Firenze

Firenze, oder zu deutsch Florenz, ist eine geschichtsträchtige Stadt in der Toskana. Im gleichnamigen Spiel bauen wir an hohen Türmen, die das Ansehen unserer Auftraggeber widerspiegeln sollen. Eigentlich kennt man solche Türme eher aus San Gimignano, aber es sprichts nichts dagegen, auch andere Städte damit zu schmücken.

Bis zu vier Spieler wollen den sechs Familien zu einem ordentlichen Statussymbol verhelfen. Der Bau einzelner Etagen bringt den Baumeistern schließlich auch selbst Ruhm und Ehre. Die Familien sind jedoch wählerisch: Von jeder Bauhöhe möchten sie genau einen Turm haben!

Um Türme bauen zu können, benötigen wir natürlich Bausteine. Diese sind an offen liegende Karten gekoppelt, die in einer Reihe ausliegen. Die vorderste Karte der Reihe zu nehmen ist kostenlos, üblicherweise bekommt man gleichzeitig vier Bausteine. Man kann aber auch eine Karte von weiter hinten nehmen; dann muss man aber auf jede übersprungene Karte einen Baustein aus dem eigenen Vorrat legen. So können manche Karten auch fünf oder mehr Steine tragen. Die Steine kommen ins eigene Lager. Die Karte kann ein sofortiges Ereignis auslösen, einen dauerhaften Vorteil bringen oder für die Schlusswertung von Nutzen sein.

Anschließend an das Nehmen einer Karte darf man drei Steine aus dem eigenen Lager gegen einen Stein in der Kartenreihe tauschen. 3:1? Ein schlechtes Geschäft! Warum sollte man das machen? Wegen der nächsten Phase: dem Turmbau (bzw. wegen der nachfolgenden Phase: Bauruinen abreißen). Beim Turmbau kann ich Steine aus meinem Lager zu Türmen aufschichten. Türme müssen immer aus Steinen genau einer Farbe bestehen. Der Bau von bis zu zwei Steinen ist kostenlos. Weitere Steine kosten 1/3/6/10 Steine aus dem Vorrat. Nach dem Bauen kommt das bereits angesprochene Abreißen von Bauruinen. Ruinen sind all jene Türme, die in diesem Zug nicht erhöht wurden. Kleiner Trost: Es verschwindet nicht der komplette Turm, sonder nur die Hälfte davon.

Um dem Abreißen eines Turmes zu entgehen, sollte man sie beizeiten gegen Punkte einlösen. Das heißt: Man legt die Steine eines Turmes zurück in den allgemeinen Vorrat und ein Siegel am Spielplan auf den Turm derselben Farbe, in jenes Stockwerk das der Höhe unseres Turmes entspricht. Sofort bekommen wir Punkte hierfür gutgeschrieben. Wer als Erster Türme der Höhe 5/6/7/8 baut, erhält Bonuspunkte. Ebenso gibt es Zusatzpunkte für jenen Spieler, der zuerst all seine Siegel auf den Spielplan bringen konnte. Bei der Endabrechnung gibt es noch Punkte für Mehrheiten in den einzelnen Türmen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Spieletester

27.04.2011

Fazit

Firenze hat einen ganz außergewöhnlichen Reiz auf mich ausgewirkt. Die zu kaufenden Karten, gepaart mit den zu erlangenden Bausteinen, lassen viel Raum für Planung und vorausschauendes Spiel. Zu zweit ist die Sache natürlich einfacher als wenn alle vier Plätze am Tisch belegt sind. Es gibt jedoch immer ein Schlupfloch, wenn man die gewünschten Bausteine nicht mit der gewählten Karte erhält (siehe Tausch 3:1). Spannend ist auch das Verfahren, dass man Steine auf die vorderen Karten legen muss, wenn man eine hintere nimmt. Nicht alle Karten sind gerne gesehen, bringen sie doch mitunter Minuspunkte ein. Entsprechend bildet sich ein ordentlicher Haufen an Steinen auf der Karte, ehe sich ein Besitzer findet; man muss nur wissen, wann die zusätzlichen Bausteine den Malus wettmachen. Zu empfehlen ist das Spiel Firenze nicht nur Spielefreaks, sondern auch Familien. Von der Aufmachung her ist es für alle geeignet und gut gelungen (wobei ich nichts dagegen einzuwänden hätte, wenn der nächste Druck etwas heller ausfällt). Auch regeltechnisch bleiben keine Wünsche offen, die achtseitige Anleitung liefert eine Menge Beispiele. Die acht Seiten sehen zwar viel aus, im Grunde gibt es aber nur ganz wenige Regeln, die man sich merken muss. Firenze hieß in der Entwicklungsphase übrigens Die Architekten von Florenz, unter diesem Namen hat das Spiel im Jahr 2008 den zweiten Platz beim Hippodice Autorenwettbewerb erreicht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 32,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Michael Menzel
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielplan, 88 Bausteine, 52 Aktionskarten, 8 Übersichtskarten, 4 Bauplätze, 4 Prestigemarker, 36 Siegel, 7 neutrale Siegel, 4 kleine Siegel, 19 Balkonplättchen, 4 Etagenplättchen, 1 Spielendeplättchen, 1 Beutel, 1 Übersichtsblatt, 1 Anleitung

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