Glück
Zubehör:

mehrsprachige Spielregel, Aufbauanleitung, ca. 230 Legoteile, spezieller Legowürfel

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